Jahr für Jahr nutzt BMW den Concorso d'Eleganza, der im Park der am Comer See gelegenen Villa d'Este stattfindet, um feierlich eine neue Konzeptstudie zu enthüllen. So auch diesmal: In illustrer Umgebung debütierte in Norditalien mit dem Concept Skytop die Studie eines luxuriösen Targas, der optisch einige Ikonen aus der BMW-Historie zitiert – allen voran den Z8 und 503. Die technische Basis liefert allerdings der aktuelle BMW 8er, der auch die Dimensionen vorgibt: Der BMW Concept Skytop ist fünf Meter lang, mit ausgeklappten Spiegeln 2,20 breit und 1,30 Meter hoch.
Das Außendesign
Optisch wirkt das BMW Concept Skytop recht seriennah. Die Front streckt sich im "Shark-Nose-Style" weit nach vorn, wobei jede Hälfte der Doppelniere von einem dünnen Lichtstreifen eingegrenzt wird. Daneben siedeln sich eng zusammengekniffene Scheinwerfer-Augen mit LED-Tagfahrlicht-Lidstrichen an, darunter üppig dimensionierte Lufteinlässe in der Frontschürze. Die Motorhaube weist große Luftauslässe auf. In der Seitenansicht zeigt sich die Targa-Studie weitgehend schnörkellos und verzichtet auf allzu viele Kanten und Sicken.
Auf der Türbrüstung finden sich klassische Außenspiegel und an der hinteren Türkante ein kleines Winglet, das als aerodynamische Hilfe und dank Fingersensor als Türöffner dient. Dahinter gibt es ein kleines Dreiecksfenster, das wie der traditionelle BMW-Hofmeisterknick auf Höhe der Schulterlinie nach hinten ansteigt. Zwischen dem oberen Windschutzscheibenrahmen und dem Überrollbügel spannt sich ein knappes und abnehmbares Targadach über das Interieur, dessen zwei mit Leder bezogenen Dachschalen im Gepäckraum verstaut werden. Die 20-Zoll-Räder präsentieren jeweils zwölf etwas dickere und dazwischen viele filigrane Speichen. Im Zentrum sind sie flächig gestaltet, wobei sie die Radmuttern verdecken.
Das Heck des BMW Concept Skytop präsentiert sich großflächig geschlossen im Boat-Tail-Stil, wobei ein zentrales, horizontales und aus Aluminium gefertigtes Styling-Element den Targa strikt in rechts und links teilt. Ungewöhnlich ist der in Handarbeit erzeugte Farbverlauf auf der Heckpartie, der im Bereich des belederten Überrollbügels mit der senkrecht stehenden, niedrigen und vollständig versenkbaren Heckscheibe die Interieur-Farbe aufgreift. Diese überführt er in die Chrome-Shadow-Lackierung der Karosserie, die BMW "ein gedecktes Silber" nennt. Unterhalb der scharfen Abrisskante sitzen extrem dünne Rückleuchten, die nur im äußeren Bereich zwei LED-Lichtleisten aufweisen.
Der Innenraum
Das Interieur des Concept Skytop staffiert BMW mit dunklem rotbraunem Leder aus, das sich auf den Sportsitzen und an den Türtafeln perforiert zeigt. Die Mittelkonsole beherbergt BMW-typisch einen Kristall-Wählhebel, einen Dreh-Drücksteller und weitere Tasten. Das Instrumenten-Display wird von einer Haube beschirmt, der zentrale Infotainment-Touchscreen thront davon abgesetzt über der Mittelkonsole – das typische 8er-Layout eben. Einzelne technische Komponenten wie die Lautsprecher sitzen versteckt hinter dem perforierten Leder. Als Gimmick befinden sich in den Kopfstützen transparente Schilder mit BMW-Schriftzug und fluoreszierendem Hintergrund. Statt weiterer Sitze gibt es im Fond Haken, die Taschen oder Jacken aufnehmen.
Der Antrieb
Unter der Motorhaube des Concept Skytop sitzt der derzeit leistungsstärkste V8-Motor im Antriebsportfolio von BMW. Gemeint ist damit der 4,4-Liter-Biturbo-V8 aus dem M8 Competition, der 625 PS leistet und auf ein maximales Drehmoment von 750 Newtonmetern kommt. Geschaltet wird per 8-Gang Steptronic Sport Getriebe. Für maximale Traktion sorgt darüber hinaus das Allradsystem BMW xDrive. BMW verspricht für den Zweitürer eine Spurtzeit von 3,3 Sekunden.
Kleinserie kommt
Die große Frage unmittelbar nach der Präsentation lautete nun natürlich: Plant BMW, den Concept Skytop tatsächlich auf den Markt zu bringen? Im Mai 2024 ließ der Hersteller die Frage noch offen. Am 10. Oktober 2024 machten es die Bayern offiziell. Das Konzept wird in einer streng limitierten Auflage von 50 Exemplaren umgesetzt. Das verkündete Adrian van Hooydonk, Leiter BMW Group Design, bei einer Veranstaltung im House of BMW in Mailand, bei der auch die Designstudie noch einmal gezeigt wurde. Angeblich sind bereits alle Exemplare verkauft. Preise nennt BMW nicht. Nur zur Erinnernung: Bereits der 3.0 CSL als Kleinserie musste mit 750.000 Euro bezahlt werden.