Audi RS3: Alle Infos zum Facelift

Audi RS3 Facelift
Was ist wirklich neu am Facelift?

Veröffentlicht am 28.10.2024

Der Audi RS 3 erhält zum Facelift kleine Änderungen am Design und an der Technik. Besonders bemerkenswert ist dabei die neue Rekordzeit für eine Nordschleifenrunde, die Werksfahrer Frank Stippler mit einem getarnten Prototyp gefahren ist; der RS3 soll kurvenwilliger fahren und schneller sein – während die Leistung des Fünfzylinder-Turbomotors gleich blieb.

Außen: neues Lichtdesign

Am Außendesign hat sich wenig geändert. Die zusätzlichen Lufteinlässe sowie die drei Öffnungen oberhalb des Frontsplitters verbessern die Aerodynamik und erinnern an das Design des Audi Sport quattro S1 Pikes Peak von 1987. Die Scheinwerfer verfügen über eine digitale Signatur mit einer Zielflagge, die spezifisch für den RS 3 ist.

Am Heck erhält der Audi RS 3 vertikale Reflektoren und einen RS-spezifischen Diffusor, in den mittig ein Reflektor integriert ist. Die ovalen Endrohrblenden der RS-Abgasanlage betonen das Heck zusätzlich. Die neuen Heckleuchten bieten ein dynamisches Schlusslichtdesign, das in Verbindung mit der Coming-Home-/Leaving-Home-Funktion von innen nach außen aufleuchtet.

Neue Farben: Ascariblau und Progressivrot

Neben den RS3-typischen Außenfarben Kyalamigrün und Kemoragrau gibt es nun auch Ascariblau, Progressivrot und ein Daytonagrau Matt. Der RS 3 ist serienmäßig mit mattschwarzen 19-Zoll-Aluminium-Gussrädern im 5-Y-Speichen-Design ausgestattet. Optional gibt es Motorsport-Design-Felgen mit zehn markanten Kreuzspeichen in Dunkelgrau matt oder Schwarz metallic im Bicolor-Design. Weitere Individualisierungsoptionen bieten die Optikpakete Carbon oder Schwarz Hochglanz sowie die Wahl von Außenspiegelkappen in Wagenfarbe, Schwarz oder Carbon.

Innen: Designpakete in Rot und Grün

Der Innenraum ist wie gehabt dunkel gehalten. Das neue Lenkrad ist oben und unten abgeflacht und kann optional mit einer 12-Uhr-Markierung in Dinamica bestellt werden. Die RS-Schalensitze bieten verbesserten Halt, wobei die Sitzmittelbahn mit RS Wabensteppung aus Dinamica besteht und die Seitenwangen mit Perlnappa-Leder bezogen sind. Die Rückseite der Sitzlehne ist in Carbon matt ausgeführt. Farbliche Akzente setzen Designpakete in Rot und Grün: Gurte, Sitzschultern und Luftausströmer sind dann ebenso in einer der beiden wählbaren Farben ausgeführt wie die Kontrastnähte an Sitzen, Mittelarmlehne, Türauflagen, Lenkrad und die 12-Uhr-Markierung.

Neue Licht-Elemente, wie das Kontur- und Ambientelicht, betonen das sportliche Design. Besonders bei Nacht kommt das Flächenlicht zur Geltung, das Hunderte gelaserte Rauten in der Türverkleidung dynamisch aufleuchten lässt. Türöffner, Luftausströmer, Lenkradspange und Schaltpaddels sind mit einem anthrazitfarbenen Effektlack versehen, der je nach Lichtverhältnissen changiert.

Technik: Schaltblitzanzeige und App-Store

Das Audi Virtual Cockpit Plus bietet RS-spezifische Anzeigen, darunter den "Rev Counter", der die Umdrehungen pro Minute zentral im Kombiinstrument zeigt. Weitere Anzeigen informieren über Leistung, Drehmoment, G-Kräfte, Beschleunigung und Rundenzeiten. Die Schaltblitzanzeige skaliert die Drehzahl analog zum Motorsport. Im 10,1-Zoll-Touchdisplay werden Temperaturbereiche von Kühlmittel, Torque Splitter, Bremse sowie Motor- und Getriebeöl farbig dargestellt. Optional sind auch die Reifendruckwerte ablesbar. Über einen Store können Apps direkt im Infotainmentsystem installiert werden.

Motor: Es bleibt bei 400 PS

Der 2,5-Liter-Fünfzylinder-Turbomotor leistet wie bisher 400 PS, auch das maximale Drehmoment von 500 Newtonmeter bleibt unverändert. In 3,8 Sekunden beschleunigt der RS3 von 0 auf 100 km/h und erreicht eine optionale Höchstgeschwindigkeit von 290 km/h. Der Motor erzeugt mit seiner typischen Zündfolge 1-2-4-5-3 einen charakteristischen Klang, der durch die RS-Abgasanlage mit variabler Klappensteuerung verstärkt wird. Die Abgasklappensteuerung wurde im Drehzahlbereich zwischen 2.200 und 3.500 Umdrehungen optimiert.

Antrieb: voll vernetzt

Der Torque Splitter, das ESP und die radselektive Momentensteuerung sind im modularen Fahrdynamikregler vernetzt und reagieren auf unterschiedliche Fahrsituationen. Der RS3 soll präziser einlenken und weniger stark untersteuern. Das Übersteuern lässt sich nun laut Audi einfacher durch den Lenkwinkel einleiten. Ein neuer Serienreifen soll den Grip auf trockener und nasser Fahrbahn verbessern. Optional sind Pirelli P Zero Trofeo R Semi-Slicks verfügbar.

So fährt das Audi RS3 Facelift

Passendes Revier für den ambitionierten Kompakt Audi: Parcmotor de Castelloli, herrlich kurvige Piste nahe Barcelona. Griffiger Asphalt, ordentlich Topografie, es geht rauf und runter, schnell mitunter. Auch unter widrigen Bedingungen, wie sie uns ausgerechnet jetzt ein fettes Tief bietet. Starkregen, Piste pitschnass, an einigen Stellen mit fiesen kleinen Flüsschen garniert. Den facegelifteten RS3 schert das wenig, wäre ja auch komisch, wenn ein Quattro wasserscheu wäre. Die neuen, allroundigen Pirelli (Kennung C) sind es auch nicht, sie grippen im Trockenen wie Nassen gleichermaßen, die optionalen Pirelli P Zero Trofeo R ständen da schon eher auf der Semislick-Seife.

Audi RS3 Facelift
Audi

Doch so rockt der Audi mit seinem druckvollen Motor die Piste, ignoriert mit seinen 500 Newtonmetern die Steigungen, schaltet schnell, lässt sich mit der feinen Lenkung (Handmoment je nach Modus) sauber platzieren, untersteuert kaum, fährt je nach Modus entweder fühlbar stabil und effizient mit der Stoppuhr im Kopf oder beweglicher, fließender mit mehr Queranteil. Ob hängende Spitzkehre oder schwungvoller Bergauf-Bogen, ob Performance oder Dynamic, der RS3 bleibt immer im Wohlfühl-Rahmen, mit klar differenziertem Fahrgefühl. Das Fahrwerk mit Adaptivdämpfern gibt selbst in Comfort seine Straffheit nicht auf, passt aber zum Sportsmann. So wie die Bremse, vorn Keramik, hinten Stahl. Sie steht, top dosierbar und bissig. Wie es sein soll. So, wie der ganze RS3.

Nordschleifen-Rekordrunde im RS3

Vom Feinschliff am Fahrwerk und an den Fahrdynamik-Systemen profitierte der aufgefrischte RS3 bereits bei seinem Nürburgring-Rekord, den Werks-Renn- und Entwicklungsfahrer Frank Stippler mit einem noch getarnten Prototyp aufgestellt hat. Er drehe "schon am Kurveneingang williger ein, wodurch man das Fahrzeug spätestens ab dem Scheitelpunkt früher und besser für den Kurvenausgang positionieren kann", konstatiert Stippler.

Mit einer Zeit von 7:33,123 Minuten waren Stippler und der RS3 mehr als 5,5 Sekunden schneller als der ewige Rivale, das BMW M2 Coupé. Zuvor hielten bereits Stippler und der RS3 den Rekord. Vor ziemlich genau drei Jahren war das Vor-Facelift-Modell noch über 7,5 Sekunden langsamer auf der 20,8 Kilometer langen Version der Nordschleife als jetzt.

Preise: 4.000 Euro teurer

Das Facelift-Modell ist ab Ende August bestellbar. Der RS3 Sportback kostet in Deutschland ab 66.000 Euro, die Limousine 2.000 Euro mehr. Der RS3 ist damit 4.000 Euro teurer als vor dem Facelift.