Aston Martin stellt seinen neuen Vantage Roadster vor – das entsprechende Coupé ist bereits seit 2024 auf dem Markt. Das V8-Cabrio ist nur geringfügig schwerer als das Coupé und sportlich genauso potent. Bis auf die stärker geneigte Windschutzscheibe und den Dachbereich unterscheidet sich der offene Sportler optisch nicht von seinem geschlossenen Modellgeschwister. Das Dach des Cabrios besteht aus Stoff und verläuft im Heckbereich deutlich steiler nach unten als das Coupédach, was optisch stimmig wirkt.
Technisch sind die Aston-Martin-Ingenieure stolz darauf, dass sie dem Roadster ein Dach mit sogenannter Z-Faltung verpasst haben. Im Vergleich zu einer K-Faltung spare man Gewicht und der Faltvorgang verlaufe schneller. Bei Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h ist das Dach innerhalb von 6,8 Sekunden geöffnet oder geschlossen – die Aston-Martin-Verantwortlichen beteuern, dass dies der beste Wert für Seriencabrios mit elektrisch öffnenden Stoffdächern sei. In einem Radius von zwei Metern rund um das Auto kann der Fahrer das Dach auch per Knopfdruck am Fahrzeugschlüssel bedienen.

Auch mit geschlossenem Stoffdach macht der Vantage Roadster eine gute Figur.
Rettung echter Tasten
Während das aus acht Isolationsschichten bestehende Dach schwarz, rot, blau oder schwarz-silber ist, ergänzen beim Roadster Iridescent Sapphire, Satin Iridescent Sapphire und Bronze Flare die Farbpalette des Coupés. Die 21-Zoll-Räder sind in vier Felgendesigns im Angebot und bei den Bremssätteln kann der Kunde zwischen sieben verschiedenen Farben wählen. Über Aston Martins Personalisierungsservice Q können Kunden zudem eine beinahe unbegrenzte Zahl an Individualisierungs-Möglichkeiten ordern.
Innen gibt es ein frisches Infotainment-System, das die Insassen über einen 10,25-Zoll-Touchscreen bedienen. Die Bedienung von Gangwahl, Antriebsauswahl, Heizung, Lüftung sowie für Fahrwerk, ESP, Auspuff, der Einstellungen des aktiven Sicherheitssystems und der Park Distance Control erfolgt weiterhin über mechanische Tasten. Den Ergonomen ist wichtig, dass diese häufig genutzten Funktionen intuitiv nutzbar sind – der Fahrer muss also während der Bedienung seinen Blick nicht von der Straße wenden.
Stahl oder Carbon
Die Aston-Martin-App läuft sowohl auf Android- als auch auf iOS-Geräten (Apple). Außerdem ist ein 390-Watt-Audiosystem mit elf Lautsprechern Serie, gegen Aufpreis gibt es ein System des britischen Audio-Spezialisten Bowers & Wilkins.
Die Radführung übernehmen vorn ungleich lange Doppel-Querlenker, hinten sitzt eine Mehrlenker-Achse und rundum dämpfen speziell auf den Roadster abgestimmte Bilstein-DTX-Dämpfer die Stöße. Die serienmäßige Stahl-Bremsanlage besteht aus 400-mal-36-Millimeter Scheiben mit 6-Kolben-Bremssätteln vorn und 360-mal-36-Milimeter-Scheiben mit einem 4-Kolben-Bremssätteln hinten. Optional nehmen vorn Sechs-Kolben-Monoblock-Bremssättel 410-mal-38-Millimeter-Carbonkeramik-Bremsscheiben in die Zange, hinten sitzen dann Vierkolben-Bremssättel auf 360-mal-38-Millimeter-Scheiben, die ebenfalls aus Carbonkeramik bestehen. Den Kontakt zum Untergrund stellen Michelin-Pilot-Sport-S-5-Reifen mit Aston-Martin-Kennung her.
Versteifung und wenig Mehrgewicht
Sechs Achs-Sensoren versorgen das ESP permanent mit Daten und helfen somit bei einer Anpassung der Sicherheitstechnik an die jeweilige Fahrsituation. Die bereits aus dem Vantage Coupé bekannte Advanced Traction Control gibt es auch im Roadster. Dort kann der Fahrer zwischen acht Einstellungen wählen. Während die niedrigste mit massiven automatischen Eingriffen für mehr Stabilität des hinterradgetriebenen Sportwagens bei glatter Fahrbahn sorgt, ist Stufe fünf für ambitionierte Racer gedacht, die auf der Rennstrecke ihre Zeiten verbessern wollen. Außerdem können Rennstreckenfahrer die Traktionskontrolle komplett deaktivieren.
Aston Martin betont, dass seine Ingenieure das Coupé und den Roadster gleichzeitig entwickelt haben, damit das Cabrio im Vergleich zum Coupé möglichst steif ist und trotzdem nur wenig Gewicht zulegt. Den Steifigkeits-Verlust durch Entfall des Dachs kompensieren die Ingenieure mit an strategischen Punkten sitzenden gewichtsoptimierten Scherblechen. Außerdem haben die Spezialisten die Art der Befestigung der Karosserie im Heckbereich des Fahrzeugs so geändert, dass die Steifigkeit weiter steigt. Gegenüber dem Coupé bringt der Roadster wegen der Versteifungsmaßnahmen und des Stoffdachs 60 Kilogramm mehr auf die Waage, was im Vergleich zu anderen Cabrios eine niedriger Wert ist – dort beträgt das Mehrgewicht oft mehr als 100 Kilogramm. Trocken wiegt der Roadster 1.665 Kilogramm.

Das Stoffdach verschwindet bei geöffnetem Cabrio zwischen den Rücksitzen und dem Kofferraum.
Biturbo-V8 mit 665 PS
Der aus dem Vantage Coupé bekannte 4,0-Liter-Biturbo-V8 treibt auch den Roadster an. 665 PS und 800 Newtonmeter Drehmoment sorgen für eine Beschleunigung von null auf 100 km/h innerhalb von 3,6 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 323 km/h – die Fahrwerte sind mit denen des Coupés identisch. In die Schaltarbeit der Achtgang-Automatik kann der Fahrer per Paddle eingreifen. Der Motor ist so aufgehängt, dass die Gewichtsverteilung in dem hinterradgetriebenen Roadster 49 zu 51 Prozent zwischen vorn und hinten beträgt – beim Cabrio sind es 50 zu 50 Prozent.
Die Auslieferung des Vantage Roadster beginnt im zweiten Quartal 2025, Preise hat Aston Martin noch nicht veröffentlicht. Die Preise des Coupés gehen bei 150.000 Euro los, weshalb für den Roadster ein Einstiegspreis von 158.000 Euro wahrscheinlich ist.