Die Zahl der unumstößlichen Automobil-Wahrheiten schwindet. Konsens ist bislang etwa gewesen, dass Aston Martin schöne Autos baut. Punkt. Zum 110. Geburtstag bringen die Briten jetzt den handgeschalteten V12 Valour und der sieht leider ein bisschen so aus, als habe man einen Aston Martin V8 mit Schmackes in einen Ford Mustang von 2005 geschoben. Die resultierende Optik ist mindestens schwierig – und das zeigt sich auch im Konfigurator.
Das Problem ist nicht, dass wie bei Audi, Mercedes und Co. die Lack-Farben aus 400 Grau-Stufen, zwei Schwarz-Tönen und einem Uni-Weiß bestehen. Farben bietet Aston Martin in Hülle und Fülle. Vom karibischen Blau über stürmisches Violett bis hin zum Synapsen-Orange, Ultra-Gelb und noch weniger mit britischer Noblesse vereinbar: Kermit-Grün. 58 Farben bietet der Online-Konfigurator für das Exterieur, und nur eine einzige passt einigermaßen: Schwarz. Warum? Weil sich die Front dann nicht zu sehr absetzt, sondern unauffällig ins Gesamtbild schmiegt. Zumal: Wer sich gegen Schwarz entscheidet, dafür aber Dach und Schweller dunkel absetzt, macht es nicht wirklich besser. Nur so als Tipp.

Im Innenraum geht es, bei Bedarf, gleichermaßen farbenfroh zu. 35 Farben für die Sitze selbst, sechs für die Gurte, elf für die Teppiche und man hat den Menü-Punkt "Personalisierung" noch gar nicht erreicht. Hinter letzterem verbergen sich allerdings mehrheitlich Ausstattungselemente wie Audio-System, Sitzverstellung et cetera. Lustig ist, dass unter der hochgegriffenen Bezeichnung "Sitztechnologie" lediglich angeführt wird, dass auf eine Sitzbelüftung verzichtet wurde. Na schönen Dank auch. Den Verbandskasten muss man übrigens auch extra dazubuchen – in Deutschland gibt es für diesen im Zweifelsfall lebensrettenden Kasten bei straßenzugelassenen Fahrzeugen eine Mitführungspflicht.