MISSING :: structure.inactiveTabOverlay
{"irCurrentContainer":"20641587","configName":"structure.inactiveTabOverlay"}
MISSING :: ads.vgWort
{"irCurrentContainer":"20641587","configName":"ads.vgWort"}

WRC Rallye Spanien 2016
Ogier erneut Weltmeister

Das VW-Duo Sébastien Ogier und Beifahrer Julien Ingrassia fuhr mit einem Sieg in Katalonien seinen vierten Weltmeistertitel in Folge nach ein.

Sebastien Ogier - Rallye Spanien 2016
Foto: VW

Es ist ein sehr exklusiver Club, dem Sébastien Ogier bei der Spanien-Rallye beigetreten ist. Vier Weltmeistertitel konnten zuvor in der 37-jährigen Geschichte der Fahrer-WM nur 3 Fahrer gewinnen: Juha Kankkunen, Tommi Mäkinen und Sébastien Loeb.

„Ein unbeschreibliches Gefühl und eine große Ehre“, sagte Ogier im Ziel in Salou. Angesichts seines großen Vorsprungs war es ohnehin nicht die Frage ob, sondern wann der Franzose sich abermals zum Champion krönen würde.

Unsere Highlights

Konkurrenz macht es Ogier leicht

Ogier hatte es selbst in der Hand, und die möglichen Gegner machten es ihm leicht. Hyundai-Fahrer Thierry Neuville hatte ohnehin nur eine winzige mathematische Chance, Andreas Mikkelsen konnte Ogier zwar trotz eines frühen Reifenschadens zunächst halbwegs folgen, der Vorjahressieger der Rallye Katalonien überschlug sich aber am zweiten Tag auf Platz 3 liegend und beschädigte seinen Polo WRC so schwer, dass eine Reparatur nicht möglich war.

Auch Neuville, der kurz in Führung lag, demolierte sein Auto auf der ersten Etappe bei einem Dreher, aber der Frontschaden am i20 WRC war eher kosmetischer Natur. Der Belgier konnte weiterfahren, allerdings war der Zeitverlust von 47 Sekunden nach dem Freitag schon zu groß, um noch um den Sieg mitzufahren.

Neuville zog mit Rang 3 aber immerhin seine dritte Podiumsplatzierung in Folge an Land. Teamkollege Hayden Paddon folgte auf Rang 4. Der Neuseeländer im dritten Werks-Hyundai freute sich über seine beste Platzierung bei einer Asphalt-Rallye.

Während M-Sport-Fahrer Eric Camilli nach einem Getriebeschaden vorzeitig einpacken musste, bot Kollege Mads Östberg nach zuletzt enttäuschenden Leistungen eine gute Vorstellung und wurde im Ford Fiesta Fünfter. Der Norweger hatte aber im Ziel einen ordentlichen Rückstand von knapp dreieinhalb Minuten. Damit lag er unmittelbar vor Teamkollege Ott Tänak, der mit seinen auf Asphalt wenig konkurrenzfähigen D-Mack-Reifen als Sechster schon fast das Maximum erreicht hatte.

Ein harter Kampf war die Rallye auch für den Siebten: Kevin Abbring durfte sich wieder einmal in einem vierten Werks-Hyundai versuchen, musste aber mit dem schwer beherrschbaren und untermotorisierten Vorjahres-Auto vorlieb nehmen. Der Niederländer feierte mit Rang 7 sein bestes WM-Ergebnis.

Citroën-Piloten im Pech

Ein Wochenende zum Vergessen erlebte das Citroën-Team. Der nach Siegen in Portugal und Finnland erfolgsverwöhnte Kris Meeke rollte seinen DS3 WRC schon am ersten Tag ab, fing sich am zweiten einen Reifenschaden ein und strandete am dritten mit einem abgestorbenen Motor aufgrund eines Elektrikschadens.

Nur wenig besser erging es Teamkollege Craig Breen. Der Ire drückte sich nach einem Baumtreffer am Freitag den Kühler ein und fiel am Samstag mit einer gebrochenen Antriebswelle weit zurück. Immerhin rettete er als Zehnter noch ein Top-Ten-Ergebnis.

Der einzige Fahrer, der Sébastien Ogier an seinem fünften Saisonsieg hätte hindern können, war Dani Sordo im zweiten Hyundai. Der Lokalmatador fühlte sich auf den Schotterprüfungen der ersten Etappe pudelwohl und übernahm die Führung, litt aber an den folgenden Asphalt-Tagen an einem lästigen Untersteuern an seinem i20 und wurde von Ogier am Samstagnachmittag ein- und überholt.

Sordo war konstant einen Tick langsamer als Ogier. Der Spanier machte auch seine Startposition verantwortlich: Die vor ihm angetretenen Fahrer (einschließlich der Teamkollegen Neuville und Sordo) warfen ihm am Samstag beim Räubern durch die Kurven einigen Dreck auf die Piste.

Ogier mit weltmeisterlicher Leistung

Klagen über die Streckenposition zogen sich wie ein roter Faden durch die Saison des Weltmeisters. In Spanien allerdings verhielt sich Sébastien Ogier still, spielte ihm doch das Wetter in die Hände. Schwere Regenfälle tränkten die Schotterpisten am Morgen er ersten Etappe, so litt der Tabellenführer nicht wie sonst an einer losen und wenig Haftung bietenden Schmutzauflage auf der Oberfläche. Erst als die Strecken am Freitagnachmittag abtrockneten hatte Ogier ein kleines Handicap, das prompt Sordo nutzte.

Aber Ogier bot wieder einmal eine fehlerfreie und weltmeisterliche Leistung und fuhr nervenstark mit 15,6 Sekunden Vorsprung ins Ziel und holte sich sogar noch 2 Extrazähler für Rang 2 auf der abschließenden Powerstage. Der Mann aus Gap und Copilot Julien Ingrassia haben nun 222 Punkte auf dem Konto, bei den verbleibenden Läufen in Wales und Australien sind nur noch maximal 56 zu vergeben. Die punktgleichen Verfolger Mikkelsen und Neuville haben mit 127 Punkten aber schon dramatische 95 Zähler Rückstand und kämpfen mit Paddon, Sordo und Jari-Matti Latvala um den Vize-Titel.

Der Finne im zweiten Werks-Polo bot wieder einmal kein Glanzstück, weil er sich schon am Freitag eine Radaufhängung abmontierte und weit zurückfiel. Zwar gewann der Finne die Powerstage und holte bei der Aufholjagd 5 Bestzeiten, aber mehr als Platz 14 war nicht mehr drin.

Trotzdem war das Ergebnis von Bedeutung, denn Latvala rettete 4 Pünktchen für die Marken-WM. Dank Ogiers Sieg verlor VW auf das mannschaftlich geschlossen starke Hyundai-Team nur 4 Punkte. Mit einem komfortablen Vorsprung von 62 Punkten können die Hannoveraner schon Ende Oktober in Wales den Sack für den vierten Marken-Titel in Folge zumachen.

Kremer-Aufgabe nach Ausrutscher

Mit der Entscheidung in der WRC2-WM hatte Armin Kremer schon vor der Rallye Katalonien nichts mehr zu tun, aber der Mecklenburger hatte durchaus gute Karten, um sich mit einem Podiumsrang aus der Saison zu verabschieden. Aber ein Ausrutscher beendete den Ausflug an die spanische Goldküste. Angesichts der Aussichtslosigkeit der Lage entschlossen sich Kremer und Teamchef Raimund Baumschlager zum Rückzug. Ans Aufgeben denkt der 47-jährige Kremer dennoch nicht. Er überlegt, 2017 noch ein Jahr dranzuhängen.

In der Galerie zeigen wir Ihnen einige spektakuläre Bilder der Rallye Spanien 2016.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 21 / 2024

Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten