Rallye Portugal 2010 - Ogier gewinnt erste WRC-Rallye

WRC: Rallye Portugal 2010 - Ergebnis Tag 3
Ogier gewinnt Portugal-Krimi vor Loeb

Veröffentlicht am 30.05.2010

Drei Tage lang stand Sebastien Ogier an der Spitze des Zeitenklassements der Rallye Portugal. Dass der erste WRC-Sieg in der Karriere des Citroen-Juniors kein Spaziergang war, erkannte man aber spätestens an seinem überschwänglichen Jubel nach der letzten Super Special-Prüfung. Unter dem begeisterten Beifall des Publikums im Stadion Algarve stieg der Citroen-Junior aufs Dach seines C4 und ließ sich ausgiebig feiern.

Kurz zuvor hatte Ogier knappe 7,9 Sekunden vor dem heranstürmenden Sebastien Loeb ins Ziel gerettet. "Das ganze Wochenende gab es einen harten Kampf mit Seb", freute sich der Premierensieger im Ziel. "Meinen ersten Rallyesieg auf diese Weise zu feiern freut mich besonders. Es ist einfach alles perfekt."

Letzter Angriff von Loeb ohne Erfolg

Dabei musste Ogier auch auf den letzten Prüfungen am Sonntag noch einmal alles geben. Weltmeister Loeb hobelte Spähnchen um Spähnchen von seinem 21,1 Sekunden-Rückstand ab. Am Ende blieb aber auch dem Rekordchampion nichts anderes übrig, als sich mit Rang zwei zufrieden zu geben. "Er hat einfach eine sehr gute Leistung abgeliefert und war an diesem Wochenende unschlagbar", zollte Loeb seinem jungen Markenkollegen Tribut. "Wir haben einfach am ersten Tag zu viel Zeit verloren."

Auch der Kampf um Platz drei wurde am Ende noch einmal zum Drama. Dani Sordo profitierte auf der nur zwei Kilometer langen Super Special von einem Fehler Petter Solbergs, der bei einem Crash 14 Sekunden verlor. Auch Focus-Pilot Mikko Hirvonen schlüpfte noch knapp an dem Norweger vorbei. An der Klatsche für Ford mit drei Citroen an der Spitze konnte aber auch der Vizeweltmeister nichts ändern.

Räikkönen rettet letzten WM-Punkt

Hinter Matthew Wilson im privaten Stobart-Ford sicherte sich auch Privatier Mats Östberg im Subaru den überraschenden siebten Platz. "Ich habe einfach nur versucht, keine Dummheiten zu machen", erklärte der Norweger. "Ich konnte konstante Zeiten fahren und bin sehr glücklich. Der siebte Platz war das beste Resultat, das wir erreichen konnten."

Für Ex-Formel 1-Pilot Kimi Räikkönen hielt der letzte Tag allerdings noch eine unliebsame Überraschung bereit. "Wir haben im Kurveninneren irgendwas getroffen und dabei den rechten Vorderreifen zerstört. Das hat viel Zeit gekostet." Durch das Missgeschick fiel der "Iceman" am Ende hinter die beiden Fords von Federico Villagra und Khalid al Qassimi auf Rang zehn zurück. "Das ist wohl Teil des Lernprozesses", fügte sich der Rallye-Neuling Räikkönen in sein Schicksal.

Loeb baut Vorsprung an der Tabellenspitze aus

Schon in zwei Wochen kann Kimi erstmals sein Asphalt-Talent zeigen, wenn es zur Rallye-Premiere nach Bulgarien geht. Sebastien Loeb wird dann erneut als Führender in der Tabelle anreisen. Sein erster Verfolger heißt nun allerdings Sebastien Ogier, der die beiden Werks-Ford hinter sich lassen konnte. Die beiden Franzosen trennen allerdings schon 38 Punkte. "Der Vorsprung an der Spitze ist noch einmal gewachsen. Deshalb kann ich mit dem zweiten Platz heute auch gut leben", grinste Loeb zufrieden.