Rallye Bulgarien 2010 - Ergebnis 2010

Rallye Bulgarien 2010 - Ergebnis Tag 1
Loeb wieder in seinem Element

Zuletzt aktualisiert am 09.07.2010

Zum ersten Mal in diesem Jahr waren die Stars der Rallye-WM am Freitag (9.7.) auf Asphalt unterwegs. Zum ersten Mal überhaupt ging es über die schlaglochübersäten Pisten Bulgariens. Neues Terrain, altes Bild: Sobald Asphalt im Spiel ist, scheint Sébastien Loeb unschlagbar zu sein.

Von der ersten Prüfung an stellte der französische Dauersieger die Verhältnisse klar. Zur Mittagspause hatte er sich einen Vorsprung von 16 Sekunden erarbeitet. Nach zwei weiteren Prüfungen am Nachmittag war die Konkurrenz schon 28,1 Sekunden entfernt. "Wir hatten keine Probleme und keine Fehler. Es war ein guter Tag", fasste der Citroen-Pilot seine Bulgarien-Premiere zusammen.

Rallye Bulgarien: Konkurrenz kämpft um Platz zwei hinter Loeb

Allerdings will Loeb nicht zu früh feiern. "Wir haben einen guten Vorsprung, aber es sind noch zwei lange Tage zu fahren." Der Rest des Feldes scheint sich dagegen schon mit einem weiteren Loeb-Sieg abgefunden zu haben. "Ich bin ganz zufrieden mit Rang zwei", freute sich Loebs Citroen-Teamkollege Dani Sordo nach der abschließenden Prüfung. "Der zweite Platz hinter Sébastien ist wohl das Beste, das man hier erreichen kann."

Seit 2005 hat der Rallye-Dominator aus dem Elsass keine reine Asphaltrallye mehr verloren. Daran wird wohl auch Petter Solberg nichts ändern, der weitere zehn Sekunden hinter Sordo auf Position drei liegt. "Es war ein interessanter Tag. Es ist hart, aber es läuft gut." Auch die Zusammenarbeit mit dem neuen Beifahrer Chris Patterson scheint zu funktionieren. "Wir waren zwischendurch nur leider etwas zu vorsichtig und haben etwas Zeit auf Dani (Sordo) verloren. Aber wir haben immerhin eine gute Chance auf ein Top-3-Resultat."

Ford-Piloten chancenlos gegen Citroen

Eine weitere halbe Minute hinter dem Citroen-Spitzentrio liegen nach dem ersten Tag die beiden Ford-Piloten Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala. "Wir wollten eigentlich besser mit den Citroen an der Spitze kämpfen. Aber wir müssen mit der Situation leben", erklärte Latvala nach der vierten Prüfung etwas enttäuscht. Hirvonen war ebenfalls nicht zufrieden. "Am Nachmittag lief es immerhin etwas besser als am Vormittag. Aber ich habe wirklich alles gegeben und viel riskiert."

Eigentlich hätte das Ford-Werksduo noch weiter hinten landen müssen. Citroen-Junior Sébastien Ogier, der zur Mittagspause noch auf Rang zwei gelegen hatte, fiel nach einem Fehler auf der dritten Prüfung auf Rang sechs zurück. "Ich habe die Pacenotes nicht richtig verstanden und bin geradeaus gefahren", erklärte der Franzose. "Das Wichtigste ist, dass wir weiterfahren konnten. Aber wir haben viel Zeit verloren."

Räikkönen crasht auf der letzten Prüfung des Tages

Ogiers Teamkollege Kimi Räikkönen hatte so viel Glück nicht. Der Ex-Formel 1-Champion lieferte sich mit Hirvonen und Latvala lange einen Kampf um die "finnische Meisterschaft". Nach WP 3 lag der Iceman bei seiner ersten WM-Rallye auf Asphalt sogar aussichtsreich auf Rang vier. Doch auf der letzten Prüfung des Tages rutschte Räikkönen von der Piste und fiel weit zurück. Immerhin blieb die Besatzung bei dem Crash unverletzt.

Vom Pech des Finnen profitierte auch der ungarische Privatier Frigyes Turan. Mit einem privat eingesetzten Peugeot 308 WRC schob sich der Lokalmatador bis auf Platz acht in die Punkteränge. Turan liegt damit aktuell im Sandwich der beiden Stobart-Ford-Piloten. Per Gunnar Andersson konnte bei seinem ersten Auftritt im Kunden-Focus seinen neuen Teamkollegen Matthew Wilson deutlich in die Schranken weisen. Henning Solberg, der den Platz bei Stobart freigemacht hatte und nun in einem Ford Fiesta S2000 unterwegs ist, liegt nach dem ersten Tag auf Rang zehn.