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VW steigt aus Rallye-WM aus
Beschäftigungsgarantie für Mitarbeiter

Der WRC-Ausstieg von VW ist fix. Das erfolgreichste Rallye-Team der letzten 4 Jahre hört zum Jahresende auf. Das hat der Autobauer aus Wolfsburg mittlerweile offiziell bestätifgt. Weltmeister Sébastien Ogier steht somit ohne Auto da. Für die rund 200 Mitarbeiter von Volkswagen Motorsport in Hannover soll es eine Beschäftigungsgarantie geben.

Sebastien Ogier - Rallye Mexiko 2016
Foto: McKlein

Größer kann ein Wechselbad der Gefühle kaum sein. Noch am Sonntag stand das VW-Werksteam mitsamt Entwicklungsvorstand Dr. Frank Welsch auf der Zielrampe der Rallye Wales, um den vierten Gewinn der Marken-Weltmeisterschaft in Folge zu feiern, am Dienstag sickerte durch, dass der Vorstand das komplette Rallye-Projekt zum Jahresende beerdigen wird. Am Mittwoch (2.11.2016) wurde der Abschied aus der Rallye-WM dann offiziell bestätigt.

VW Rallye-Ausstieg nach 2016 endlich offiziell

Schon Anfang Oktober kursierten Ausstiegsgerüchte bezüglich VW, aber in der Rallye-Abteilung in Hannover hielten Teammitglieder und Fahrer den drohenden Ausstieg aus dem Rallye-Geschäft lediglich für eine Folge des zuvor verkündeten Ausstiegs von Audi aus dem Sportwagen-Programm.

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Beim vorletzten WM-Lauf in Wales betonten VW-Sportdirektor Sven Smeets und sein Vorgesetzter Welsch, man beteilige sich nicht an Spekulationen. Obwohl das Ende des Rallye-Projekts offenbar bereits in der Vorwoche ausgemachte Sache war, wurde das Team nicht informiert. Das wurde erst in der Woche nach Wales nachgeholt.

Die wichtigste Aussage bei der großen Versammlung in Hannover: „Für die Volkswagen Motorsport Mitarbeiter besteht eine Beschäftigungsgarantie“, versprach Entwicklungsvorstand Welsch. Arbeitslos sind somit nur die 3 Fahrer Sébastien Ogier, Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen. Alle drei haben für die kommende Saison gültige Verträge. Auf dem eigentlich schon geschlossenen Fahrermarkt dürfte die Freisetzung von drei siegfähigen Piloten inklusive dem amtierenden Weltmeister noch einmal für Bewegung sorgen.

WRC-Polo für 2017 bereits entwickelt

Für die Rallye-WM ist der VW-Ausstieg ein Schock. Der Sport war nach zähen Jahren nach der Finanzkrise nicht zuletzt durch das Engagement der Wolfsburger im Aufwind. Mit Hyundai, dem Ford-Team M-Sport, den Rückkehrern Citroën und Toyota sind 2017 vier Werksteams am Start. Nicht zuletzt auf Initiative des kürzlich zu McLaren abgewanderten Sportdirektors Jost Capito wird dann ein neues Reglement gelten, das mehr technische Freiheiten bietet und für leistungsstärkere und optisch spektakulärere Autos sorgt.

VW hat sein neues Auto schon seit über einem Jahr im Testbetrieb und galt auch 2017 als klarer WM-Favorit. Nun wird der neue Polo WRC ohne einen Wettbewerbskilometer ins Museum wandern. Sein Vorgänger, der aktuelle Polo WRC wird als eines der erfolgreichsten Rallyeautos in die Sportgeschichte eingehen. Seit dem WM-Einstieg 2013 holte der Kleinwagen aus der Ikarus-Allee bei 51 WM-Einsätzen in vier Jahren 42 Siege.

Zum Vergleich: In der 43-jährigen WM-Historie konnte VW in 4 Jahrzehnten gerade einen WM-Sieg mit dem Golf 2 erobern. Das herausragende Fahrer-Duo Sébastien Ogier und Julien Ingrassia gewann in den vergangenen vier Jahren vier Mal die Fahrer- und Beifahrer-Weltmeisterschaft, in der Marken-WM war VW ebenfalls vier Jahre unangefochten. In der ewigen Statistik kann VW vorerst noch auf maximal 44 WM-Siege kommen. Am dritten November-Wochenende geben die Blauen in Australien ihre Abschiedsvorstellung.

Neuausrichtung der VW Motorsport-Aktivitäten

„Ich möchte unseren Fahrern und Beifahrern von Herzen für ihre herausragenden Leistungen danken. Sie sind nicht nur überaus schnelle, sondern auch ungemein sympathische Botschafter der Marke Volkswagen. Das ganze Team um Motorsport-Direktor Sven Smeets hat mit dem enormen Engagement eines jeden einzelnen die Basis für diese Erfolge geschaffen“, so Welsch. „Mit dieser exzellenten Mannschaft möchten wir weiterarbeiten und die Neuausrichtung umsetzen.“

Diese Neuausrichtung liegt vor allem im Bereich Kundensport. Neben dem VW Golf GTI TCR für den Rundstreckensport und dem RallyCross VW Beetle kündigte VW die Entwicklung eines Polo Rallye-Fahrzeugs für die R5-Kategorie an. Ab 2018 soll Kunden der neue Rallye-Polo angeboten werden.

Sportchef Smeets blickte bei der Verkündung des WRC-Ausstiegs zurück und nach vorne: „Natürlich bedauern wir den Abschied aus der WRC sehr – für die Marke Volkswagen war es das bislang erfolgreichste Kapitel ihrer Motorsport-Geschichte. Die Mannschaft hat Großartiges geleistet. Gleichzeitig ist unser Blick nach vorne gerichtet, denn wir sind uns der großen Herausforderungen des gesamten Unternehmens bewusst.“

„Mit unserer Neuausrichtung möchten wir einen Beitrag für den Erfolg der Marke Volkswagen leisten. Von nun an liegt der Fokus auf kommenden Technologien im Motorsport sowie auf unserem Kundensport-Angebot, welches wir noch breiter und attraktiver aufstellen werden.“

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