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Vorschau Rallye Schweden
Alles neu in der Rallye-Weltmeisterschaft

Mit einer neuen Generation von Autos, neuen Regeln und in Deutschland auch mit einem neuen TV-Partner – dem Spartensender Sport 1 – geht die Rallye-WM in die neue Saison. Bei allen Beteiligten ist die Zuversicht groß, dass der Rallyesport einen Weg aus der Talsohle findet.

Ford Fiesta WRC, Ken Block
Foto: Monster World Rally Team

Nach 14 Jahren wurden die bisherigen World Rally Cars (WRC) mit ihren Zwei-Liter-Turbomotoren von der FIA ausgemustert. Jetzt sind in der Rallye-WM 1,6-Liter-Turbo-Autos angesagt. Ford und Citroen nutzten dies auch für ein Downsizing, was die Karosseriegröße angeht: Statt Focus und C4 kommen jetzt die Modelle Fiesta und DS3 zum Einsatz. Auch bei der Technik wurde abgespeckt: Mitteldifferenzial beim Allradantrieb sowie die Wippschaltung wurden verbannt. Doch die Fahrer sind sich einig: "Auch in den neuen Autos macht das Fahren eine Menge Spaß", sagen sowohl der Citroen-Star Sébastien Loeb und wie auch Mikko Hirvonen, sein ewiger Herausforderer von Ford.

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Neue World Rally Cars sind schwerer zu fahren

Bei der Motorleistung hat sich nicht viel geändert: Auch die 1.600er bringen rund 300 PS auf die Straße. Das maximale Drehmoment sank allerdings von bisher rund 700 Newtonmeter auf nunmehr etwa 400 Newtonmeter. Der Grund dafür ist weniger die Reduktion des Hubraums als vielmehr die Begrenzung des früher nicht limitierten Ladedrucks auf nun 2,5 bar.
 
Sportlich gesehen hat die Rückbesinnung auf technisch einfachere (und somit auch günstigere) Autos sein Gutes: "Der Citroen DS3 ist ein bisschen nervöser als der C4 WRC", sagt Loeb. "Wir müssen im Cockpit jetzt ein bisschen mehr arbeiten. Aber das ist schon in Ordnung so." Mikko Hirvonen stellt fest: "Wenn man eine Kurve nicht optimal angefahren hat, ist es mit dem Fiesta nicht mehr so leicht zu korrigieren wie mit dem Focus. Die Autos haben halt etwas weniger Kraft. Und es wirkt sich auch aus, dass das Mitteldifferenzial jetzt nicht mehr an Bord ist."

Wertungsprüfung live im Fernsehen

Eine Neuerung gibt es in der Rallye-WM auch beim Sportlichen Reglement: Bei der letzten Wertungsprüfung der Rallye werden nun Zusatzpunkte für die drei Erstplatzierten nach dem Modus 3 – 2 – 1 vergeben. Der Grund dafür liegt darin, dass diese so genannte Power-Stage meistens vom Fernsehen live übertragen wird. Bislang war es oft so, dass es diesen Sendungen an Spannung mangelte, weil die Positionen oft schon bezogen waren. Die Extrapunkte sollen nun die Fahrer motivieren, auch in Sichtweite des Ziel noch mit extraschwerem Gasfuß zu operieren.

Ken Block, Petter Solberg und Kimi Räikkönen in der Rallye-WM am Start

Erfreulich, dass man bei Ford und Citroen in den letzten Monaten sehr fleissig neue Rallye-Autos produzierte. Noch erfreulicher ist es, dass neben den Werksfahrern Sébastien Loeb und Sébastien Ogier sowie Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala auch viele Independents das Budget für eine WRC-Saion zusammenkratzen konnten.

So können sich Fans wieder auf Kimi Räikkönen und Ken Block freuen, aber auch auf die norwegischen Solberg-Brüder. Petter, der Jüngere, Weltmeister von 2003, fährt einen Citroen DS3 WRC, Henning Solberg bleibt Ford treu. Insgesamt stehen beim Saisonauftakt vier der neuen DS3 WRC sowie nicht weniger als neun Fiesta WRC am Start.

Mini steigt im Mai mit dem Countryman WRC ein

Nach dem Ausstieg von Subaru und Suzuki zum Ende der Saison 2008 wurde die Rallye-Bühne zwei Jahre lang von nur von zwei Herstellern bespielt. Im Mai ist es vorbei mit der trauten Zweisamkeit zwischen Citroen und Ford: In Sardinien soll der neue Mini Countryman WRC debütieren. Glaubt man der Gerüchteküche, ist es aber noch keineswegs sicher, dass die Fahrer, der bislang international als eher unbeschriebenes Blatt geltende Kris Meeke sowie Ex-Citroen Schattengewächs Dani Sordo, wirklich schon auf der Mittelmeerinsel antreten. Offiziell bestätigt ist noch nichts.
 
Mit viel Spannung wartet die Rallye-Welt auf die erste Standortbestimmung. "Heute morgen war ich vor dem Shakedown ganz schön nervös", gab Ford-Fahrer Jari-Matti Latvala zu. Er beruhigte sich mit der Bestzeit beim ersten Aufgalopp auf den verschneiten schwedischen Forststraßen. Der starke Schneefall, der am Donnerstag (10.2.) in der Region Wärmland einsetzte, wird möglicherweise auch morgen einen Blick auf das wahre Kräfteverhältnis verstellen. Denn der siebenmalige Weltmeister Loeb muss am ersten Rallyetag als Erster auf die Piste: "Wenn zehn Zentimeter Neuschnee liegen, kannst du machen was du willst – da hast du keine Chance gegen die, die später starten."

Rallye-WM wieder im deutschen Fernsehen

Gut möglich also, dass Loeb in Schweden, wo er im Übrigen erst einmal, nämlich im Jahr 2004 gewann, ausnahmsweise mal nicht ganz oben auf der Ergebnisliste steht. Doch auch ohne Schneefall hat Schweden im WM-Kalender einen Sonderstatus, als einzige Winter-Rallye, als einzige Rallye, bei der teilweise auf blankem Eis gefahren wird und wo daher einzigartige Spezialreifen zum Einsatz kommen: Die Schweden-Reifen des WRC-Ausrüsters Michelin sind gespickt mit jeweils 384 sieben Millimeter langen Spikes.
 
In Deutschland hat die Rallye-WM einen neuen TV-Partner: An jedem Rallye-Wochenende berichtet "Sport1" (ehemals DSF) jeden Tag ausführlich. Die aktuellen Sendezeiten finden Sie hier.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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