WRC: Vorschau Rallye Neuseeland 2010

WRC: Vorschau Rallye Neuseeland 2010
Rallye-Ausflug ans Ende der Welt

Veröffentlicht am 05.05.2010

Die gute Nachricht vorneweg: Trotz Vulkan-Behinderung haben alle Teams ihre Autos rechtzeitig von Istanbul nach Neuseeland verschifft. Bereits in der vergangenen Woche sind die meisten Boliden im Rallye-Zentrum von Auckland eingetroffen.

Rallye Neuseeland: Ogier startet, Räikkönen nicht

Dabei ist auch ein WRC-Auto, dass eigentlich gar nicht für einen Start vorgesehen war. Das Citroen-Juniorteam wollte sich die weite Reise ans andere Ende der Welt eigentlich komplett sparen. Doch die guten Leistungen von Sebastien Ogier haben zu einem Umdenken geführt. Der Franzose darf nun überraschend doch in Neuseeland fahren. Nur Teamkollege Kimi Räikkönen muss das Geschehen aus dem fernen Finnland verfolgen.

In der Türkei konnte Ogier das Gesamtklassement zwischenzeitlich sogar anführen. Selbst die Rolle als Straßenfeger schien ihn am zweiten Tag nicht aus der Ruhe bringen. Erst ein Reifenplatzer zerstörte alle Hoffnungen auf den ersten Rallyesieg. Dass es in diesem Stil weiter geht, glaubt Ogier allerdings nicht: "Ich erwarte, dass es jetzt deutlich schwerer wird als in der Türkei", stapelt der Citroen-Junior vor seiner Neuseeland-Premiere tief. "Wir entdecken eine Veranstaltung ganz neu, die andere bereits kennen. "Ich kann es aber kaum erwarten. Die Prüfungen in Neuseeland gehören zu den Besten weltweit."

Loeb hat Spaß in Neuseeland

Die breiten fließenden Schotterpisten schlängeln sich malerisch durch die grünen Hügel direkt an der Küste. "Die Prüfungen sind wirklich großartig und keine große Belastung für das Auto", stimmt Sebastian Loeb seinem Citroen-Kollegen zu. "Es ist eine der Rallyes, bei der das Fahren besonderen Spaß bereitet." Mit einer Führung von 40 WM-Punkten kann der zweifache Neuseeland-Sieger entspannt in die Veranstaltung gehen.
 
Auf die leichte Schulter sollte aber auch Dauersieger Loeb die Rallye nicht nehmen. Mit knapp 400 Wertungskilometern ist Neuseeland die längste Veranstaltung des Jahres. Zuletzt legten die Piloten 2004 in Deutschland eine solch große Distanz zurück. "Es wird nun mehr der Ausdauercharakter betont, mit längeren Prüfungen und reduzierter Zeit für den Service", freut sich Ford-Speerspitze Hirvonen. Der Finne muss wie so oft auf einen Fehler seines Dauerrivalen Sebastian Loeb hoffen.

WRC: Besondere Herausforderungen in Neuseeland

Die glatten Pisten laden die Piloten geradezu zur Attacke ein. Schnell passieren da Fehler. Eine weitere Herausforderung sind längere Asphaltabschnitte am zweiten Tag der Rallye Neuseeland, welche mit Schotterreifen genommen werden müssen. Außerdem ist das Wetter zu dieser Jahreszeit in Neuseeland sehr unbeständig. Für Samstag und Sonntag sind bereits Schauer angekündigt.

Um sich auf das anspruchsvolle Rallye-Programm vorzubereiten, gingen die Piloten übrigens ganz neue Wege. Nach einem kleinen Segelturn mit der neuseeländischen Americas Cup-Yacht wagten einige der Rallye-Stars noch einen Sprung mit dem Bungee-Seil.