MISSING :: structure.inactiveTabOverlay
{"irCurrentContainer":"20642690","configName":"structure.inactiveTabOverlay"}
MISSING :: ads.vgWort
{"irCurrentContainer":"20642690","configName":"ads.vgWort"}

Vorschau Rallye Mexiko 2013
Dünne Luft für die Titelverteidiger

Mit dem dritten WM-Lauf in Mexiko beginnt die Schottersaison. Die Prüfungen in großer Höhe sind für die Motoren eine besondere Prüfung. Nach der Niederlage in Schweden muss sich zeigen, ob Weltmeister Citroën gegen VW ohne Sébastien Loeb bestehen kann.

Sebastien Loeb WRC Rallye Mexiko 2012
Foto: Citroen

Eigentlich ist das alljährliche Festival Cervantino mit Theater, Oper, Musik und Tanz und vor allem große Mengen Alkohol die größte Party der 70.000-Seelen-Gemeinde Guanajuato, doch seit 2004 macht im Frühjahr die Rallye-WM regelmäßig Halt in Zentralmexiko, um hier die Schottersaison zu eröffnen.
 
Der dritte WM-Lauf ist nicht nur wegen der guten Organisation bei den Aktiven äußerst beliebt. Die überschäumende Stimmung der Mexikaner und nicht zuletzt die ausschweifende Abschlussparty werden gern mitgenommen. Weniger beliebt ist die dünne Luft. Schon Guanajuato liegt auf 2.000 Metern Höhe über dem Meer, die Prüfungen führen bis über 2.700 Meter und bilden das Dach der Rallye-WM.

Unsere Highlights

Höhenluft kostet bis zu 30 % Leistung

Die 1,6-Liter Motoren verlieren in der großen Höhe trotz Turboaufladung bis zu 30 Prozent an Leistung, so bleiben den Fahrern zuweilen lediglich um die 220 PS. Zudem werden die Lader thermisch hoch belastet. Zu allem Überfluss kommen Temperaturen von 30 Grad Celsius und die hohe Staubentwicklung dazu. Während Ford in den letzten sieben Jahren immer wieder mit Motorenprobleme  kämpfte und sieglos blieb, bewiesen die Citroën-Ingenieure, dass sie die Höhenanpassung ihres Vierzylinders bestens im Griff haben. In den vergangenen sechs Jahren blieben die Franzosen auch dank Überfahrer Sébastien Loeb ungeschlagen.
 
Der wird nun erstmals fehlen, und die fünfmaligen Titelträger in Folge müssen nun zeigen, was sie ohne den neunmaligen Superstar Loeb wert sind. Sportchef Yves Matton schwört, dass er sein Team mit der Riege Daniel Sordo und Mikko Hirvonen bestens besetzt fühlt, doch Rückkehrer Sordo hat im DS3 WRC noch keine Schotter-Rallye bestritten und der eigentlich auf den Titel angesetzte Mikko Hirvonen hat mit farbloser Vorstellung in Monte Carlo und frühem Fahrfehler in Schweden eine äußerst dünne Bilanz.
 
Die Luft dürfte für die Titelverteidiger auch deshalb dünn werden, weil VW im Herbst in Mexiko testete und keineswegs unvorbereitet auf die hoch gelegenen Strecken antritt.  Dennoch hoffen die Gegner, dass die bis zu 54 Kilometer langen Schotterpisten dem neuen VW Polo ein Bein stellen. Die Angst vor einem Durchmarsch der Wolfsburger in der ersten Saison ist spürbar.

Prüfung unter Tage

Citroën legte Test-Sonderschichten ein, um Hirvonen wieder mehr Vertrauen in sich und sein Auto einzupflanzen. Tabellenführer Sébastien Ogier im VW-Team sieht die Lage gelassen: "Wir haben keinen Druck", sagt der Franzose. Ogier hat an Mexiko gute Erinnerungen. Als er am Südzipfel Nordamerikas 2008 erstmals auf internationaler Bühne antrat, kannte ihn niemand. Als er als Auftaktsieger der Junioren-WM heimkehrte, kannte ihn im Rallye-Zirkus jeder. Am Ende der gleichen Saison war er Junioren-Weltmeister.
 
Trotz mexikanischer Gastfreundschaft, und obwohl das Kolonialstädchen Guanajuato zum Weltkulturerbe der Unesco zählt, finden nur wenige Teams den Weg nach Mexiko. Mit 29 Startern ist das Feld zumindest quantitativ äußerst schwach besetzt. Immerhin finden sich mit dem Amerikaner Ken Block im Ford Fiesta und dem Australier Chris Atkinson, der Khalid al Quassimi bei Citroën vertritt, zwei zusätzliche Farbtupfer verteten. Einziger Vertreter aus Deutschland ist Armin Kremer, der im Subaru Impreza des Stohl-Teams die Führung in der Produktionswagen-Wertung der WRC2 ausbauen will. Allerdings musste der Mecklenburger schon vor dem Start einen kleinen Rückschlag einstecken. Wegen des ungeplant langen Seetransports, konnte der Klassensieger von Monte Carlo sein Auto nicht wie geplant vor der Rallye testen.
 
Wer nicht dabei ist, verpasst in Mexiko eine der außergewöhnlichsten Wertungsprüfungen der Welt: Die ein Kilometer kurze Auftaktprüfung findet unter Tage statt. Die Silberminenstadt Guanajuato hat alte Bergwerksschächte und Wasserkanäle längst zu einem Verkehrsnetz unter der Innenstadt umfunktioniert. Die Rallye Mexiko beginnt am Abend des 7. März mit zwei Prüfungen und endet nach 384 Prüfungskilometern und insgesamt 23 Wertungsprüfungen am Sonntag, den 10. März.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 21 / 2024

Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten