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Trotz Diesel-Skandal
VW bleibt in der Rallye-WM

Trotz Dieselgate bleibt Volkswagen der Rallye-Weltmeisterschaft in den kommenden Jahren erhalten. Das bestätigt auch VW-Sportchef Jost Capito. Fans und Konkurrenz hatten mit einem Rückzug gerechnet.

Jari-Matti Latvala - WRC - Rallye Frankreich - Tour de Corse - Korsika - 2015
Foto: McKlein

Kaum eine Woche verging ohne schlechte Nachrichten rund um den VW-Konzern, seit Ende September die Affäre mit manipulierten Diesel-Motoren in den USA Volkswagen schwer ins Schlingern brachte. In der Rallye-Weltmeisterschaft rechneten Konkurrenten und Fans ständig mit einem Ausstieg, noch dazu, nachdem Konzernchef Müller ankündigte, alle Programme des Konzerns auf den Prüfstand zu stellen. Gerüchte über angebliche Pressemitteilungen Mitte Oktober schossen ins Kraut.

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Einsparungen von 15 Prozent

Im Vorfeld der Rallye Wales sickerte nun durch, dass die Weltmeistertruppe aus Hannover ihren Titel auch 2016 verteidigen darf und auch die bereits weit fortgeschrittene Entwicklungsarbeit am Polo WRC für 2017 fortsetzt. Ursprünglich hatte das Team schon im Frühjahr die Freigabe des Budgets bis einschließlich 2019 erhalten. Das Programm für 2016 bleibt trotz der Aufstockung des Kalenders von 13 auf 14 Rallyes weitgehend unangetastet.

Sportchef Jost Capito schwört, man werde wie gehabt auch in den kommenden Jahren mit drei Autos und dem Trio Sébastien Ogier, Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen an den Start gehen. Spekulationen, das dritte Auto für Mikkelsen werde aus Kostengründen gestrichen, sind damit vom Tisch. Dennoch wird auch das VW-Werksteam wie die Le-Mans-Mannschaften der Töchter Audi und Porsche Einsparungen im zweistelligen Bereich hinnehmen müssen. Um dem Rotstift zuvorzukommen, hatte Capito bereits vor Wochen selbst eine Vorschlagsliste mit Sparmöglichkeiten eingereicht. Die Rede ist von etwa 15 Prozent. Unter anderem wird VW die Testarbeit einschränken.

Capito zweifelte nicht

Capito behauptet, er habe nie große Zweifel gehabt, dass seine Mannschaft in der WM bleibt. "Man redet ja mit den Leuten", sagt der Sportchef. Der neue VW-Marken-Vorstand Herbert Diess habe ihm schon Anfang Oktober zugesichert, dass es weitergehe. Diess hatte sich gar mit Capito für eine Motorradausfahrt bei der Rallye Wales angesagt, strich den Ausflug allerdings im Vorfeld wegen dringlicherer Aufgaben.

Aber spätestens nach der Ausweitung der VW-Krise auf erhöhte Abgaswerte bei Benzinmotoren war man sich in Hannover nicht mehr sicher. Die Mannschaft werkelte vor sich hin und versuchte, in Wolfsburg möglichst wenig Aufmerksamkeit zu erregen. "Es war klar, wenn du im falschen Moment den Kopf rausstreckst, ist die Rübe ab", sagt ein VW-Insider.

Fahrer sind erleichtert

Mit der guten Nachricht fällt auch von den Fahrern eine Last ab. "Natürlich macht man sich über das Thema Gedanken, aber ich kann ja nicht mehr tun als meine Arbeit", sagte Weltmeister Sébastien Ogier schulterzuckend bereits Ende Oktober in Spanien.

Nachdem die Kuh in Hannover vom Eis ist, schielt der Rallye-Zirkus nun besorgt nach Paris. Während die Fortsetzung des Hyundai-Engagements nicht in Frage steht, und das ehemalige Ford-Werksteam M-Sport bereits die Arbeiten an einem 2017er Auto aufgenommen hat, zittert der Servicepark nun noch um Citroën. Marken-Chefin Linda Jackson hatte im Sommer angekündigt, jede PSA-Marke werde sich künftig nur noch an einer Rennserie beteiligen. Bei Citroën soll bis Ende des Monats die Entscheidung fallen, ob man auf Basis des C3 ebenfalls ein Rallyeauto nach den neuen 2017er Regularien auf Kiel legt, oder in der Tourenwagen-WM bleibt, die Citroën seit zwei Jahren ohne ernsthafte Gegner dominiert.

Fahrer Kris Meeke, der nach der ersten Etappe beim Rallye-Finale in Wales mit nur 13,5 Sekunden Rückstand auf VW-Fahrer Sébastien Ogier ernsthafte Siegchancen hat, sagte vor dem Start lapidar: "Im Moment habe ich noch drei Tage Arbeit."

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