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Toyotas Hoffnung heißt Zuverlässigkeit
Mit alter Audi-Taktik zum Sieg?

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Toyota kann die 24 Stunden von Le Mans mit Speed nicht gewinnen. Dem schnellsten Auto des Vorjahres fehlen im Renntrim 1,5 bis 2 Sekunden auf Audi und Porsche. Deshalb gibt es für Toyota nur eine Chance. Ein problemloses Rennen.

Impressionen - Toyota TS040 Hybrid - 24h-Rennen Le Mans 2015 - Mittwoch - 11.6.2015
Foto: xpb

Die Trainingstage haben es gezeigt. Auf eine Runde fehlen Toyota vier Sekunden. Im Rennen knapp die Hälfte. "Mit Speed können wir diesmal nicht gewinnen", sagt Sebastien Buemi. Im letzten Jahr saß der Schweizer noch im schnellsten Auto des Feldes. Der Toyota TS040 Hybrid hätte gewonnen, wäre er nicht an einem dummen Defekt gescheitert. Ein Wackelkontakt in einem Stecker sorgte für ein Feuer, das die Elektronik zerstörte.

Audi und Porsche gelang Quantensprung

Diesmal soll ausgerechnet die Zuverlässigkeit Toyota retten. Die Konkurrenz von Porsche und Audi hat die Japaner mit einer Entwicklungsoffensive überrollt. "Wir haben uns über den Winter um drei Sekunden verbessert. Aber unseren Gegnern ist ein Quantensprung gelungen", fasst Alexander Wurz zusammen.

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Toyota konzentrierte sich voll auf seine vermeintliche Stärke. Das Team aus Köln absolvierte im Vorfeld fünf 30 Stunden-Tests. Bei Porsche waren es vier, bei Audi drei. Wurz hofft: "Wenn ich mir alle Zuverlässigkeitsdaten anschaue, beim Test und bei den ersten beiden Rennen, dann sehen wir am besten aus."

Toyota mit alter Audi-Taktik

Technikchef Pascal Vasselon pflichtet seinen Fahrern bei: "Wir müssen mit dem leben, was wir haben. Unser Auto wird nicht das schnellste sein. Deshalb müssen wir unser eigenes Rennen fahren und uns auf andere Dinge konzentrieren: Ein Minimum an Boxenstopps, eine perfekte Abwicklung beim Service der Autos, eine Vorbereitung, die darauf hinzielt, die kleinen Probleme zu vermeiden und möglichst immer auf den richtigen Reifen unterwegs zu sein." Also die alte Audi-Taktik. Buemi hofft: "Audi kann in diesem Jahr nicht mehr so fahren. Sie müssen wegen Porsche Gas geben. Und damit beanspruchen sie das Material härter. Das könnte unser Vorteil sein."

Vasselon unterscheidet zwischen zwei Fehlerquellen. "Es gibt die fundamentalen, die im Design stecken. Die haben wir erfolgreich aussortiert. Und dann gibt es noch die kleinen Pannen, wo dir Dinge durch die Qualitätskontrolle rutschen, oder beim Zusammenbau etwas übersehen wird. Das ist uns beim letzten Rennen in Spa passiert, als wir das Unfallauto von Nakajima wieder aufbauen mussten." Und in welche Kategorie fällt der Schaden, der Toyota 2014 den Sieg kostete? "Von beidem etwas", lächelt Vasselon verschmitzt. "Das Design des betreffenden Teils war kritisch. Und die spezielle Komponente ist bei der Qualitätskontrolle nicht negativ aufgefallen."

14-Runden-Stints machen keinen Sinn

Toyota tritt im Gegensatz zu Porsche und Audi mit nur zwei Autos an. Man sollte meinen, dass das ein Nachteil ist. Motor-Designer Toshio Sato erwidert: "Unsere Mittel sind begrenzt. Das Geld, das uns ein drittes Auto gekostet hätte, haben wir lieber in die Entwicklung gesteckt." Wurz sieht es pragmatisch: "Mit zwei gegen drei Autos hast du mathematisch ein Drittel weniger Chancen. Dass wir nur mit zwei Autos da sind, zeigt unser Grundsatzproblem. Wir fahren mit einem kleineren Budget als Porsche und Audi."

Toyotas einstige Stärke ist keine mehr. Der gute Reifenverschleiß wird sich in Le Mans nicht auszahlen. Und Audi ist in dieser Disziplin mittlerweile genauso gut. "2014 waren Vierfach-Stints noch ein Vorteil für uns. Aber nur bei den 6-Stunden-Rennen. In Le Mans schon nicht mehr", bedauert Vasselon.

Toyota könnte wie Porsche auch 14 Runden mit einer Tankfüllung fahren, während Audi nach 13 Runden an die Tankstelle muss. "Unter dem Strich bringt das nichts, weil wir dann auf der Strecke zu langsam fahren müssten", winkt Vasselon ab. Buemi rechnet vor: "Um mit dem Sprit über 14 Runden zu kommen, müssten wir pro Runde fünf bis sieben Zehntel abgeben. Das steht nicht gegen die Boxenstopps, die wir uns dadurch sparen."

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