Die ersten Testfahrten hatte der neue GR Yaris für 2021 bereits Anfang des Jahres hinter sich gebracht. Dann legte Corona die Welt und die Rallye-Weltmeisterschaft lahm. Seit dem Sieg von Toyota-Werksfahrer Sébastien Ogier Mitte März bei der vorzeitig abgebrochenen Mexiko-Rallye herrscht Stillstand.
Die FIA musste Lauf für Lauf absagen. Und sie ordnete ein Testverbot an, das vor allem Toyota schmerzte. Die Japaner hofften auf eine Ausnahmegenehmigung, um den neuen Yaris weiter testen zu können. Doch der Motorsportweltverband lehnte ab.
Testverbot wegen Corona
Die Zwangspause hat bei Toyota zu einem Umdenken geführt. Der japanische Hersteller stellt die Entwicklungsarbeit am 2021er Auto ein, das auf der vierten Generation des Kleinwagens basiert, und will stattdessen das gegenwärtige Yaris-Modell für die kommende Saison weiterentwickeln.
"Unser Plan ist es, den aktuellen Yaris WRC weiter zu verbessern – und damit 2021 anzutreten", heißt es in einer Mitteilung. "Vor dem Ausbruch von Covid-19 haben wir viele wichtige Informationen aus den Tests mit GR Yaris und der WRC-Version gezogen. Wir werden dieses Knowhow in das Design des 2022er Autos einfließen lassen." Mit anderen Worten: Die bisherigen Testfahrten sollen nicht umsonst gewesen sein.

Neues Regelwerk ab 2022
2022 kommt in der Rallye-Weltmeisterschaft ein neues Reglement zum Einsatz. Ein Hybridsystem soll die 1,6 Liter großen Vierzylinder-Turbomotoren, die über 380 PS leisten, unterstützen. Die Fahrzeuge firmieren dann in der "Rally1 Class".
Compact Dynamics mit Sitz in Starnberg (Bayern) wir den Herstellern die Hybridkomponenten ab 2022 bis 2024 liefern. Mit dem Einheitshersteller sichert sich die FIA und die Hersteller gegen ein kostspieliges Entwicklungsrennen ab. Außerdem gewährleistet es Chancengleichheit.
Toyota wird sich nun wie die Konkurrenz darum bemühen, mit dem aktuellen Auto in den verbleibenden zwei Saisons bis zum neuen Reglement die bestmöglichen Ergebnisse einzufahren. Parallel dazu arbeitet man mit voller Kraft an der Fahrzeuggeneration ab 2022. Den Kraftakt, ausschließlich für 2021 ein neues (Interims-) Auto zu bauen, spart man sich jetzt. Die wenigen Testtage setzt Toyota besser ein, um den Werksfahrern mehr Zeit mit dem aktuellen Modell zu geben, um sich auf die hoffentlich bald fortgesetzte Saison zu präparieren.
Um die Kosten nach der Corona-Krise zu reduzieren, hat die FIA eine Reihe von Maßnahmen verabschiedet. Sie sehen unter anderem vor, die Entwicklungs-, Herstellungs- und Betriebskosten für die Motoren zu senken. Die Anzahl der erlaubten Motoren wird verringert, der Turbo vereinfacht und Teile eingefroren.
In unserer Galerie zeigen wir Ihnen den Kleinwagen GR Yaris für die Straße.