Toyota macht ernst. 2017 soll endlich der lang ersehnte Titel in Le Mans her. Dafür bauen die Japaner ihr LMP1-Engagement aus. Sowohl beim WEC-Lauf in Spa (6. Mai), der das letzte Rennen vor dem 24h-Klassiker ist, als auch in Le Mans (17. Juni) selbst, setzt Toyota drei LMP1-Autos ein. Bislang schickte die Truppe mit dem Motorsport-Stützpunkt in Köln seit 2012 nur jeweils zwei Renner in den Marathon zweimal um die Uhr. Hauptkonkurrent Porsche bleibt dagegen nach Informationen von auto motor und sport bei zwei Fahrzeugen. So wie bereits im letzten Jahr, als man sich aus Kostengründen wie Audi dazu entschied, auf ein drittes Auto zu verzichten.
Drei Autos in Le Mans verbessert Siegchancen
Mit drei TS050 Hybrid rechnet sich Toyota bessere Chancen auf den Sieg aus. Die Strecke in Le Mans und die lange Distanz strapaziert bekanntlich das Material bis an die Grenzen. Und oftmals auch darüber hinaus. Technische Defekte sind die Folge. Außerdem sind Fahrfehler und Unfälle im dichten Getümmel mit Konkurrenten, LMP2- und GT-Autos nie ausgeschlossen. Deshalb die einfache Rechnung: Die Chance ist bei drei Einsatzmannschaften größer, dass ein Auto unversehrt das 24h-Rennen übersteht.
„In Spa und Le Mans drei Autos an den Start zu bringen, stellt eine neue Herausforderung an unser Team. Wir arbeiten aber hart daran und sind ambitioniert, gut vorbereitet anzutreten und zu siegen“, sagt Team-Präsident Toshio Sato. Bisher schaffte als japanischer Hersteller nur Mazda 1991 den ganz großen Coup beim 24h-Rennen an der Sarthe. Toyota läuft einem Erfolg bislang hinterher. Und weinte in Le Mans häufig bittere Tränen. Besonders das Aus im letzten Jahr wird unvergessen bleiben, als der führende TS050 Hybrid in den Schlussminuten wegen eines Problems am Turbolader ausschied.
López zusammen mit Conway und Kobayashi
Auch bei den Fahrern legt Toyota nach. Die Japaner haben José María López verpflichtet. Der Argentinier fuhr zuletzt in der Tourenwagen-WM (WTCC) und räumte mit Citroën drei Fahrertitel in Serie ab. „Ich möchte José María im Team willkommen heißen, ich bin sicher, dass er sich gut einleben wird. Denn er ist schnell, intelligent und ein starker Teamplayer“, lobt Sato. López freut sich auf seine neue Aufgabe. „Einen LMP1 zu fahren ist so ganz anders als die Autos in der WTCC“, sagt der 33-Jährige, der außerdem in der Formel E für DS Virgin Racing startet. „Die Leistung und der Grip des TS050 Hybrid sind unglaublich, und die Hybrid-Technologie ist beeindruckend.“
López teilt sich das Auto mit Mike Conway und Kamui Kobayashi. Dafür muss Stéphane Sarrazin seinen Platz im Cockpit räumen. Der Franzose rückt ins dritte Auto. Wer sich den TS050 mit ihm teilt, ist bislang nicht bekannt. Dagegen ist die Besetzung des zweiten Autos bekannt. Sébastien Buemi, Anthony Davidson und Kazuki Nakajima hoffen, nach dem Drama 2016 in diesem Jahr endlich siegen zu können.