Motorsport Top-Speed-Rekorde: DTM, Formel 1 & Co.

DTM, F1, Dragster... die Top-Speed-Rekorde
Die schnellsten Rennautos der Welt

Veröffentlicht am 17.08.2010

Die Überraschung vorneweg: Die selbsternannte Königsklasse Formel 1 kommt nicht einmal unter die Top 3. Die höchste jemals auf einer Rennstrecke ermittelte Geschwindigkeit betrug 372,6 km/h. Das kolumbianische Vollgastier Juan-Pablo Montoya brachte seinen McLaren-Mercedes bei Testfahrten in Monza 2005 auf den Rekord-Top-Speed. Allerdings wurde die Geschwindigkeit nur vom Team gemessen und nicht von offiziellen FIA-Radarfallen.

Damals wurden die F1-Boliden noch mit bärenstarken V10-Motoren angetrieben. Mit den V8-Aggregaten, die seit der Saison 2006 im Einsatz sind und deren Entwicklung noch bis 2012 eingefroren ist, sind neue Rekorde momentan außer Reichweite. Da half auch die Einführung des Hybridantriebs in der Saison 2009 nicht viel. Bei 350 km/h war Schluss.

Honda startet 2005 Formel 1-Top-Speed-Rekordversuch

Das Problem der Formel 1 liegt an den Strecken. Kaum ein Kurs verfügt über derart lange Geraden, dass die Hightech-Boliden ihr Potenzial ausspielen können. Selbst in Monza, wo es mit drei Kurven und zwei Schikanen nur wenig Grund zum Bremsen gibt, müssen die Ingenieure beim Aerodynamik-Setup Kompromisse eingehen. Der Abtrieb der Flügel drückt die Autos auf die Straße, erhöht dabei aber auch den Luftwiderstand.

Um herauszufinden, wie schnell ein Formel 1-Renner ohne aerodynamische Zügel und mit genügend Anlauf werden kann, fuhr das damalige BAR Honda Team nach Utah. Ohne Kurven, Schikanen und anderen Hindernissen kann der Pilot auf den Salzseen des US-Bundestaates das ganze Potenzial des Autos ausreizen. Bei den Tests kam eine Bestmarke von 413 km/h heraus. Allerdings entsprach das Auto nicht ganz den F1-Regeln und Nässe auf dem eigentlich ausgetrockneten See verhinderte schließlich einen offiziellen Rekordversuch.

Top-Speed-Rekord: Top-Fuel-Dragster 543 km/h

Für unsere Rangliste der schnellsten Rennserien haben wir natürlich nur die auch wirklich auf der Rennstrecke erreichten Geschwindigkeiten gewertet. Die schnellsten Rennautos, die auf diesem Planeten gegeneinander antreten sind Top Fuel Dragster. Der US-Amerikaner Tony Schumacher setzte hier, wie sein deutscher Namensvetter in der Formel 1, eine Rekordmarke nach der anderen.

1999 erreichte er auf Viertelmeile als Erster eine Endgeschwindigkeit von über 330 Meilen pro Stunde (ca. 531 km/h). 2005 schraubte er den Rekord auf sagenhafte 543,38 km/h. Der Lauf auf dem Brainerd International Raceway wurde von der National Hot Rod Association (NHRA) offiziell als Bestmarke anerkannt.

Schnellste Diesel-Renner fahren in Le Mans

Die schnellsten Rennautos mit Dieselmotor sind übrigens in Le Mans unterwegs. Rund 350 km/h erreichten die Prototypen von Audi und Peugeot in den vergangenen Jahren. Damit sind die Turbo-Selbstzünder aber noch weit vom ewigen Le Mans-Rekord entfernt. Der liegt bei 405 km/h und wurde bereits 1988 von Peugeot aufgestellt. Damals gab es die hinderlichen Schikanen auf der Hunaudieres-Geraden allerdings noch nicht.

Von dem 1997 aufgestellten Rekord für Landfahrzeuge ist der „reguläre“ Motorsport allerdings noch weit entfernt. Militärpilot Andy Green erreichte1997 mit dem Thrust SSC eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 1.227,985 km/h über eine Meile.

Natürlich finden die Rekordfahrten auf den Salzseen Utahs keinen Berücksichtung in unserem Top-Speed-Vergleich der Rennserien. Die genaue Rangliste finden Sie mit den passenden Bildern in unserer Fotoshow.