Sebastien Loeb hat sich doch noch nicht endgültig zum Rücktritt entschieden. Damit widersprach der sechsmalige Rallye-Weltmeister all denjenigen, die in den letzten Tagen das bevorstehende Karriere-Ende des Rekord-Weltmeisters herausposaunten.
Mitte September hatte sich Loeb bei einem Interview mit dem französischen People-Magazin "Paris Match" eine Äußerung entlocken lassen, die offenbar von einigen Auguren der Rallye-Szene falsch interpretiert wurde.
Ogier-Leistungen nicht entscheidend
Wörtlich sagte der sechsfache Rallye-Weltmeister in "Paris Match": "Ich habe genug Risiken auf mich genommen. Ich will das in Zukunft nicht mehr tun. Ich werde meine Entscheidung definitiv am Ende des nächsten Jahres treffen." Loeb wies zurück, dass seine Entscheidung im Zusammenhang mit seinem immer stärker auftrumpfenden Teamkollegen Sébastien Ogier stehe, der in diesem Jahr bereits zwei WM-Läufe gewann: "Er wird nicht das Ende meiner Karriere markieren. Es ist allein mein Entschluss."
Citroen-Teamchef Olivier Quesnel, der auch als Patron der Peugeot-Le Mans-Equipe fungiert, rechnet insgeheim damit, dass ihm sein Star erhalten bleibt. "2011 ist Séb ja sicher bei uns. Und ich hoffe sehr, dass dies so bleibt. Wir reden auch über Le Mans." Loeb startete bereits zweimal bei dem Langstrecken-Rennen. 2006 eroberte er zusammen mit Eric Hélary und Franck Montagny in einem Pescarolo-Judd sogar den zweiten Platz im Gesamtklassement.
Loeb will in in Frankreich den siebten Titel
In den nächsten Tagen hat Loeb ohnehin erst mal andere Sorgen als über die ferne Zukunft nachzudenken. Der 36-Jährige will unbedingt sein Heimspiel in Frankreich gewinnen und so seinen siebten WM-Titel in Serie sicherstellen. "Ich war ja in der Vergangenheit gar nicht so schlecht auf Asphalt", meinte er grinsend.
Die größte Gefahr droht Loeb sowieso weniger von den Gegnern sondern von den französischen Fans: "Ich muss mich hier ein bisschen schützen vor dem Andrang von Fans und Medien", meinte er. "Ich kann nicht jedem ein Interview geben oder mit jedem plaudern."