Seit unzähligen Jahrzehnten gibt es im Oval-Rennsport eine eiserne Regel: Sobald es regnet, ist das Fahren unmöglich. Denn angesichts der hohen Geschwindigkeiten in Steilkurven und der engen Felder ist das Risiko für alle Beteiligten schlicht zu hoch. Sorgenvolle Blicke auf die Wettervorhersagen und auf das Regen-Radar gehören damit zum Standardprogramm an jedem Renn-Wochenende.
Für die Rennserien und die Strecken ist das Nass ein massives Problem. Absagen und Verschiebungen werfen nicht nur ihre TV-Pläne massiv durcheinander. Darüber hinaus bieten fast alle ihren Fans spezielle finanzielle Entschädigungen wie Gutscheine und Umbuchungen an, um sie zukünftig als Kunden begrüßen zu können. Nur ein kleiner Schauer kann so schnell einen gigantischen bürokratischen Aufwand bedeuten.
![NASCAR prüft Regen-Paket für Ovale](https://imgr1.auto-motor-und-sport.de/NASCAR-prueft-Regen-Paket-f-r-Ovale-169Inline-d847e41e-1956742.jpg)
NASCAR plant Regen-Paket
Nun könnte die NASCAR eine einfache Lösung gefunden haben. Der amerikanische Stockcar-Verband nutzt bereits ein Regen-Paket für seine vereinzelten Rundstrecken-Ausflüge. Dieses könnte ab dem nächsten Jahr auch leicht abgeändert auf Ovalen zum Einsatz kommen. Es umfasst einen Scheibenwischer, angepasste Abläufe, Rücklichter und natürlich Profilreifen des Pneu-Partners Goodyear.
Obwohl sich bei den ersten echten Einsätzen noch größere Probleme wie zu starke Gischt und zu schwache Rücklichter offenbarten, scheint die NASCAR weiter gewillt zu sein, das Konzept ebenfalls auf seinen kleinen Ovalen zu nutzen. Sogenannte "Short Tracks" wie der Martinsville Speedway und der Phoenix Raceway haben zwar überhöhte Kurven, doch diese sind wie die Streckenlängen deutlich kleiner im Vergleich zu Daytona und Co.
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Mehr Intermediate als Regenreifen
Wie das US-amerikanische Magazin Road & Track berichtet, sollten die Bemühungen, welche bereits vor dem Debüt der aktuellen Auto-Generation begannen, eher als Werkzeug gesehen werden: Das hauptsächliche Ziel des Pakets sei es, Verzögerungen zu verkürzen und das Abtrocknen der Strecke zu beschleunigen. Klassische Regenrennen mit teils stehendem Wasser bleiben weiterhin physikalisch zu herausfordernd.
Auch wenn der Erzfeind der NASCAR so anhaltend sein Unwesen treiben wird, könnte den Fans trotzdem einiges an Wartezeit erspart bleiben. Sollten die Pläne umgesetzt werden, dürften sie sich dank der abtrocknenden Strecken auf noch wilderes Racing samt mutigen Wechsel-Strategien freuen.