Rallye-WM: Publikumsliebling Peter Solberg tritt zurück

Rallye-WM
Publikumsliebling Peter Solberg tritt zurück

Zuletzt aktualisiert am 05.12.2012
Petter Solberg Rallye Monte Carlo 2012
Foto: xpb

Er geht mit schwerem Herzen. "Ich wäre gerne noch ein paar Jahre weitergefahren, aber ich musste erkennen, dass es für mich in den nächsten Jahren kein WM-Programm geben wird", verrät der Mann, der mehr Fans in der Rallyewelt hat als jeder andere. Am 4. Dezember verkündete sein bisheriger Arbeitgeber M-Sport, dass man Petter Solberg alles Gute wünsche. Es war der sanfte Rausschmiss nach einer Saison mit acht Unfällen und Platz fünf in der WM, mit dem er selbst seinem Anspruch ein Weltklassemann zu sein nicht gerecht wurde. "Ich weiß, dass es ein schlechtes Jahr war", gibt der Norweger zu.

Solberg will kein Geld mehr mitbringen

Am Ende entschied auch das Geld. "Ich würde umsonst fahren, aber ich bezahle nichts mehr", verkündete Petter Solberg zum Saisonende. Doch nach dem Verlust von Geldgeber Ford ist Teamchef Malcolm Wilson auf Mitgift angewiesen. 2,5 Millionen Euro kostet die Eintrittskarte für den zweiten Fiesta WRC neben dem von Mads Östberg. Beste Karten hat momentan der Russe Evgeny Novikov.
 
Petter Solberg ist der erste Weltklassefahrer seines Landes. Der 38-Jährige aus Spydeberg bewarb sich nach einigen nationalen Titeln von Bergrennen bis Autocross per Video bei den Werksteams und ergatterte 1998 tatsächlich einen Fünfjahresvertrag bei M-Sport. Seine besten Jahre hatte der blonde Strahlemann in den Jahren 2002 bis 2005 bei Subaru. Für das Werksteam Prodrive gewann er 13 WM-Läufe und krönte sich 2003 zum Weltmeister vor der neun Jahre dauernden Ära des Sébastien Loeb.

Comeback vielleicht bei Hyundai

Nach dem Rückzug von Subaru während der Finanzkrise 2009 gründete Solberg mangels Alternativen kurzerhand ein eigenes Team. Mit privat eingesetzten Citroën Xsara, C4 und DS3fuhr er in drei Jahren zwölf Mal aufs Podium. Sein so heiß ersehnter 14. Sieg blieb ihm aber auch nach seiner Rückkehr 2012 ins Ford-Werksteam verwehrt.
 
Solberg verkündete aber trotz des Abschieds, man werde künftig weiter von ihm hören, auch seinen endgültigen Rücktritt vom Rallyesport mochte er nicht verkünden. Nicht auszuschließen, dass seine Fans ihn schon 2014 wiedersehen. Hyundai baut ein World Rally Car-Team auf und braucht Fahrer.