Räikkönen hatte sich 2007 den WM-Titel in der Formel 1 gesichert. 2009 wechselte er nach seinem Ausstieg bei Ferrari in die Rallye-WM. Am gestrigen Montag (10.1.) trudelte dann beim Veranstalter der Rallye Schweden buchstäblich in letzter Minute die Nennung von Räikkönen und Beifahrer Kaj Lindström ein.
Räikkönen sagt in letzter Minute zu
Kurz vor Nennungsschluss um 15 Uhr kam die Zusage des Finnen per Mail, wie der Veranstalter auf seiner Homepage bekannt gab. Räikkönen hatte seine Pläne für die Saison 2011 nach dem plötzlichen Tod seines Vaters kurz vor Weihnachten auf Eis gelegt. Nun steht fest: Der 31-jährige Finne wird alle 13 WM-Läufe für das neue ICE 1 Racing WRC-Team bestreiten. Dabei pilotiert er wie Rekord-Weltmeister Sébastien Loeb und dessen Teamkollege Sébastien Ogier einen brandneuen Citroen DS3 WRC.
Petter Solberg im Citroen DS3 WRC
Nach langem Hin und Her hat auch Petter Solberg seine Nennung zur Rallye Schweden (10. - 13.2.) abgegeben. Der Norweger hatte 2009 nach dem Ausstieg seines bisherigen Arbeitgebers Subaru ein eigenes WRC-Team auf die Beine gestellt und schaffte im vergangenen Jahr mit seinem Citroen C4 WRC Platz drei in der Meisterschaft. 2011 wollte sich "Hollywood" den Stress eigentlich nicht mehr antun, ein eigenes Team an den Start zu bringen. Zu sehr hatte die Organisation und die Suche nach Sponsoren in den vergangenen Jahren an seinem Nervenkostüm gezehrt. Doch nun einigte sich Solberg mit Citroen auf eine neue Lösung: Sein Citroen DS3, der auf dem aktuellen technischen Stand sein wird, wird von Citroen Racing in Paris betreut und gewartet. Zudem stellt Citroen bei jedem der 13 WM-Läufe Mechaniker für das Petter Solberg World Rally Team ab. Das Management sowie die Logistik obliegt dagegen nach wie vor der Solberg-Truppe.
"Wir haben Petter und das Petter Solberg World Rally Team für die Rallye Schweden eingeschrieben und wenn alles gut läuft werden wir uns auch in der Marken-Wertung für Herstellerpunkte einschreiben", so Solbergs Teammanager Ken Rees gegenüber der offiziellen WRC-Seite wrc.com. Derzeit bereitet sich Solberg auf seinen Einsatz bei der Rallye Monte Carlo vor. Im Anschluss sollen die ersten Testfahrten mit seinem neuen Sportgerät, dem Citroen DS3 WRC stattfinden. Damit hat er gegenüber den Werksfahrern Loeb und Ogier, die den DS3 schon seit mehreren Monaten testen, zwar einen klaren Erfahrungsnachteil. Doch sein Teammanager sieht darin kein großes Problem: "Petter kann sich sehr schnell auf neue Situationen einstellen. Daher mache ich mir keine Sorgen, dass er pünktlich zur Schweden-Rallye bereit sein wird", so Rees gegenüber wrc.com.
Das sind die übrigen Top-Piloten bei der Rallye-Schweden
Zum Saisonstart im Februar wird neben Citroen auch Ford mit mehreren Fiesta RS WRC am Start sein. Neben den Werksfahrern Mikko Hirvonen, Jari-Matti Latvala und Khalid Al Qassimi startet der US-Amerikaner Ken Block mit einem Fiesta RS WRC für sein Monster World Rally Team. Henning Solberg und Matthew Wilson starten für das M-Sport Ford World Rally Team, während Mads Østberg für das Stobart M-Sport Ford Rally Team ebenfalls einen Fiesta pilotieren wird. Ein neues Gesicht in der Rallye-WM ist der Niederländer Dennis Kuipers, der erstmals mit einem Ford Fiesta RS WRC bei elf WM-Rallyes mit Loeb und Co kämpfen wird.
Porsche wieder in der Rallye-WM
Neu in diesem Jahr ist zudem die Zulassung von GT-Fahrzeugen bei WM-Rallyes. Somit dürfen erstmals seit vielen Jahren wieder die optisch und vor allem akustisch höchst spektakulären Porsche 911 GT3 auch auf der WM-Bühne starten. Bei der Rallye Schweden wagt der Brite Richard Tuthill den Drahtseilakt, mit seinem privat eingesetzten rund 400 PS starken Hecktriebler auf Schnee und Eis um Bestzeiten zu kämpfen.