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Vorschau Rallye-WM 2016
Das sind die neuen WRC-Renner

Bekommt VW in der neuen Rallye Saison endlich Konkurrenz? Wie gut ist der neue Hyundai i20? Und wer fährt überhaupt sonst noch mit? Wir sagen Ihnen, was 2016 zu erwarten ist und zeigen die neuen Generation WRC Renner.

VW Polo WRC 2016
Foto: VW

Hohe Sprünge und tiefe Gräben ist Kris Meeke in seinem Beruf als Rallye-Profi gewohnt, aber zusätzlich sah sich der Citroën-Werksfahrer nach Saisonende noch in einer wilden Achterbahn festgeschnallt. Mit seinem ersten WM-Sieg im Mai und einem starken zweiten Platz im Finale hatte er die beste Saison seines Lebens abgeliefert, dennoch strafte ihn Sportchef Yves Matton scheinbar mit Liebesentzug.

Der Belgier drückte sich vor Gesprächen um die Zukunft. Erst 4 Tage nach der Zieldurchfahrt in Wales platzte dann die Bombe: Citroën stoppt zum Jahresende 2016 das Tourenwagen-WM-Programm, konzentriert sich 2017 dann wieder voll auf die Rallye-WM, aber in der vor der Tür stehenden Saison wird es eben keine Werkseinsätze geben. Meeke stand wie so oft vor einer ungewissen Zukunft.

Unsere Highlights

Acht Läufe für Kris Meeke

Wenige Tage später war der 34-Jährige der Gewinner des Winters. In Finnland erkennt der frisch gebackene Teamchef Tommi Mäkinen langsam, dass er auch mit dem großen Namen Toyota im Rücken und fetten Gehaltsversprechen nicht so leicht große Namen locken kann. Beim von internen Machtkämpfen zwischen Mäkinen und der Sportabteilung TMG in Köln geschwächten Team und im Zeitverzug, wollen bisher weder namhafte Ingenieure noch prominente Fahrer andocken.

Auch Kris Meeke nicht. Der Nordire war mit einer Dreijahres-Offerte aus Japan plötzlich in bester Verhandlungsposition bei Citroën und forderte neben der Testarbeit mit dem künftigen Auto mindestens 10 Einsätze 2016, um nicht aus der Übung zu kommen. Nach ein bisschen Feilschen einigte man sich auf einen Vertrag bis einschließlich 2018 und laut Meeke auf 8 Rallyes in dieser Saison.

Die Einsätze führt das nahe am Werk angedockte Team PH Sport durch. Meeke startet so in Monte Carlo und Schweden, weitere Läufe sollen später festgelegt werden, und er ist happy: "Das ist alles, was ich immer wollte."

Noch wichtiger für Citroën ist, was Khalid al Qassimi will. Der Vizemeister des Mittleren Ostens war in den letzten Jahren als Geschäftsführer einer Marketing-Agentur des Emirats Abu Dhabi wichtigster Geldgeber der Franzosen. Der Vertrag lief zum Jahresende aus, wird aber laut Citroën in noch größerem Stil erneuert. Dementsprechend tritt schon die PH-Sport-Truppe unter der Flagge Abu Dhabi Total World Rally Team an. Zu den Fahrern zählen Junior Stéphane Lefebvre und der von Peugeot rekrutierte Ire Craig Breen. Al Qassimi selbst greift erstmals in Schweden ins Lenkrad.

Von Bord ist dagegen Mads Östberg. Der Norweger war als WM-Vierter 2015 bestplatzierter Citroën-Fahrer, blieb aber hinter Mattons Erwartungen und wollte 2016 eine volle Saison fahren. Östberg kehrt zurück zu M-Sport. Trotz runderneuertem Fiesta war die Ford-Truppe in der 2015er-Tabelle am Ende nur Vierter. Teamchef Malcolm Wilson war sich lange nicht sicher, ob er sein Team für die Marken-WM einschreiben soll. Die FIA verschob eigens für ihn den Nennschluss um 3 Wochen.

Fahrerriege ausgemustert

Aber auch in Dovenby Hall hat die Zukunft mit der Entwicklung eines Autos für 2017 längst begonnen, und dafür investiert man auch in einen neuen Fahrer. Nachdem Ott Tänak beim nahe an M-Sport operierenden Dmack-Team unterkommt und Elfyn Evans vorerst in die WRC2 degradiert wurde, um die Werbetrommel für den überarbeiteten R5-Fiesta zu rühren, zog Wilson den Franzosen Eric Camilli an Land. Der Mann aus Nizza zeigte 2015 in der WRC2 starke Leistungen, war aber als Junior des von Toyota weitgehend kaltgestellten TMG-Teams ohne große Perspektive. Wie einst Meeke galt der Südfranzose eigentlich schon als zu alt für eine WRC-Karriere. Wie Meeke ist der 28-Jährige der große Gewinner des Winters - er soll bei M-Sport wie Östberg die komplette Saison fahren.

Große Ruhe herrschte lange Zeit ausgerechnet beim vom Abgas-Skandal geschüttelten Weltmeister VW. In Hannover zitterte man durchaus um die Existenz, nachdem der neue Vorstandschef Matthias Müller in Erwartung milliardenschwerer Strafzahlungen angekündigt hatte, alle Aktivitäten des VW-Konzerns auf den Prüfstand zu stellen. Nach der entscheidenden Vorstandssitzung im November kann sich die erfolgreichste Mannschaft der letzten Jahre wieder aufs Alltagsgeschäft konzentrieren.

VW tritt wie gewohnt mit 3 Werksautos an. Einzige nennenswerte Änderung im Cockpit ist ein Co-Piloten-Wechsel beim Norweger Andreas Mikkelsen, neben dem statt Stammbeifahrer Ola Floene der jüngere Landsmann Anders Jäger Platz nimmt. Wichtiger sind die Neuerungen in der Führungsetage: Sportchef Jost Capito wechselt zum McLaren-F1-Team. Er bleibt dem Team allerdings so lange erhalten, bis die Nachfolge geklärt ist.

Die technischen Hausaufgaben sind längst gemacht. Sogar der erste Polo-Prototyp für 2017 rückte schon zum ersten Test aus, bevor Hyundai sein 2016er-Auto überhaupt fertig hatte. Der aktuelle Polo WRC ist weiter die Messlatte für das Feld, und bei der Fahrerpaarung mit Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala sieht es nicht anders aus.

In unserer Galerie zeigen wir Ihnen die neue WRC-Generation 2016, die bei der Rallye Monte Carlo (22.1.-24.1.) an den Start gehen.

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