Nicht einmal die erste Hälfte der ersten von sechs Prüfungen hatte Robert Kubica hinter sich gebracht, da lag der Citroën DS3 des Polen auf dem Dach. Er war mit dem Heck voran eine Böschung heruntergerodelt. Es war allerdings nur die erste von zwei Hiobsbotschaften für Citroën-Sportchef Yves Matton. Noch vor der Mittagspause überwarf sich auch Mikko Hirvonen mit seinem DS3. Während einem Restart von Kubica nach seiner sanften Rolle nichts im Wege steht, langte Hirvonen deutlich heftiger zu. Der Käfig seines Autos ist beschädigt, für den Finnen ist die Saison vorbei.
Trotz seiner Fünf-Minuten-Zeitstrafe schon vor dem Start wegen Verwendung eines zusätzlichen Chassis war Dani Sordo als Überlebender der französischen Truppe bester Laune. "Auch mit fünf Minuten Rückstand kann man ja noch schnell fahren und Spaß haben." Der Spanier ließ Taten folgen und setzte eine Bestzeit auf der Zuschauerprüfung Sweet Lamb. Trotz der Zeitstrafe ist Sordo bereits wieder Neunter, ohne läge er auf Rang sieben.
Verfolger brauchen gute Ideen
Gut und gerne auf dem Dach hätte auch Jari-Matti Latvala liegen können, der eine schnelle Rechtskurve in Myherin zum ersten Mal in seiner Karriere voll nahm, dann aber feststellen musste, dass es für die folgende enge Links zu knapp würde. Mit Ach und Krach hielt der Finne seinen Polo auf der Straße, ließ es dann aber eher ruhig angehen, zumal die Positionen an der Spitze weitgehend bezogen sind. Sébastien Ogier hat 20 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen, der wiederum hat Thierry Neuville um rund 40 Sekunden abgehängt.
Der Belgier im bestplatzierten Ford Fiesta klagte über zwei nicht ganz optimale Durchgänge in Sweet Lamb und eine nicht perfekte Abstimmung. Letzteres Problem teilt er mit Teamkollege Mads Östberg, der schon am Donnerstag über Untersteuern klagte und trotz geänderter Abstimmung nur mäßige Besserung spürte. "Wir haben jetzt eine neue Idee, und die probieren wir morgen aus", ließ der viertplatzierte Norweger verlauten. Nur knapp vier Sekunden dahinter lauert Teamkollege Evgeny Novikov, dessen Motor zwar immer noch nicht optimal läuft, aber immerhin hat der Russe im Gegensatz zum Donnerstag nun vollen Ladedruck. Die Kampfgruppe komplettiert Andreas Mikkelsen, der zugab die Etappe im dritten Werks-Polo etwas verhalten angegangen zu sein, aber dennoch in Tuchfühlung zu den beiden Fords blieb. Alle drei Autos trennen keine fünf Sekunden im Kampf um Platz vier.
Dahinter liegt als Siebter wieder einmal Ford-Mann Martin Prokop bester Privatier. Auf Rang acht hat sich Lokalheld Elfyn Evans im Ford Fiesta R5 des M-Sport-Teams festgebissen. Der Waliser und Sohn von Legende Gwyndaf Evans führt die WRC2 an.