Dauerregen in Wales machte den britischen WM-Lauf in diesem Jahr zu einer rutschigen Angelegenheit. Trotz der widrigen Bedingungen entwickelte sich zur Freude der Fans über die komplette Distanz ein spannender und enger Kampf der drei WM-Rivalen um den Rallye-Sieg. Nach 14 von 22 Wertungsprüfungen lagen das Top-Trio innerhalb von nur zehn Sekunden.
Ott Tänak hatte früh die Spitze übernommen, konnte sich aber vorne nicht richtig absetzen. Die Verfolger hielten lange den Anschluss, doch am Ende schafften sie es nicht, den konstant und fehlerfrei fahrenden Esten noch abzufangen. Tänak siegte schließlich mit 10,9 Sekunden Vorsprung vor Thierry Neuville.
Tänak baut WM-Vorsprung aus
Sebastien Ogier musste am Samstag etwas abreißen lassen. Dem Franzosen fehlten am Ende 23,8 Sekunden auf den Sieger. Weil Tänak am Ende auch noch die Power Stage gewann, konnte er seinen Vorsprung in der Fahrerwertung auf 28 Punkte Vorsprung vor Ogier ausbauen. Neuville liegt bei noch zwei ausstehenden Rallyes in Spanien und Australien fast chancenlos mit 41 Zählern zurück.
Die großen Drei der WM waren aber nicht die einzigen Siegkandidaten in Wales. Auch Elfyn Evans, der nach einer Verletzungspause wieder ins Geschehen eingriff, konnte die Pace der Spitze mitgehen. Allerdings hatte sich der Lokalmatador schon auf der dritten WP am Freitag bei einem kleinen Ausritt den Reifen und die Aufhängung beschädigt und dabei 40 Sekunden verloren.

Toyota holt auf Hyundai auf
Mit einigen WP-Bestzeiten rückte der M-Sport-Pilot Position um Position nach vorne. Am Ende reichte es für Evans immerhin für Platz fünf hinter Toyota-Pilot Kris Meeke. Sein Gesamtrückstand betrug 48,6 Sekunden. Mit Andreas Mikkelsen auf Platz sechs büßte Hyundai weiter Punkte auf WM-Konkurrent Toyota ein. Die Koreaner führen nun nur noch mit acht Zählern Vorsprung vor den Japanern.
In der WRC2-Pro ist die Entscheidung über den WM-Titel übrigens schon gefallen. Das finnische Supertalent Kalle Rovanperä konnte mit einem Klassensieg in Wales vorzeitig die Meisterschaft feiern. Der Skoda-Pilot gewann die Wertung in der zweiten Liga vor seinem Markenkollegen Jan Kopecky.