Rallye Spanien 2013 (Tag 3): VW ist Weltmeister

Rallye Spanien 2013 (Tag 3)
VW ist Weltmeister

Veröffentlicht am 27.10.2013

Als Dani Sordos Citroën zwei Prüfungen vor dem Ende mit gebrochener Radaufhängung am Straßenrand parkte, war nicht mehr daran zu rütteln: Der Marken-Weltmeister 2013 heißt Volkswagen. Die Titelverteidiger aus Frankreich hätten einen Doppelsieg benötigt und darauf hoffen müssen, dass VW nicht mehr als fünf Punkte holt, um die WM-Entscheidung zumindest bis zum Finale in Wales zu vertagen.

Ogier stürmt im VW Polo zum Sieg

Tatsächlich aber war es die VW-Truppe, die ihren ersten Doppelerfolg feierte. Sébastien Ogier stürmte mit dem 46 Sekunden-Handicap durch den Reifenschaden am Samstag vom fünften Platz auf den Schotterprüfungen des Sonntagmorgens mit Riesenschritten durchs Feld. Seinen Teamkollegen Jari-Matti-Latvala, der vorn auf dem losen Gestein mit stumpfer Waffe kämpfte, hatte der Franzose nach fünf Prüfungen eingeholt. Latvala war allerdings zum Schluss wehrlos. Der Finne hatte andere Sorgen. Flammen züngelten aus dem Motorraum, weil die Benzinleitung gerissen war. Die Besatzung flickte das Leck mit Tape, das spinnende Frontdifferenzia war nicht zu flicken, hielt aber wenigstens bis ins Ziel durch. Sébastien Ogier feierte in Katalonien seinen achten Saisonsieg. Für VW war es der neunte Erfolg.

Hirvonen im Citroën DS3 WRC auf Rang 3

Die enthronten Champions von Citroën mussten sich nach dem Abflug Sordos mit einem geerbten dritten Rang für Mikko Hirvonen zufrieden geben, der trotz bester Startposition als Fünfter auch auf seinem bevorzugten Terrain keinen Boden auf die Spitze gutmachen konnte. Beste Karten mit nur einer halben Minute Rückstand auf Spitzenreiter Latvala hatte nach den zwei Asphaltetappen und der dritten Startposition auf Schotter eigentlich Thierry Neuville für seinen ersten Sieg, doch der Belgier fing sich mit leicht übertriebenem Einsatz einen platten Hinterreifen ein und verlor eine halbe Minute.

Neuville wurde im besten Ford am Ende Vierter vor seinen Teamkollegen Evgeny Novikov und Mads Östberg. Während der Russe eine Rallye ohne besondere Vorkommnisse vermeldete, haderte Östberg auf den Asphaltprüfungen der ersten Etappen mit einem für Schotter angepassten Getriebe. Ford belegte mit dem besten Privatfahrer Martin Prokop als Siebtem und Gaststarter Haydon Paddon bei seinem ersten WRC-Start als Achtem weitere zwei Top-Ten-Plätze.

Kubica mit 5 Saisonsieg in der WRC2

Auf Rang neun sammelte Robert Kubica im Citroën DS3 RRC nicht nur zwei WM-Zähler in der Gesamtwertung ein, sondern auch seinen fünften Saisonerfolg in der WRC2, womit der frühere Formel 1-Fahrer in seiner ersten Rallye-Saison wie die VW-Truppe gleich den ersten Titel einsammelte. Pech an diesem dramatischen Sonntag hatte Sepp Wiegand, der auf dem Weg zum zweiten Rang in der WRC2 war und damit Platz drei in der Endabrechnung der Meisterschaft in Reichweite hatte. Wiegands Skoda Fabia blieb zwei Prüfungen vor Schluss mit Getriebeschaden liegen. Theoretisch hat Wiegand immer noch Chancen auf den dritten Rang. Dafür müsste er aber bei der letzten Rallye in Wales gegen eine Übermacht von neuen R5-Turboautos mit seinem Saugmotor-Fabia Zweiter werden. Ob Wiegand in Wales antreten darf, ist zurzeit noch offen.