In der Qualifikation leistete sich Tabellenführer Loeb am Donnerstagmorgen einen kleinen Fehler und landete nur auf Rang acht. Am Abend zog Loeb lächelnd Startplatz zehn für die Startreihenfolge am Freitag (8.2.) und dann gab er Gas. Auf der Trabrennbahn von Färjestad bei Karlstad fuhr der Champion nicht nur die erste Bestzeit, er gewann auch das direkte Duell mit Erzrivale Sébastien Ogier, nachdem dieser einmal kurz einen Schneewall traf und anschließend argwöhnte, sein Auto habe sich seltsam verhalten.
Ogier in der Qualifikation noch vorn
Am Morgen lief der Polo WRC noch perfekt. Ogier gewann die Qualifikation und durfte als Erster seinen Startplatz für die erste Etappe wählen. Er startet von Rang 17 auf die ersten Waldprüfungen, auf die sich am Nachmittag und Abend frischer Schnee legte. Als die dicken Flocken am Abend durchs Flutlicht der Superspecial tanzten, wunderte sich Fords Taktik-Chef John Millington: "Es hätte laut Wetterbericht längst aufhören sollen."
Arm dran sind am Freitagmorgen der Pole Michal Kosciuszko im Mini, Matthew Wilson im Ford und Khalid al Quassimi im Citroën. Die Langsamsten Teilnehmer der Quali müssen als Erste auf die Piste und für die Nachfolgenden die vereiste Spur freiräumen, die den Spike-Reifen deutlich mehr Haftung bietet.
Den besten Grip auf der Superspecial fand hinter Sieger Loeb Jari-Matti Latvala im zweiten VW. Am Morgen verpatzte der Finne noch die Generalprobe, als er beim Start der Qualifikation den Motor abwürgte, aber dennoch Sechstschnellster war. Latvala gewann zudem auf dem Kurs in Färjestad sein direktes Duell mit Mikko Hirvonen im zweiten Citroën.
Zeitgleich mit Latvala war Evgeny Novikov im schnellsten Ford, der den dritten Gesamtrang vor Teamkollege Mads Östberg belegt. Ein versöhnliches Ende nahm der Tag für den Finnen Jarkko Nikara. Der war am Morgen im Shakedown mit seinem Mini noch von der Strecke gesegelt und hatte früh eine Radaufhängung, eine Felge und eine Bremsscheibe auf der Verlustliste stehen und wurde auf dem Abschleppwagen zurück zum Service chauffiert. Nikara fuhr bei der Auftaktprüfung die achtschnellste Zeit, knapp vor VW-Mann Ogier.
Wiegand schlägt sich achtbar
Einen undankbaren Job hatte zu Beginn der Deutsche Sepp Wiegand, der im direkten Duell gegen Nikara antreten musste. Allerdings fährt der Finne ein über 300 PS starkes World Rally Car mit Turbolader, während Wiegand mit einem Skoda Fabia Super 2000 mit 280 PS vorlieb nehmen muss. Der WRC2-Sieger von Monte Carlo belegt in der zweiten Liga der WM Platz fünf und den 21. Gesamtrang. Chancenlos hätte er gegen Eyvind Brynhildsen sein sollen, dessen Regional Rally Car ein abgerüsteter WRC ist und dennoch in der gleichen Klasse antritt. Doch den Norweger legte eine Elektrikpanne lahm und er erschien zehn Minuten zu spät zum Start. Übersetzt ins Klassement bedeutet das 100 Strafsekunden, womit Brynhildsen die eigentliche Rallye mit 1:40 Minuten Rückstand auf Wiegand angeht.