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Rallye Sardinien (Tag 3)
Zehnter VW-Sieg in Folge

Sébastien Ogier hat auch den sechsten WM-Lauf des Jahres für das VW-Team gewonnen. Citroën-Fahrer Mads Östberg verhinderte einen Doppelsieg der Wolfsburger.

Sebastien Ogier - Rallye Sardinien 2014
Foto: Volkswagen

Es war nicht die Aufholjagd, die sich Jari-Latvala gewünscht hatte. Nachdem der Sieg durch nachlassende Bremsen und einen Reifenschaden am Samstag nicht mehr in Reichweite lag, wollte sich der Finne nach seinem Missgeschick und über zwei Minuten Zeitverlust wenigstens Rang zwei holen. Doch erstens war Latvala trotz eines starken Kaffees am frühen Morgen noch nicht ganz wach und zweitens fühlte sich Mads Östberg mit seiner Reifenwahl sehr wohl.

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Der Norweger, der im Citroën DS3 ein fehlerfreies Wochenende absolvierte und von Tag zu Tag besser in Fahrt kam, ließ am kühleren Überkreuz zwei weichere Reifen montieren. Die versprechen mehr Grip, halten aber weniger lang durch, auf den kurzen Prüfungen des Sonntags kein großer Faktor. Die Konkurrenz indes glaubt nicht, dass die weicheren Pneus irgendeinen positiven Effekt hatten. Man muss eben auch daran glauben. Nach zwei von vier Tagesprüfungen zog der Norweger zwei harte Ersatzräder auf und konnte sich auf Platz zwei entspannt zurücklehnen. Sein Vorsprung lag noch immer bei 23 Sekunden. 

Ogier jetzt 33 Punkte vor Latvala

Damit waren die Positionen bezogen. Spitzenreiter Sébastien Ogier ließ die Gegner aufgeigen, cruiste über die Prüfungen und schonte seine Reifen für die abschließende Powerstage. Der Franzose gewann am Ende mühelos mit 1:23 Minuten Vorsprung und baute seine Tabellenführung auf den drittplatzierten Latvala auf 33 Punkte aus. Trotzdem stapelt der Titelverteidiger tief: "Kein Grund, sich zu entspannen", sagte er über den Titelkampf.

Sein Verfolger konnte nur einen Punkt mit Rang zwei in der Powerstage gutmachen, die Ogier als Dritter abschloss. Für Andreas Mikkelsen im dritten Werks-VW auf Rang vier galt es nur noch, das Auto heil ins Ziel zu bringen. Zu groß war die Lücke nach vorn, noch größer das Loch nach hinten. Der Norweger schonte seine Reifen und setzte erstmals in seiner Karriere eine Bestzeit in der Powerstage und kassierte drei Extra-Punkte. Mit 63 Punkten ist Mikkelsen als WM-Vierter Landsmann Östberg (66 Punkte) dicht auf den Fersen.

Evans bester Ford-Pilot

Auf Rang fünf lief der Waliser Elfyn Evans ein. Der M-Sport-Pilot war bester Ford-Mann im Ziel, weil er keinen Fehler machte und kein Problem hatte. Durch schnelle Zeiten tat sich Großbritanniens Hoffnung nicht unbedingt hervor. Nachdem Mikko Hirvonens Fiesta bereits am Freitag abgebrannt war, konnte sich M-Sport in der Marken-Wertung nicht an Citroën heranarbeiten, obwohl Kris Meeke im zweiten DS3 wegen einer Elektrik-Panne auf der ersten Etappe nur auf Rang 18 ins Ziel kam.

Robert Kubica im dritten M-Sport-Fiesta hatte durch ein abgerissenes Rad am Samstag alle Chancen auf einen guten fünften Rang verloren, kam aber wegen eines durch Unfälle und Pannen ausgedünnten Feldes noch auf Platz acht. Der Pole beschränkte sich auf den letzten 47 Kilometern des Sonntags darauf "Spaß zu haben".

Prokop mit Schmerzen auf Platz 6

Vor ihm landeten auf den Plätzen sechs und sieben die besten Privatfahrer Martin Prokop und Henning Solberg, ebenfalls beide auf Ford Fiestas. Prokop verdiente sich eine Tapferkeitsmedaille. Der Tscheche litt seit Wochenbeginn an starken Rückenschmerzen. Teammanager Quirin Müller verriet: "Am Samstagabend konnte er kaum noch die Pedale bedienen."
 
Ziemlich gerupft beendete das Hyundai-Team seinen sechsten WM-Lauf. Nach dem heftigen Überschlag von Juho Hänninen schon am Freitag um ein Auto dezimiert, musste Junior Hayden Paddon am Samstag nach einer etwas zu heftig angegangenen Wasserdurchfahrt mit Wasser im Luftfilter und Fehlzündungen stoppen. Paddon agierte bei seinem zweiten Einsatz in einem World Rally Car vorsichtig und kam ohne Punkte als Zwölfter ins Ziel.

Thierry Neuville, der am Freitag wegen einer gebrochenen Aufhängung über 20 Minuten verloren hatte, konnte am finalen Sonntag mit mäßiger Startposition Zeiten in den Top Sieben setzen, aber mehr als ein 16. Platz war für den Belgier nicht drin. Die Koreaner fielen in der Marken-Wertung mit 57 Punkten gar hinter das Team Volkswagen 2 (64 Punkte) zurück, bei dem nur Einzelkämpfer Andreas Mikkelsen an den Start geht.

Bertelli gewinnt WRC2-Wertung

Eine Premiere erlebte die WRC2-Kategorie. Erstmals in seiner noch kurzen Karriere konnte sich Lorenzo Bertelli den Sieg in der zweiten Liga sichern und sorgte so für einen Heimerfolg beim italienischen WM-Lauf. Der Italiener profitierte von den Abflügen der arabischen Fraktion, bestehend aus Yazeed al Rajhi und Nasser al Attiyah und kam vor Frankreichs Hoffnung Sébastien Chardonnet im neuen Citroën DS3 R5 ins Ziel. Bertelli kommt keineswegs aus einer Motorsport-Familie. Er ist Erbe des Mode-Imperiums Prada.

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