Der zweite Tag der Königin der Rallyes begann wie der erste: mit einer Bestzeit für VW. Abermals war es Sébastien Ogier, der nur 80 Kilometer von einer Heimat Grenoble Anspruch auf die Krone erhebt. Doch auch Kontrahent Loeb setzte eine Bestzeit und beschränkte sich ansonsten darauf, sein Auto auf der Straße zu halten. Als Erster auf der Piste musste er immer wieder auf losem Schnee den Pistenräumer für die Folgenden spielen. Trotzdem baute Loeb am Ende die Führung auf 1:34 Minuten aus.
Einen starken Tag hatte Citroen-Teamkollege Dani Sordo, der wieder einmal seinen Ruf widerlegte, ein Asphaltspezialist zu sein. Der Spanier schob sich auf Rang drei nach vorne, mit einer Minute Rückstand auf Ogier. Ratlos dagegen war Mikko Hirvonen, der eigentlich von Citroen als Titelkandidat ausersehen ist. Besonders in schnellen Kurven verlor der Vize-Weltmeister reichlich Zeit. "Mir fehlt das Vertrauen", klagt er.
Hänninen setzt erste WP-Bestzeit
Das gleiche Problem hatte Fords neue Nummer eins Mads Östberg. Der Norweger wurde gar bis auf Rang neun durchgereicht. Dafür taten sich seine Teamkollegen hervor: Juho Hänninen gewann bei seiner ersten Rallye im World Rally Car seine erste Prüfung auf den 12 Kilometern von St. Bonnet le Froid. Wie die übrigen Skandinavier fühlte sich der finnische Europameister vor allem bei konstant verschneiten Strecken wohl.
Die waren aber auf den sechs Tagesprüfungen nicht überall zu finden. Wer schon am ersten Tag reichlich Zeit verloren hatte, pokert nun mit verhaltener Fahrweise, um die raren Spike-Reifen (limitiert auf zwölf pro Fahrer) für den finalen Samstag so gut wie möglich zu erhalten. Und so gondelte Jari-Matti Latvala im zweiten Werks-VW mit bereits dreieinhalb Minuten Rückstand auf Rang sechs ein.
Deutsche Piloten weiter gut unterwegs
Der im Skoda-Team geparkte VW-Youngster Sepp Wiegand fühlt sich bei seiner ersten Schnee-Rallye immer wohler. "Ich bin mit meinen Zeiten zufrieden", sagt der ehemalige Enduro-Fahrer. Wiegand rückte mit seinem Skoda Fabia aus dem Yuka Motorsport-Team gar dem ein oder World Rally Car-Fahrer auf die Pelle.
Auf dem 13. Platz liegt ebenfalls gut gelaunt Ex-Europameister Armin Kremer. "Ich staune selbst, wie gut unsere Zeiten sind", sagt der Mecklenburger, an dessen Gruppe-N-Subaru auf glatten Bergabstücken immerhin 300 Kilo mehr zu Tal schieben als bei den 1.250 Kilo leichten Super 2000. Kremer hat 2013 den Produktionswagen-Cup im Visier und führt diese Wertung locker an.