Trotz des Corona-Ausbruchs entschied sich die Rallye Weltmeisterschaft, ihren dritten Saisonlauf in Mexiko auszutragen. Doch nach 21 von 24 Wertungsprüfungen war vorzeitig Schluss. Der Motorsportweltverband FIA, die Teams, Organisatoren und der Veranstalter entschieden, am eigentlich finalen Sonntag nicht mehr zu fahren.
Dadurch wollte man den Teilnehmern noch eine geordnete Heimreise ermöglichen. Aufgrund des grassierenden Corona-Virus' wird weltweit die Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Da zählt jeder Tag, um nicht in einem fremden Land oder an einem Flughafen festzustecken.
Sechster Mexiko-Sieg für Ogier
Ein Sieger wurde trotzdem gekürt. Sébastien Ogier dominierte die erste Schotter-Rallye des Jahres. Der Franzose übernahm auf der vierten Wertungsprüfung die Spitze und baute seinen Vorsprung beständig aus. Am Samstagvormittag führte Ogier mit einem Vorsprung von 13 Sekunden. Am Samstagabend waren es 27,8 Sekunden auf Weltmeister Ott Tänak.
Für Ogier war es der erste Sieg im Toyota Yaris WRC. Der sechsfache Weltmeister fährt seit dieser Saison für den japanischen Hersteller. Es war außerdem der sechste Triumph bei der Rallye Mexiko und der 48. seiner Laufbahn. So recht freuen konnte sich Ogier aber angesichts der Umstände nicht. „Es fühlt sich seltsam an. Diese Rallye hätte eigentlich nicht gefahren werden dürfen. Sollten wir die Fans hier einer Gefahr ausgesetzt haben, hat dieser Sieg keine Bedeutung“, twitterte Ogier.
Ogier übernahm durch seinen ersten Saisonsieg die Führung in der Weltmeisterschaft vor Teamkollege Elfyn Evans, der den zweiten Lauf in Schweden gewonnen hatte. Der Waliser musste als erster Fahrer in die Prüfungen starten, da er als WM-Spitzenreiter nach Mexiko gereist war. Bei Rallyes auf losem Untergrund ist das ein großer Nachteil. Evans spielte den Straßenfeger für die Konkurrenz und kämpfte zudem mit kleineren technischen Problemen. Der vierte Platz war für ihn Schadensbegrenzung.

Pannen bei Hyundai
Hyundai brachte sich um die Erfolgschancen. Ott Tänak lief hinter Ogier immerhin als zweiter Pilot ein. Thierry Neuville, Sieger der Rallye Monte Carlo, landete nur auf dem 16. Rang. Elektrikprobleme auf der neunten Wertungsprüfung warfen den Belgier aussichtslos zurück. Tänak hingegen verbockte es selbst. Am Freitagvormittag traf er in seinem Hyundai i20 einen Stein und beschädigte sich die Aufhängung. Der Titelverteidiger rutschte bis auf den achten Platz zurück, arbeitete sich aber wieder nach vorn. Erst im Schlussspurt schob sich Tänak an Ford-Fahrer Teemu Suninen vorbei.
Wann es mit der Rallye Weltmeisterschaft weitergeht, ist unklar. Der nächste WM-Lauf in Argentinien (ursprünglich vom 23. bis 26. April) wurde bereits verschoben. Nach derzeitigem Stand wird der nächste WM-Lauf die Rallye Portugal (21. bis 24. Mai.) sein. Es hängt alles davon ab, wie sich bis dahin die Corona-Pandemie entwickelt.