Rallye Sardinien 2019: Sordo siegt nach Tänak-Drama

Rallye Sardinien 2019
Sordo siegt nach Tänak-Drama

Zuletzt aktualisiert am 17.06.2019
Dani Sordo - Rallye Sardinien 2019
Foto: Red Bull

Unverhofft kommt oft. Aber für das viele Pech, das Dani Sordo in seiner Karriere schon hatte, kann man ja auch mal Glück haben. In Sardinien meinten es die Renngötter ganz besonders gut mit dem 36-Jährigen. Vor der letzten Prüfung hatte sich der Iberer schon mit Rang zwei zufrieden gegeben. Konkurrent Ott Tänak startete mit komfortablen 26,7 Sekunden Vorsprung in die Power Stage.

Doch kaum war der Este mit seinem Toyota losgefahren, deuteten die Zwischenzeiten auf ein massives Problem hin. Die Onboard-Aufnahmen zeigten dann ziemlich klar, wie schwer Tänak im Cockpit schuften musste. Die Servo-Lenkung war ausgefallen, was nicht nur zu einem verlangsamten Tempo sondern auch noch zu einem Dreher führte.

Tänak übernimmt WM-Führung

Die Folge: Tänak verlor mehr als zwei Minuten und fiel bis auf Rang fünf zurück. Sordo konnte sein Glück kaum fassen: „Das ist wirklich unglaublich. Ich finde keine Worte, um das zu beschreiben. Ich bin komplett schockiert. Es ist natürlich toll zu gewinnen, aber mir tut Ott natürlich auch leid. Er war in weiten Teilen schneller an diesem Wochenende.“

Ott Tänak - Rallye Sardinien 2019
Red Bull

Nachdem Tänak als WM-Zweiter am ersten Freitag noch viel Staub schlucken musste, setzte er am Samstag mit sechs von sechs Prüfungsbestzeiten zum dritten Sieg in Folge an. Am Sonntag konnte er sich den Luxus leisten, am Vormittag die Reifen zu schonen, um sich auch noch die Punkte bei der Power Stage zu schnappen. Doch daraus wurde wie erwähnt nichts.

Während Tänak als Fünfter wenigstens noch die Übernahme der WM-Führung als Trostpreis bekam, gab es für den alten Spitzenreiter Sebastien Ogier gar nichts zu feiern. Der Franzose hatte auf der fünften WP einen dicken Begrenzungsstein getroffen und sich die Aufhängung vorne links verbogen. Beim Neustart unter dem Rally2-Reglement am Samstag gab es dann auch noch einen Treffer hinten links.

Mikkelsen klaut Evans das Podium

Thierry Neuville konnte nicht so recht vom Pech seiner WM-Konkurrenten profitieren. Während Markenkollege Sordo ganz oben auf dem Podium strahlte, landete der Belgier nur auf Rang sechs – noch hinter Tänak. Auf den harten Schotterpisten fand Neuville das ganze Wochenende keinen Rhythmus. Dazu kamen noch unglückliche Reifenentscheidungen am Freitag und Samstag.

Durch die Probleme der Favoriten fanden sich neben Sordo noch weitere ungwöhnliche Namen auf dem Podium ein: M-Sport Ford-Pilot Teemu Suninen schnappte sich mit seinem neuen Co-Piloten Jarmo Lehtinen Rang zwei. Rang drei ging nach einem spannenden Kampf an Hyundai-Fahrer Andreas Mikkelsen, der Elfyn Evans in einem famosen Schlussspurt noch um 0,9 Sekunden vom Podium kickte.