Rallye Deutschland (Tag 2): Ogier raus, VW trotzdem vorn

Rallye Deutschland (Tag 2)
Ogier raus, VW trotzdem vorn

Veröffentlicht am 24.08.2013

Schon nach wenigen Kilometern am Freitagmorgen war das Thema vorzeitiger Titelgewinn für Sébastien Ogier erledigt. Der Franzose verpasste einen Bremspunkt und schlug frontal in eine Böschung ein. Mit gebrochener Vorderradaufhängung schleppte sich der Franzose zunächst weiter, aber nach der zweiten Prüfung war Schluss.

Bilanz: Ein ziemlich zerfledderter Vorderwagen und sieben Minuten Zeitverlust plus 20 Strafminuten für die vier nicht beendeten Prüfungen der Freitagsetappe. "Das passiert halt manchmal", konstatierte der Tabellen-Führer.
 
Die Hoffnungen von VW auf einen Heimsieg ruhen jetzt auf Jari-Matti Latvala, der zwar zunächst zusehen musste, wie Ford-Junior Thierry Neuville vier Bestzeiten in Folge hinlegte und den Abstand auf den nun führenden Finnen auf zwei Sekunden verkürzte.

Kurzes Drama um Latvala

Der sorgte für einen kurzen Atemstillstand im Kommandostand, als er mit angeschlagener Heckpartie aus der fünften Prüfung rollte und Rallye-Radio fälschlicherweise verkündete, aus dem Auto liefe irgendeine Flüssigkeit. Aber der Polo war doch noch ganz dicht, und Latvala gelangen mit besserer Konzentration zwei Bestzeiten und damit etwas Luft. Die Führung auf Neuville liegt bei 7,3 Sekunden.

Nur zuschauen konnten die Citroën-Fahrer. Asphalt-Spezialist Dani Sordo hat als Dritter schon rund 26 Sekunden Rückstand, bei Teamkollege Mikko Hirvonen als Viertem sind es schon fast 48. Völlig von der Rolle ist Mads Östberg im Ford Fiesta des M-Sport-Teams, der mit dem Asphalt auch am zweiten Tag nicht zurechtkam und bereits 2:12 Minuten Rückstand einsammelte. Bester Privatfahrer ist Martin Prokop als Sechster.

Kubica führt WRC2-Wertung an

Bereits auf Gesamtrang acht vorgefahren ist der entfesselte Robert Kubica, dem in der WRC2 allenfalls Elfyn Evans im neuen Ford Fiesta R5 folgen kann. Der Waliser hat nur 12,4 Sekunden Rückstand auf den Polen, der sich mit dem zeitweiligen Ausfall der Handbremse und einer lose Heckklappe herumplagte.

Sepp Wiegand im Skoda Fabia klagte über eine schlecht arbeitende Gegensprechanlage. Der Sachse hatte zudem am Morgen auf Regen spekuliert und zu weiche Reifen gewählt, die nach wenigen Kilometern zu schmieren begannen. Der zunächst mit Servolenkungsausfall am Donnerstag zurückgefallene Haydon Paddon im Fabia des Baumschlager-Teams kam am Freitag mit Riesenschritten näher und liegt nur noch 3,7 Sekunden hinter Wiegand.

Das Moseltal forderte wie so oft zahlreiche Opfer, leider auch einige Deutsche. Armin Kremer flog in der WRC2 ab und hinterließ den Mechanikern des Stohl-Teams einige Zusatzarbeit. Mark Wallenwein stoppte mit brennender Bremse und gab auf. "Wir sparen uns das Geld lieber für einen anderen Lauf, als jetzt hier noch 20. Zu werden", sagte der deutsche Meister.

Christian Riedemann verlor auf einer Kuppe die Kontrolle über seinen Citroën-DS3 in er WRC3 und landete bei Piesport in einem Weinberg. Der Fehler war umso ärgerlicher, als sich einige seiner Konkurrenten wie Simone Campedelli (Unfall) oder Quentin Gilbert (Elektronik) selbst eliminierten. In der Gruppe N verlor Hermann Gaßner Junior zunächst die Servolenkung an seinem Mitsubishi Evo X und dann die sichere Führung.