Als die Teilnehmer am Samstag (18.1.2014) in La Serena die 13. und damit letzte Prüfung der Rallye Dakar 2014 nach Valparaiso in Angriff nahmen, da ahnten einige Experten bereits, dass der Zieleinlauf für Einiges an Diskussionen sorgen werde. Einen Tag zuvor hatte noch alles nach dem 12. Gesamtsieg für Stephane Peterhansel ausgesehen. Auf der vorletzten Etappe hatte der Franzose seinem X-Raid-Teamkollegen Nani Roma die Führung abgenommen, nachdem dieser Pech mit einem Plattfuß hatte.
Doch am Finaltag drehte sich die Reihenfolge an der Spitze noch einmal um. Peterhansel wurde von seinem Team aufgefordert, seinen Mini am Straßenrand abzustellen und auf Roma zu warten. So ging der Gesamtsieg nach mehr als 13.000 Kilometern mit 5:32 Minuten Vorsprung an den Spanier. Hinter Peterhansel fand sich mit Nasser Al-Attiyah noch ein weiterer Mini-Pilot auf dem Podium wieder.
Dakar-Sieg von Nani Roma schon früh abgesprochen
Die Zielreihenfolge hatte Teamchef Sven Quandt schon 2 Tage zuvor ausgegeben, als Roma noch in Führung lag. Der Dreifachsieg sollte nicht durch einen Kampf bis zur Ziellinie gefährdet werden, begründete der X-Raid Teamgründer und ehemalige Rallye-Pilot. Die Fans hätten sich statt Stallregie sicher lieber ein fair ausgefochtenes Finale zwischen Peterhansel und Roma gewünscht. Peterhansel gab sich später allerdings versöhnlich: "Wenn ich für jemanden anhalten muss, dann für Nani. Ich freue mich über seinen ersten Dakar-Sieg im Auto."
Roma ist nach Hubert Auriol und Peterhansel erst der dritte Pilot, der die Dakar auf 2 und 4 Rädern gewinnen konnte. Vor exakt 10 Jahren war er auf den Motorrad erfolgreich. Roma hatte am dritten Tag der Dakar 2014 die Führung in der Gesamtwertung übernommen. Den Sieg hat er auch seinem Co-Piloten Michel Périn zu verdanken. Als auf der sechsten Etappe alle auf eine lange Suche nach einem Wegpunkt gingen, fand der Franzose sofort den Weg und holte damit einen großen Teil des Vorsprungs heraus. Für ihn war der Dakar-Sieg ein vorzeitig Geburtstagsgeschenk – Périn feierte am Sonntag (19.1.2014) seinen 57 Geburtstag!
De Villiers und Zitzewitz auf Rang 4
Hinter den 3 Mini auf dem Treppchen konnten Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz einen guten vierten Platz feiern. Nach zuletzt drei Podiumsresultaten in Folge reichten selbst der nahezu fehlerlose Job des südafrikanisch-deutschen Duo sowie ein Sieg auf der letzten Etappe nicht, das Projekt Podium mit dem heiß ersehnten Erfolg zu beenden. 22:15 Minuten fehlten am Ende auf Al-Attyiah. Technische Probleme mit dem Hydraulikkreislauf des Toyota Hilux zu Beginn der 2014er Dakar hatte den V8 Benziner Pickup zu weit hinter die Diesel-Minis zurückgeworfen.
Für Frust gab es anschließend aber keinen Platz: "Die letzte Wertungsprüfung war nochmal ein schöner Abschluss einer für uns unterm Strich erfolgreichen Rallye Dakar. Wir haben uns keinen Kopf gemacht, sind einfach gefahren und wollten die Rallye ausklingen lassen. Den Tagessieg geholt zu haben – es war übrigens der erste eines Allrad-Benziners seit 2006 – war sozusagen das Sahnehäubchen auf dem Kuchen. Unsere guten Leistungen in der ersten Dakar-Woche machen uns optimistisch für die Zukunft. Wir können Südamerika mit einem Lächeln verlassen."