Die achte Etappe der Rallye Dakar könnte als die große Wende in die lange Geschichte des Wüstenklassikers eingehen. Zum ersten Mal in diesem Jahr heißt der Spitzenreiter im Gesamtklassement nicht mehr Carlos Sainz. Der Sieger von 2010 wurde von seinem VW-Teamkollegen Nasser Al-Attiyah abgelöst.
Auf der mit 508 Kilometern längsten Prüfung von Antofagasta nach Copiapo brummten Al-Attiyah und sein deutscher Co-Pilot Timo Gottschalk dem spanischen Dauerkonkurrenten 6:36 Minuten auf. In der Gesamtwertung trennen die beiden Touareg-Piloten nun 5:14 Minuten.
Al-Attiyah will Dakar kontrollieren
"Ich bin sehr glücklich über den Sieg. Ich kann das Rennen jetzt kontrollieren", sagte Al-Attiyah im Biwak. "Im letzten Dünen-Abschnitt sind wir Vollgas gefahren, weil wir dort Zeit auf Sainz herausholen mussten. Die Dünen sind mein Lieblingsterrain", erklärte der Araber.
Dirk von Zitzewitz aus Karlshof und sein südafrikanischer Pilot Giniel de Villiers komplettierten mit einem Rückstand von 48:45 Minuten das reine Wolfsburger Podium.
VW stark unter schwierigen Bedingungen
"Das war heute der Volkswagen-Tag", sagte der hocherfreute Motorsport-Direktor Kris Nissen. "Es dürfte kaum je eine so schwierige Etappe wie die heutige gegeben haben. Und dort hat Volkswagen einen so großen Vorsprung herausgefahren."
Einer der Pechvögel des Tages war der bislang auf dem dritten Platz liegende Rekordsieger Stéphane Peterhansel. Der Franzose erlebte im BMX 3 des hessischen X-Raid-Teams seinen dritten mit Problemen behafteten Tag nacheinander und büßte 1:13:34 Stunden auf die Bestmarke von Al-Attiyah und Gottschalk ein.
Peterhansel nur noch auf Rang vier
Der neunmalige Dakar-Champion rutschte deswegen mit einem Rückstand von inzwischen 1:33:30 Stunden vom dritten auf den vierten Rang ab, dahinter folgt der US-Amerikaner Mark Miller im vierten VW Touareg.
Weiter gut auf Kurs sind die beiden deutschen Buggy-Piloten Matthias Kahle und Thomas Schünemann. Auf der langen Etappe am Montag lieferten sie mit Rang acht ihr bestes Tagesergebnis ab. In der Gesamtwertung liegt der rote Diesel-Buggy nach wie vor sicher auf Rang zehn und hält die Spitze im Hecktriebler-Klassement.