War das die Vorentscheidung um den Gesamtsieg? Nasser Al-Attiyah konnte mit seinem Berliner Beifahrer am Mittwoch (12.1.) den Vorsprung auf seinen härtesten Rivalen Carlos Sainz auf 12:37 Minuten ausbauen. So weit hatten die beiden in diesem Jahr noch nicht auseinander gelegen.
Dabei kamen beide VW-Speerspitzen nicht fehlerfrei über die zehnte Etappe von Copiapó in Chile nach Chilecito in Argentinien. In der schwierigen Dünenprüfung feierten am Ende Giniel de Viliers und Beifahrer Dirk von Zitzewitz den ersten Tagessieg bei der diesjährigen Dakar.
Sainz beklagt Katastrophen-Tag
"Das war der Katastrophen-Tag schlechthin für uns", klagte Sainz anschließend. "Bereits nach fünf Kilometern haben wir uns auf einer Düne festgefahren. Dazu kam später ein Reifenschaden. Gleich mehrfach haben wir uns verfahren, besonders am Ende der Wertungsprüfung, als wir den Ausgang aus einem Flussbett nicht richtig gefunden haben. Zudem haben wir uns das Getriebe beschädigt, was uns zusätzlich einbremste."
Aufgeben gilt für den Matador aus Madrid aber nicht. "Alles in allem hätte es besser laufen können. Aber auch schlechter: Der Rückstand in der Gesamtwertung ist nicht uneinholbar. Wir geben bis zum letzten Meter alles, um doch noch gewinnen zu können."
De Villiers cleverer als der Rest
Auch Al-Attiyah war nicht ganz zufrieden. Ein Navigationsfehler kostete am Ende den Tagessieg. "Der Beginn der Etappe verlief richtig gut für uns. Wir haben schnell in unseren Rhythmus gefunden und haben schon früh unseren Teamkollegen Carlos Sainz überholt, der sich auf einer Düne festgefahren hatte. Bis zum Ende fuhren wir ein gutes Tempo. Leider haben wir nicht sofort den richtigen Weg gefunden und dort gesucht, wo alle Top-Teams nach dem Weg gesucht haben. Nur unsere Teamkollegen Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz waren cleverer als alle anderen."
Am Ende mischten sich auch noch die beiden X-Raid BMW-Piloten Krzysztof Holowczyc und Stéphane Peterhansel auf den Rängen zwei und drei mitten ins VW-Quartett. Dem neunmaligen Dakar-Rekordsieger Peterhansel blieb dabei erneut das Reifenpech treu. Der Franzose lag im BMW auf Kurs zum zweiten Tagessieg 2011, als ihn ein weiterer Reifenschaden bremste. Mit einem Rückstand von 1:39:32 Stunde rangiert Peterhansel, der 2007 die letzte afrikanische "Dakar" gewonnen hatte, auf dem vierten Platz.