Obwohl die Titel seit der Veranstaltung in Wales schon vergeben waren, entwickelte sich in Australien ein spannender Kampf um die letzten Pokale des Jahres. Am ersten Tag konnte sich vor allem Andreas Mikkelsen in Szene setzen. Der norwegische Hyundai-Pilot, der erst seit Spanien im i20 WRC sitzt, profitierte auf dem losen Geläuf von seiner guten Startposition und übernahm früh die Führung.
Ein Fehler auf der neunten Prüfung sorgte dann aber dafür, dass Mikkelsen in die Straßenbegrenzung rutschte und sich beide Reifen auf der linken Seite zerstörte. Thierry Neuville, der sich zuvor immer näher an seinen Markenkollegen herangerobbt hatte, übernahm die Spitze und gab sie bis zum Ende der Rallye nicht wieder her. Es war sein vierter Saisonsieg. Das sind mehr als doppelt so viele wie Champion Sebastien Ogier.
Ogier chancenlos in Australien
Der Franzose verlor in Australien durch seinen Straßenfeger-Nachteil schon auf der ersten Etappe alle Chancen auf den Sieg. Ein verpasster Abzweig verbunden mit der Kollision mit einem großen Felsbrocken am Samstag besiegelte dann das Schicksal des frischgebackenen Weltmeisters. Am Ende landete Ogier auf Rang 4.
Bei Teamkollege Ott Tanäk lief es etwas besser. Der Rückstand von 22,5 Sekunden auf Sieger Neuville soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Este keine Chance auf den obersten Platz auf dem Treppchen hatte. Auch Wales-Sieger Elfyn Evans, war mit seinen D-Mack-Reifen chancenlos. Er belegte am Ende Rang 5.
Meeke und Latvala mit Feindkontakt
Auch für Citroën lief nicht viel zusammen. Kris Meeke war mit Platz 3 am ersten Tag noch ordentlich gestartet, klatschte aber am Samstag rechts hinten gegen ein Brückenmäuerchen und verbog sich die Aufhängung. Das Team zog das Auto zurück, obwohl der Pilot gerne mit dem demolierten Gefährt weitergekämpft hätte. Craig Breen lag auf Rang 4 ebenfalls aussichtsreich im Rennen, als er sich am Sonntagmorgen überschlug.
Der einzige Pilot, der den Neuville-Sieg ernsthaft hätte gefährden können, war Jari-Matti Latvala. Vor allem bei starken Regenfällen am Sonntag geigte der Finne plötzlich stark auf. Doch auf den letzten Kilometern riss er das linke Vorderrad aus der Verankerung. Es passte in das Bild der abgelaufenen Achterbahnsaison.