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Porsche-Sonderfolierung zelebriert Renn-Legenden
Farbenfroh zum 20. Le-Mans-Sieg?

In Le Mans werden in diesem Jahr gleich zwei große Feste gefeiert: Der 24-Stunden-Klassiker begeht sein 100-jähriges Bestehen, die Marke Porsche ihr 75-jähriges. Aus dem doppelten Anlass haben Porsche-Designer eine Hommage auf die legendärsten Renner der Sportwagenschmiede erschaffen. Das steckt hinter den bunten Anspielungen.

Porsche 963 - Le-Mans-Sonderfolierung 2023 - Porsche Penske Motorsport
Foto: Porsche

Was haben eine Sau, ein Hippie und Salzburg gemeinsam? Sie alle sind auf der Sonderfolierung von Porsche bei den diesjährigen 24 Stunden von Le Mans vertreten. Mit ausgewählten Farbstreifen zitieren die drei neuen Werksrenner des Typs 963 die ikonischsten Lackierungen seit dem ersten Gesamtsieg im Jahr 1970. Außerdem brachten die Gestalter einen farblichen Gruß an das aktuelle Einsatzteam Penske unter.

Schon die reguläre Folierung des bis zu 516 kW (rund 702 PS) starken LMDh-Autos erinnert an den ersten Le-Mans-Triumphator von Porsche. Im stilechten Rot und Weiß der Nennung von "Porsche Salzburg" erlöste 1970 das Duo Hans Herrmann und Richard Attwood im 917 die siegwillige Sportwagenschmiede. Die Verbindung ins farbgebende Nachbarland kam über das dortige Unternehmen von Louise Piëch – Ferry Porsches Schwester.

Unsere Highlights
Le Mans 1970: Porsche 917 "Salzburg" (#23), Hans Herrmann und Richard Attwood
Motorsport Images
Das Grund-Design der Werks-Porsche 963 beschwört den Geist des ersten Gesamtsiegers mit Salzburg-Farbschema.

Streifen sollen schnell machen

15 neue Streifen in sieben verschiedenen Farben schlagen die Brücke zu weiteren legendären Urvätern. Sie beginnen kurz hinter der Front der Autos und fächern zum Heck hin auf. Bei der Unterscheidung der drei Fahrzeuge hilft die Finne auf der Motorabdeckung: Die Startnummer 5 trägt sie in Schwarz, die Nummer 6 in Weiß und der dritte, extra für Le Mans genannte Renner mit der Nummer 75, in Rot. Die 75 bezieht sich auf besagten Markengeburtstag.

Der Renn-Regenbogen wird vom weltbekannten Gulf-Orange eingerahmt, das auch der automobile Hero in Steve McQueens Film "Le Mans" trug. Darauf folgt das Rosa des Porsche 917/20 aus dem Jahr 1971. Das vom Designer Anatole Lapine entworfene Metzger-Diagramm wurde 2018 auf einem GTE-Porsche wiederbelebt und holte beim Comeback den Sieg nach.

Ein intensives Grün reaktiviert anschließend den Look des sogenannten Hippies. Dabei handelt es sich um einen psychedelisch bepinselten Porsche 917-021 mit Martini-Werbung. Passend dazu ergänzt das Blau des Getränkeherstellers die Abfolge. Unter anderem betonte es den Le-Mans-Gesamtsieger Porsche 936 im Jahr 1977.

Porsche 963 - Le-Mans-Sonderfolierung 2023 - Porsche Penske Motorsport
Porsche
Insgesamt 15 Streifen in sieben Farben ergänzen die Ahnenreihe um die Motive Gulf, Sau, Hippie, Martini, Rothmans und RS Spyder.

Doppeldeutiges Rot

Die Gruppe-C-Ära mit den teils unschlagbaren Porsche 956 und 962 ist durch zwei dunkelblaue Verläufe in der bunten Ahnenreihe vertreten. Damit spielen die Konzernkreativen auf die Rothmans-Renner an, die viermal jubeln durften. Abgerundet wird der Farbverlauf von zwei roten und einem zentralen gelben Streifen.

Das Rot symbolisiert zwei Autos auf einen Schlag: zum einen den besagten Salzburg-Porsche, zum anderen den Porsche RS Spyder. Mit dem offenen Prototyp gewann das Team Penske von 2006 bis 2008 alle Titel in der LMP2-Klasse der American Le Mans Series (ALMS). Neben dem kräftigen Rot trug der RS Spyder außerdem ein knalliges Gelb.

Stéphane Lenglin, Designer Exterieur Style Porsche, blickt zurück: "Auf dem Weg zur finalen Version haben wir mit vielen verschiedenen Farben gespielt, uns aber letztlich auf sieben Kolorierungen geeinigt, die einen sofort erkennbaren Einblick in die lange und erfolgreiche Historie von Porsche und die besonderen Lackierungen in Le Mans geben." Der im Verhältnis sehr lange Radstand sei bei den Proportionen eine gewisse Herausforderung gewesen.

Porsche 963 und Porsche 917 im Gulf-Design, Daytona International Speedway
Porsche
Der Porsche 963 soll die Legenden nicht nur zitieren, sondern selbst zu einer werden. Noch braucht er etwas Anlauf.

Erster Sieg in Long Beach

Während bei der Optik alle Hausaufgaben nun erledigt sind, gibt es auf der sportlichen Seite noch einiges zu tun. Sowohl in der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC als auch in der nordamerikanischen IMSA-Sportwagenmeisterschaft hinkte der Hybrid-Bolide noch etwas der Konkurrenz hinterher. Trotzdem reichte es zum ersten Sieg beim IMSA-Stadtkurs-Klassiker in Long Beach.

Am Samstag (29.4) steht nun die Le-Mans-Generalprobe in Spa-Francorchamps an, in deren Vorfeld die drei Jubiläums-Variationen präsentiert wurden. Dort misst sich Porsche in der Topklasse mit Cadillac, Ferrari, Floyd Vanwall, Glickenhaus, Peugeot und Toyota. Zudem debütiert der erste Kunden-963 des Teams JOTA.

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