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Porsche-Aus für Lieb und Dumas
Lotterer, Bamber und Tandy neu im 919 Hybrid

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Personalrochade bei Porsche: Marc Lieb und Romain Dumas sind ihren LMP1-Stammsitz für 2017 los. Stattdessen werden Earl Bamber und Nick Tandy im 919 Hybrid sitzen. André Lotterer folgt auf Mark Webber, der in Rente geht.

Porsche - Fahrerkader 2017
Foto: Porsche

Porsche besetzt für 2017 drei von sechs Plätzen in seinem LMP1-Programm neu. Mark Webber beendete mit Ablauf dieser Saison seine Rennkarriere. Den Australier ersetzt André Lotterer. Der Le Mans-Sieger von 2011, 2012 und 2014 kommt von Audi. Dort wurde dem LMP-Programm ja bekanntlich der Stecker gezogen.

Porsche besetzt Cockpits im 919 Hybrid neu

Der Wechsel wurde auf der Motorsport-Gala „Night of Champions“ in Weissach verkündet und war keine Überraschung mehr. Lotterer gilt als einer der besten Fahrer in der WEC. Und Porsche ist nach dem Audi-Aus endgültig die Top-Anlaufstelle für Piloten in der Sportwagen-WM. Das Auto ist schon seit Jahren besser als der Toyota.

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Lotterer ist nicht der einzige neue Pilot für die kommende Saison. Marc Lieb und Romain Dumas müssen das Team verlassen. Dafür zieht Porsche seine GT-Werksfahrer Nick Tandy und Earl Bamber ins LMP1-Programm hoch. Im selben Zug werden die zwei Cockpits neu aufgeteilt: Lotterer wechselt sich mit Tandy und Neel Jani im Porsche 919 Hybrid mit der Startnummer eins ab. Jani fuhr 2016 noch im 919 Hybrid mit der Startnummer 2. Das Schwester-Auto verantworten die Neuseeländer Bamber und Brendon Hartley sowie Timo Bernhard auf der Strecke. Die beiden letzt genannten waren 2016 noch im Einser-Porsche unterwegs. Der Beförderung von Tandy und Bamber gehen auch Änderungen im Porsche-GT-Werksfahrerkader einher. Dirk Werner, Laurens Vanthoor und Sven Müller sind neu dabei.

Die aussortierten Lieb und Dumas bleiben weiter im Unternehmen unter Vertrag, werden aber mit neuen Aufgaben betraut. Schöne PR-Sprache, um den Verlust des begehrten Rennsitzes zu verniedlichen. Lieb soll in den Bereich des internationalen Kundensports wechseln.

Nicht überall in der Szene traf das Aus von Lieb und Dumas auf Verständnis. Porsche sortiert mit ihnen zwei Weltmeister aus. Beide haben zusammen in dieser Saison mit Jani groß abgeräumt. Erst den Sieg in Le Mans (den 18. für Porsche), dann den Fahrertitel in der WEC. Ihr Problem waren die starken Leistungen des Porsche mit der Startnummer 1 um Webber, Hartley und Bernhard. Die drei Piloten hatten zu Beginn des Jahres viel Pech in Silverstone, Spa und Le Mans. Nach dem 24h-Rennen sahnten sie jedoch ab, als die Technik endlich hielt. Das Trio gewann vier der verbliebenen sechs WEC-Läufe.

Lieb, Dumas und Jani zerrten von ihrem Punktepolster, das sie vor allem durch den Sieg in Le Mans aufgebaut hatten. Dafür gab es 50 statt der üblichen 25 Zähler. Man muss ihnen aber auch zugute halten: Sie mussten im Gegensatz zu ihren Teamkollegen in der zweiten Saisonhälfte behutsamer fahren und jedes Risiko vermeiden. Webber, Hartley und Bernhard konnten befreit attackieren: Schließlich ging es für sie nur um Einzelsiege. Der WM-Zug war schon zu Saisonbeginn weg.

Zwei Le Mans-Sieger mit Tandy und Bamber?

Kenner der Szene sagen auch, dass Jani seinen beiden Teamkollegen einen kleinen Schritt voraus war beim Speed. Dagegen war die Fahrerpaarung Webber, Hartley und Bernhard ausgeglichener.

Tandy und Bamber sind mit dem 919 Hybrid schon bestens vertraut. Das Duo gewann 2015 mit Nico Hülkenberg das 24h-Rennen in Le Mans. Damals setzte Porsche wie Audi ein drittes Fahrzeug ein. 2016 entschied man sich, wie Toyota auf zwei Autos zu reduzieren, um Kosten zu sparen. Sowohl Bamber als auch Tandy gehörten bereits zum Porsche-Werksfahrerpool. Beide traten im 911 RSR in der LMGTE Pro 2016 in Le Mans an. Beide fuhren in der amerikanischen IMSA.

Der Fahrermarkt in der WEC könnte noch weiter durchgewürfelt werden. Toyota überlegt, nach Le Mans 2017 drei Autos zu schicken – besonders nachdem die für 2018 geplanten technischen Reglementänderungen nach dem Audi-Aus aufgeschoben werden sollen. Ein dritter Toyota TS050 Hybrid eröffnet neue Möglichkeiten. Porsche könnte gezwungen sein, es den Japanern gleich zu tun. Weil man mit zwei gegen drei Autos im Nachteil wäre. Denn die Strecke an der Sarthe frisst bekanntlich gern ihre Favoriten: durch technische Pannen oder Fahrerfehler aufgrund von Konzentrationsschwächen. Da hat man lieber mit einem dritten LMP-Renner ein zusätzliches Eisen im Feuer. Auch bei Toyota selbst gibt es schon jetzt Bewegung: Tourenwagen-Champion José-Maria Lopez wird vehement mit den Japanern in Verbindung gebracht, selbst wenn man nur zwei Autos einsetzt.

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