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Porsche 911 im Motorsport
Der Elfer als Erfolgsrenner

Hunderte von Modellen und Zehntausende von Rennsiegen – das ist die Geschichte des Porsche 911 im Motorsport. Vier Siegertypen stechen aus der unglaublichen Vielzahl der Renn-911 besonders hervor. 

Porsche 935
Foto: Hofmann

Diese vier haben es verdient, besonders inszeniert zu werden: der gewaltige 935 in der Steilwand von Daytona, der 911 GT1 unter dem Dunlop-Bogen von Le Mans, der 911 GT3 RSR im Karussell auf dem Nürburgring und der Dakar-Sieger 959 - wegen der unübersichtlichen Lage in der Sahara – in einem Steinbruch nahe Stuttgart.

Porsche 935

"Der Porsche 935 ist eine rollende Vorlesung in Sachen Gesetzesauslegung." So charakterisierte auto motor und sport den revolutionären Gruppe 5-Rennwagen 1978. Der 935 war mit seinen mächtigen Verbreiterungen und walzenartigen Gummis der brutalstmögliche Elfer. Damals durften die Motoren noch frei durchschnaufen: 845 PS, 785 Nm - so viel leistete der 3,2-Liter-Sechszylinder-Boxer im bis zu 336 km/h schnellen 935/78, der wegen dieser Urgewalten im Heck auf den Namen "Moby Dick" getauft wurde.

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Der Leichtbau manifestierte sich in einem Gewicht, das trotz der ausladenden Figur des 935 nur knapp über der 1.000-Kilogramm-Marke lag. Nicht übel für ein Rennauto, das auf einem Serienauto, dem 930, basierte. Der 935 war ein Dauerläufer: Von 1976 bis 1982 rannte er in der Marken-Weltmeisterschaft und in der Division 1 der deutschen Rennsport-Meisterschaft. Bei den US-Rennen tauchten 935er bis 1986 auf. Die Europa-Karriere des spektakulären 911er-Derivats war aber schon 1982 zu Ende. Da debütierte der nach den Statuten der Gruppe C gebaute Typ 956. Mittelmotor statt Heckmotor sowie Abtrieb über den Unterboden - quasi über Nacht war der 935 chancenlos geworden.

Porsche 959

Im Januar 1986 machen sich drei Porsche 959 mit 27 Zentimeter Bodenfreiheit in Versailles auf, um Afrika zu erobern. Die achte Rallye Paris-Dakar wird in die Geschichte eingehen. Zum einen, weil ihr Erfinder Thierry Sabine bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben kommt, zum zweiten, weil sie mit 14.000 Kilometern die härteste ist, die es bis dahin gab. Nur 71 der 282 gestarteten Autos kommen nach drei Wochen ins Ziel, darunter alle drei 959.

Es gewinnt der Franzose René Metge, der schon 1984 einem allradgetriebenen Elfer zum Sieg verhalf und der Konkurrenz in der Sahara mit Tempo 242 davoneilte, obwohl die Motoren wegen der üblen Spritqualität auf 400 PS abgerüstet sind. Als Metge sich in einem Schlammloch festfährt, ist Teamkollege Jacky Ickx zur Stelle, um ihn herauszuziehen. Der Belgier wird Zweiter.

Die Konkurrenz von Mitsubishi hat Probleme, zwei Werks-Pajero kollidieren gar miteinander. Der Triumph des Hightech-959 wird komplettiert durch Roland Kußmaul/Wolf-Hendrik Unger. Die Ingenieure waren nur als rasende Rückendeckung für die Topteams gedacht, kommen aber als starke Sechste im Senegal an.

Porsche 911 GT1

Mit dem GT1 gewann Porsche 1998 kein einziges Rennen in der GT-Meisterschaft, aber da gab es ja noch die 24 Stunden von Le Mans, und ausgerechnet beim mit Abstand wichtigsten Rennen des Jahres holten die Schwaben einen Doppelsieg. Dieser GT1 war bereits die dritte Variante innerhalb von drei Jahren. Sie schnitt nicht nur deutlich besser im Windkanal ab, sondern baute auch auf einem komplett neuen Kohlefaser-Chassis auf.

Das Gewichtslimit von 900 Kilogramm zu erreichen war kein Problem, doch man entschied sich lieber für etwas Ballast und 950 Kilo, um mit größeren Luftmassenbegrenzern antreten zu dürfen. Das reichte beim 3,2-Liter-Mittelmotor für knapp 600 PS. Als am Sonntagmorgen der führende Toyota langsam wurde, war der Weg frei für den 16. (und bislang letzten) Porsche-Sieg bei ruhmreichsten Endurance-Rennen der Welt.

Porsche 911 GT3 RSR

Das kleine Team von Olaf Manthey residiert in Hörweite des Nürburgrings. Doch es lag nicht am Heimvorteil, dass Manthey-Porsche zwischen 2006 und 2011 fünf Mal siegten. Ganz so privat, wie Manthey es gerne betonte, war sein Engagement nicht. Das Porsche- Werk steuerte die Motoren bei, sorgte für erstklassige Piloten und sparte auch nicht mit Unterstützung bei Technik und Taktik.

2011 saßen prominente Fahrer im gelb-grünen 911, der vor 250.000 Zuschauern gewann: Die Porsche-Werksfahrer Timo Bernhard und Romain Dumas hatten 2010 im Audi R15 TDI bei den 24 Stunden von Le Mans triumphiert. Unterstützt wurden sie von Lucas Luhr und Marc Lieb. "Dieser Sieg war besonders wertvoll für uns, weil wir gegen so viele starke Wettbewerber wie nie zuvor angetreten sind", freute sich Manthey. Audi und BMW waren mit je vier Werks-Autos vertreten. Dazu kamen ein Rudel Mercedes SLS sowie die 440 PS starken Werks-Golf.

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