Porsche 911 (992.2): 2026er Cup-Elfer fährt mit Synthetik-Sprit

Porsche 911 (992.2) Cup für die Saison 2026
Neuer Cup-Elfer fährt mit synthetischem Sprit

Zuletzt aktualisiert am 21.07.2025

Der deutsche Porsche Carrera Cup und das internationale, im Rahmen der Formel-1-WM ausgetragene Pendant Porsche Mobil 1 Supercup (PMSC) sind erst mitten in seiner 2025er-Saison, da blicken die Zuffenhausener bereits auf das nächste Jahr. Denn der 2026er-Bolide auf Basis des Facelift-911 mit dem Werkscode 992.2, dessen Straßenversion letztes Jahr auf den Markt kam, tritt nun in die heiße Testphase ein. Der neue Cup-Renner drehte bereits Runden auf den Rennstrecken im italienischen Monza, auf dem Lausitzring in Brandenburg und auf der hauseigenen Strecke des Entwicklungszentrums Weissach.

Synthetischer Sprit speziell für den Renn-Boxer

Im Zentrum steht dabei die Optimierung des Antriebs auf den synthetischen Kraftstoff "eFuel Blend", den der Cup-Renner für die nationalen Serien im kommenden Jahr aus dem PMSC übernimmt, wo er bereits 2025 eingesetzt wird. Der Sprit stammt vom Hersteller HIL, der zusammen mit Porsche und weiteren Partnern die Pilotanlage Haru Oni in Chile betreibt. Er ist offiziell vom Motorsport-Weltverband FIA abgesegnet und soll bei den CO₂-Emissionen einen Vorteil von 66 Prozent gegenüber einem fossilen Kraftstoff-Äquivalent bieten. Die Anteile an erneuerbaren Komponenten liegen Porsche zufolge bei diesem auf Performance spezialisierten Rennkraftstoff bei 79,7 Volumenprozent.

Der größte Anteil der Inhaltsstoffe entfällt auf erneuerbares, synthetisches Rohbenzin, das sogenannte "MtG" (Methanol-to-Gasoline). Andere Komponenten sind zum Beispiel erneuerbares, abfall- beziehungsweise reststoffbasiertes Ethanol, um unter anderem den Sauerstoffanteil im Kraftstoff und die Oktanzahl zu erhöhen. Diese beträgt 100,5 ROZ. Der "eFuel Blend"-Rennkraftstoff wurde speziell für die eingesetzten Rennsport-Boxermotoren entwickelt und soll eine starke Performance mit einem möglichst hohen Anteil an erneuerbaren Blending-Komponenten kombinieren.

Aerodynamik-Entwicklung im Fokus

Porsche begann bereits im Januar 2024 mit der Entwicklung des 911 Cup für die Saison 2026. Dabei lag der Fokus auf der Aerodynamik der Frontpartie, wobei die Neuerungen die Fahrbarkeit und das Fahrzeug-Handling verbessern sollen. Hinzu kommen Verbesserungen in den Bereichen Sicherheit und Elektronik, bei den Bremsen und der Kraftübertragung sowie beim Sechszylinder-Boxermotor. Konkrete technische Daten nennt Porsche bislang nicht. Allerdings ist davon auszugehen, dass der Vierliter-Saugmotor im kommenden Jahr etwas mehr als die aktuell im Datenblatt stehenden 510 PS leisten wird.

"Wir bewegen uns mit dem aktuellen 911 GT3 Cup schon auf einem sehr hohen Performance-Niveau", sagt Jan Feldmann, Projektleiter für GT-Rennfahrzeuge bei Porsche Motorsport. "Daher konnten wir uns hier verstärkt auf das Feedback aus den weltweiten Markenpokalen konzentrieren und ein gegenüber dem jetzigen Cup-Elfer an vielen Stellen verfeinertes Rennfahrzeug entwickeln." Dieses rollt übrigens wie bisher vom selben Produktionsband in Stuttgart-Zuffenhausen, das auch die Straßen-Elfer ausspuckt.