Tom Blomqvist war am Sonntag (13.9.2015) in Oschersleben nicht zu schlagen. Der Brite startete von der zweiten Position aus in den 14. Lauf der DTM-Saison 2015 und übernahm gleich auf den ersten Metern die Führung von BMW-Markenkollege Augusto Farfus. Die Spitzenposition gab der Rookie in der Folge nur zwischenzeitlich ab, als er seinen M4 zum obligatorischen Reifenwechsel in die Box steuerte.
Blomqvist lässt Gegnern keine Chance
Blomqvist konnte über die gesamte Renndistanz pro Runde ein paar Zehntel mehr aus seinem Renner quetschen als Pole-Mann Augusto Farfus. Im Ziel betrug sein Vorsprung nach 40 Runden 7,712 Sekunden auf den Brasilianer. "Das ist der vielleicht größte Tag meiner bisherigen Karriere. Bereits in meiner Rookie-Saison ein Rennen zu gewinnen, ist fantastisch. Ich habe zu Beginn der Saison schnell gemerkt, wie hart es ist, in der DTM erfolgreich zu sein. Nun hat an diesem Wochenende einfach alles zusammengepasst", kommentierte Blomqvist, der mit 21 Jahren der jüngste DTM-Sieger für BMW in der Geschichte ist.
Hinter Farfus komplettierte Marco Wittmann das Podest. Der Vorjahresmeister kam beim Start gut weg und katapultierte sich vom sechsten auf den vierten Platz nach vorne. Im 16. Umlauf schob sich Wittmann noch an Antonio Felix da Costa vorbei, was ihm im Endeffekt den dritten Rang einbrachte.
Pascal Wehrlein verlor am Start zwei Positionen und rutschte hinter die BMW. Zwar hing der Mercedes-Pilot bis zum Zielstrich im Heck von da Costas Rennwagen, für einen Überholversuch gegen den deutlich leichteren BMW reichte es aber nicht.
Wehrlein baut Führung aus
Mit dem zweiten fünften Platz in Folge baute Wehrlein seine Führung in der Meisterschaft aus. Weil Konkurrent Mattias Ekström, der am Sonntag Elfter wurde, in Oschersleben ohne Punkte blieb, steht es zwischen dem Mercedes- und Audi-Fahrer vier Rennen vor Schluss 140 zu 126. "Ich habe mir heute ein bisschen mehr ausgerechnet. Aber der Speed war nicht da. Platz vier wäre vielleicht das Maximum gewesen. Mit der Gesamtwertung kann ich jedoch absolut zufrieden sein", erklärte Wehrlein.
Auf dem sechsten Rang brachte Paul di Resta seinen Mercedes ins Ziel. Für Timo Glock, der am Vortag noch seinen ersten Saisonerfolg verbuchte, reichte es zur siebten Position. Dahinter rollte Jamie Green im orangen Audi RS5 ein. Die letzten Zähler ergatterten Maxime Martin und Bruno Spengler.
Eine Nullnummer musste Edoardo Mortara verkraften. Der Italiener schied in der 21. Runde nach technischen Problemen aus. Damit erlitt der Tabellendritte (110 Punkte) im Kampf um die Meisterschaft einen herben Dämpfer.
In der ersten Runde erwischte es gleich die beiden Audi RS5 von Miguel Molina und Nico Müller. Beide gerieten mit je einem Mercedes aneinander. Christian Vietoris räumte Molina in der engen ersten Kehre ab. Der Spanier und Vietoris waren bereits im Samstagsrennen in Russland vor zwei Wochen in eine Startkollision verwickelt.
Auer knallt ohne Fremdeinwirkung in Reifenstapel
Lucas Auer versuchte, den umgedrehten Molina auf der rechten Seite zu überholen. Daraufhin schob er Müller mit einem leichten Kontakt in den Kies. Das Aus für den Schweizer. Um die liegengebliebenen Autos zu bergen, rückte das Safety Car aus. Die Rennleitung bewertete die Zwischenfälle als Rennunfälle und sprach keine Strafen aus.
Kurz vor Rennende krachte Auer noch unsanft und fast ungebremst in einen Reifenstapel. Der Crash spielte sich in der vorletzten Kurve ab, in der Auer hinter Wickens zu weit herauskam und sein Auto auf dem Kerb nicht mehr zurück auf die Bahn brachte. Stattdessen rutschte er über das Gras in die Schutzvorkehrungen. Benommen kletterte er aus dem Unfallwagen und legte sich ins Gras. Daraufhin wurde das Rennen vorzeitig abgebrochen.
"Beim Anbremsen haben die vorderen Räder blockiert, und dann war ich nur noch Passagier. Es geht mir soweit gut, die Sicherheitskräfte haben sich sehr gut um mich gekümmert, aber wir haben entschieden, dass es besser ist, mich im Krankenhaus noch einmal durchchecken zu lassen", sagte der Unfallpilot.