Bis zum 16. Lauf der 2015er DTM-Saison erlebte Miguel Molina ein echtes Seuchenjahr. Immer wieder wurde der Spanier in Unfälle verwickelt. Im Sonntagsrennen auf dem Nürburgring streifte Molina endlich das Pech von seinem Audi RS5 und gewann von der Pole-Position aus sein erstes DTM-Rennen - im 67. Anlauf.
Molina gewinnt souverän
Nur am Start musste der 26-Jährige kurz um seinen Erfolg bibern. Doch gekonnt wehrte er den Angriff von Tom Blomqvist ab. In der Folge setzte sich Molina vom Feld ab. Die Führung gab er nur nach dem ersten Boxenstopp ab, weil Markenkollege Mike Rockenfeller mit einer alternativen Strategie länger draußen blieb.
Als alle Piloten ihren obligatorischen Stopp absolviert hatten, kontrollierte Molina das Geschehen und rollte nach 43 Runden als erstes über den Zielstrich. "Ich bin sehr glücklich. Wir haben lange darauf gewartet. Heute war mein Tag und wir haben dominiert, nachdem meine Mechaniker mein beschädigtes Auto von gestern repariert haben." Im Samstagsrennen ramponierte Molina seinen RS5 nach einem Crash mit Jamie Green. Für den er allerdings nichts konnte.
Hinter dem Audi-Fahrer steuerte Paul di Resta seinen Mercedes auf den zweiten Rang. Der ehemalige Formel 1-Pilot legte den Grundstein für sein bestes Saisonresultat mit einem guten Start von Position vier aus und einem Überholmanöver in der Anfangsphase an Blomqvist.
Wehrlein auf dem Weg zum Titel
Das Podest komplettierte am Sonntag (27.9.2015) Bruno Spengler. Der Kanadier schnappte sich im elften Umlauf wie di Resta seinen Markenkollegen. Allerdings wehrte sich Blomqvist, der in dieser Saison ein Rennen in Oschersleben gewann, nicht besonders. Der Rookie wurde am Ende Vierter.
Einen weiteren Schritt in Richtung Titel machte Pascal Wehrlein. Für den Mercedes-F1-Nachwuchsfahrer reichte es für den fünften Platz. Damit strich er zehn Zähler ein. Seine Meisterschaftsrivalen Mattias Ekström (11.) und Edoardo Mortara blieben dagegen punktelos. Mortara musste nach einem Rempler von Timo Glock sogar vorzeitig aufgeben. In der Meisterschaft hat Wehrlein zwei Rennen vor Schluss nun 37 Punkte Vorsprung. "Es kann noch viel passieren. Es sind noch 50 Punkte zu vergeben", wehrte Wehrlein vorzeitige Glückwünsche ab. "Aber es sieht gut aus."
Im Rennen fiel der Mercedes-Pilot vor allem durch seine Funksprüche auf. Wehrlein beklagte einen nicht ganz optimalen Reifenwechsel und forderte sein Team vermehrt dazu auf, ihn ins DRS-Fenster seiner Vordermänner zu bringen, um sich gegen Mike Rockenfeller wehren zu können.
Geschickt ließ Juncadella seinen Marken-Kollegen auf Anweisung durch und hielt Rockenfeller in der Folge auf. Später knackte der ehemalige DTM-Champion den Mercedes und wurde Siebter. Vor ihm kam noch Maximilian Götz ins Ziel. Juncadella musste auch noch Augusto Farfus (8.) und Martin Tomczyk (9.) passieren lassen, heimste aber immerhin den letzten Punkt ein.
Seine Chancen aufs Podest schmiss Jamie Green bereits am Start weg. Der Audi-Pilot kam von Position drei nicht vom Fleck und fiel bis ans Ende des Feldes zurück. Schlussendlich reichte es für einen enttäuschenden 17. Platz. Für Timo Scheider war das Rennen nach wenigen hundert Metern beendet, nachdem ihn Robert Wickens rauskegelte.