Der schwere Unfall passierte in der 33. Runde im zweiten DTM-Lauf am Norisring. Jamie Green und Gary Paffett rangeln um den neunten Rang auf dem Weg in die erste Haarnadelkurve. Erst eine kurze Berührung, dann hebelt eine Bodenwelle Paffetts Mercedes-AMG C 63 DTM aus.
Der 36-jährige Engländer knallt mit der Fahrzeugfront voraus in die innenliegende Leitplanke, die sein Auto auch im Heck schwer demoliert und wieder auf die Strecke zurückschleudert. Unkontrolliert kreiselt der Mercedes über den Asphalt und trifft in der Haarnadel schließlich den Audi RS5 von Mike Rockenfeller. Mit voller Wucht kracht Paffett vorwärts in dessen Fahrertür.
Rockenfeller bricht sich 5. Mittelfußknochen im linken Fuß
Die Unfallfahrer müssen ins Krankenhaus. Die Rennleitung bricht das Rennen für eine gute halbe Stunde ab. „Das war ein schlimmer Unfall, aber mir geht es gut“, sagt Paffett trotz Prellungen. „Es tut mir leid, dass auch noch Rocky getroffen und dabei verletzt wurde. Ich hoffe, dass er schnell wieder gesund wird. Mein besonderer Dank gilt dem gesamten medizinischen Team – sowohl an der Rennstrecke als auch im Krankenhaus. Die Betreuung durch sie war erstklassig.“ Rockenfeller hat es schlimmer erwischt. Der DTM-Champion von 2013 bricht sich den 5. Mittelfußknochen im linken Fuß.
Der Crash überschattet den Rennsonntag am Norisring. Obwohl das Rennen auf dem Nürnberger Stadtkurs weit mehr bietet. Zum Beispiel das Fotofinish zwischen Marco Wittmann, Edoardo Mortara und Mattias Ekström. Die drei Piloten trennen nach 66 Runden auf dem Zielstrich nur 27 Tausendstel. Den Sprint im Parallelflug entscheidet Mortara um die Winzigkeit von zwei Tausendstel für sich. Wittmann hat zwischen dem Mercedes und Audi die beste Sicht.

Erster BMW-Sieg am Norisring seit 1992
Das Rennen gewinnt Maxime Martin im BMW M4 vor Lucas Auer. Martin rundet damit ein perfektes Wochenende für BMW ab. Bereits am Vortag feierte die bayerische Premiummarke mit der markanten Niere einen Doppelerfolg. Bruno Spengler schenkte BMW den ersten Sieg nach 25 Jahren am Norisring. Das war zuletzt Steve Soper auf einem M3 im Jahr 1992 geglückt. Für den kanadischen DTM-Meister von 2012 war es der erste Erfolg in der Tourenwagenserie seit fast vier Jahren.
Den Grundstein zum Sieg legte Spengler bereits auf den ersten Metern, als er am Start sowohl Pole-Mann Martin als auch Rene Rast vernaschte. Eine Durchfahrtsstrafe warf den bis dahin Meisterschaftsführenden Rast raus aus den Punkterängen. Ekström profitierte als Dritter und schnappte sich die Tabellenführung, die der Schwede am Sonntag mit dem vierten Platz verteidigte. Es geht nach vier DTM-Wochenenden weiter eng zu. Ekström hat nur zwei Punkte Vorsprung auf Auer (89:87). Die dritte Meisterschaftsposition nimmt Martin mit 78 Zählern ein.