Das Finale entwickelte sich zu einem Krimi. Mit dem besten Ende für Philipp Leisen und Danny Brink. Das Duo feierte den dritten Meistertitel in der Langstrecken-Serie auf der Nürburgring-Nordschleife nach 2018 und 2020. Es war ein Erfolg, der sich erst in der zweiten Hälfte des letzten Saisonlaufs andeutete.
Eigentlich schienen ihre Teamkollegen von Adrenalin Motorsport auf dem besten Weg zum Gesamtsieg. Doch dann riss ein Reifenschaden am BMW 330i (Klasse VT2) die Piloten Christopher Rink, Philipp Stahlschmidt und Daniel Zils aus allen Träumen. Plötzlich war ein anderes Trio in der Favoritenstellung. Daniel Blickle, Tim Scheerbarth und Max Kronberg aus der Klasse CUP3 hatten den Matchball in der Hand. Doch W&S Motorsport vergab mit einem zu schnellen Boxenhalt. Der Porsche 718 Cayman GT4 CS mit der Startnummer 960 stand 1,5 Sekunden zu kurz. Die Folge war ein weiterer Halt.

Der lachende Dritte fehlt
Leisen und Brink waren damit die lachenden Dritten. Wobei der dritte Fahrer im BMW 325i mit der Startnummer 1 nicht lachen konnte. Christopher Rink hatte als Doppelstarter in der V4- und VT2-Klasse seine Spielchips auf die VT2 gesetzt – und brachte sich damit selbst um die Meisterschaft. Ein klassischer Fall von "im Nachhinein ist man immer schlauer". Ohne Reifenschaden hätte er abgeräumt. So entsteht der kuriose Fall, dass Rink zwar in der V4 mit seinen Kollegen Klassensieger ist, in der Gesamtabrechnung aber nur auf dem dritten Platz landet.
Die Punktevergabe in der Nürburgring Langstrecken-Serie folgt einer einfachen Logik: Je mehr Starter in einer Klasse, desto mehr Punkte können die Sieger abräumen. Deshalb waren eigentlich die Fahrer aus der größeren VT2-Klasse im Vorteil. So oder so: Für Adrenalin Motorsport machte es keinen Unterschied. Das Team eroberte zum vierten Mal in Folge mit ihren Piloten den Meistertitel in der VLN/NLS.
Neun Rennen waren eingeplant, acht fanden statt. Der Saisonauftakt musste wegen Schneefalls abgesagt werden. Ansonsten brachte die Nürburgring-Gemeinde ihre 45. Saison sicher über die Bühne – trotz Corona. Im Schnitt war das Feld bei den Rennen 130 Autos stark. Wir wollen die Sieger würdigen. In unserer Galerie finden Sie die jeweiligen Gewinner der einzelnen Fahrzeugklassen. Die neue Saison soll übrigens am 26. März 2022 starten.