Nissan Patrol Fanta Limon Paris-Dakar 1987: Mit 30 zurück in die Dünen

Nissan Patrol Fanta Limon Paris-Dakar 1987
Nach 30 Jahren zurück in die Dünen

Veröffentlicht am 13.12.2016

Die Rallye Dakar gilt als eine der härtesten Rallyes der Welt. Im Jahr 1987 sicherte sich der Nissan Patrol Fanta Limon Paris-Dakar seinen Eintrag in die Geschichtsbücher: Er gewann nicht nur die Klasse der dieselbetriebenen Fahrzeuge, sondern errang als erstes Dieselauto überhaupt mit Rang 9 einen Platz in den Top 10 der Gesamtwertung. Heute verfügen alle Top-Platzierten der Rallye über einen Dieselmotor. Jetzt haben die Mitarbeiter des europäischen Nissan Technical Centre (NTCE) in Barcelona das Allradmodell restauriert und an seine alte Wirkungsstätte zurückgebracht: die Sanddünen in der Sahara.

Zwei Patrol am Start, nur einer hielt durch

Als Basisfahrzeug diente dem damaligen Werksrenner ein Nissan Patrol mit Allradantrieb, der vom NTCE in Spanien auf seine neue Aufgabe im Rallyesport vorbereitet wurde. Durch eine Kooperation zwischen Nissan Spanien und dem Getränkehersteller Coca-Cola, kam das namensgebende Sponsoring mit Fanta Limon zustande. Auch der Erfolg stellte sich schnell ein: Bereits 1986 gewann der Nissan Patrol Fanta Limon in drei Wettbewerben die Diesel-Kategorie, einmal sogar die Gesamtwertung.

1987 gingen 312 Fahrzeuge auf die 13.000 Kilometer durch Europa, Algerien, Niger, Mali, Mauretanien und den Senegal – darunter zwei Patrol Fanta Limon Paris-Dakar. Miguel Prieto und Ramon Termens waren in dem Fahrzeug mit der Startnummer 211 unterwegs, die Brüder Jorge und Hansi Babler im Fahrzeug mit der Nummer 212. Zuerst gab der Begleit-Truck seinen geist auf, dann erwischte es die Startnummer 212. 211 hielt durch bis ins Ziel mit bekanntem Erfolg.

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Ratten hatten die Elektrik vernichtet

Im Februar 2014 stießen Nissan-Mitarbeiter auf Fotos und machten sich auf die Suche nach dem Siegerfahrzeug, das nach dem Rennen an einen privaten Sammler verkauft worden war. Pünktlich zum 30. Jubiläum wollten sie es wiederbeleben. Sie stöberten es im Automobilmuseum der Sammlung südlich der spanischen Stadt Girona auf. „Der Motor war in schlechtem Zustand. Man konnte ihn nicht starten, viele Teile waren korrodiert. Auch die Vorderachse war beschädigt. Doch das Schlimmste war die Elektrik, die von Ratten übel zugerichtet worden war“, erklärt Juan Villegas, Techniker im NTCE und Mitglied des achtköpfigen Restaurationsteams. Auch mit dabei: Pedro Diaz Illan, Manager für Elektrik und Elektronik im NTCE und das einzige Mitglied des Original-Teams aus 1987, das heute noch bei Nissan arbeitet. Nach zwei Jahren war es dann endlich soweit – der Nissan Patrol wurde wiederbelebt und zurück in die Wüste geschickt.