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Mühlbergers Dakar Blog (9)
Toyota im Mini-Sandwich

auto motor und sport-Reporter Claus Mühlberger ist mit dabei, wenn es bei der Rallye Dakar 2013 einmal quer durch Südamerika geht. In seinem Blog liefert er regelmäßig persönliche Eindrücke und Bilder vom Wüsten-Marathon. Teil 9:

Rallye Dakar 2013 Blog 9
Foto: X-Raid

Nach dem Ausfall des zähen Mini-Jägers Nasser Al Attiyah (GM-Buggy) hat das Mini X-Raid-Team nur noch einen ernsthaften Gegner beim Kampf um den Gesamtsieg: Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz sind sozusagen der Belag im Mini-Sandwich, bestehend aus Stéphane Peterhansel, dem Ersten, und dem Überraschungs-Dritten dem Russen Leonid Novitskij.

Nah dran am Mini

Das südafrikanische Imperial-Toyota-Team hatte schon im letzten Jahr den Mini die Zähne gezeigt. 2012 holten de Villiers/von Zitzewitz hinter den Mini-Fahrern Peterhansel und Nani Roma Rang drei. Diesmal könnte sogar noch mehr herausspringen. "Eigentlich bin ich glücklich", sagte Teamchef Glyn Hall. "Wir sind den Mini schon ziemlich nahe gekommen. Aber vom Reglement her sind wir etwas im Nachteil." Der Südafrikaner räumt aber ein. "Darüber denkt Herr Quandt sicherlich anders."

Unsere Highlights

52 Minuten und 38 Minuten liegt Villiers, der Dakar-Sieger von 2009, nach rund zwei Dritteln der Distanz hinter Peterhansel zurück. "25 Minuten gehen auf das Konto eines Navigationsfehlers am dritten Tag", rechnet Hall vor. "Weitere neun Minuten haben wir verloren, als Ginnie von Fotografen und Zuschauern in eine Falle gelockt worden sind. Alle haben in eine bestimmte Richtung gezeigt, und Ginnie fuhr dort auch hin. Danach ist er festgesteckt." Einer der größten Pluspunkte des Toyota ist der Sound: Während die Mini dieseltypisch bloß leise säuseln, trompetet der V8 mit prachtvollem Getöse. "550 Newtonmeter, 340 PS", sagt Hall. "Ohne den Restrictor wäre es natürlich wesentlich mehr. Aber auch so ist der V8 stark genug, um durch die Dünen zu kommen, ohne dass der Fahrer den Luftdruck absenken muss. Das so genannte Deflating von 2,4 auf 1,2 bar dauert rund vier Minuten. Für das Aufpumpen, das dann nötig ist, wenn man wieder auf Schotter fährt, benötigt man weitere drei Minuten."

Der Toyota ist schwer, aber vergleichsweise günstig

Der Hilux-Prototyp wird mit Unterstützung der japanischen Konzernmutter in Südafrika gefertigt. 45 Mann arbeiten in Halls Firma. Bei der Dakar sind 24 Mitarbeiter mit von der Partie. Ein bisschen kämpft der Hilux noch ein bisschen mit seiner stattlichen Figur. "Das zulässige Mindestgewicht von 1.975 Kilo schaffen wir noch nicht ganz", sagt Hall. "Da fehlen noch 50 Kilo." Ein weiterer prinzipbedingter Nachteil: Wegen des höheren Kraftstoffverbrauchs muss der Hilux bei extrem langen Etappen 510 Liter Benzin mitschleppen. Zum Vergleich: Die Diesel-Mini begnügen sich mit einem Tankvolumen von 350 Litern.

In puncto Zuverlässigkeit war das Auto von de Villiers/von Zitzewitz fast genauso kugelsicher wie die Mini. Hall: "Nur zwei Probleme hatten wir bisher: eine explodierte Bremsscheibe und eine defekte Pedalbox." Im Vergleich zu den Mini-Prototypen, die für knapp eine Million Euro im Angebot sind, ist der schnelle Pickup geradezu ein Sonderangebot. "Je nach Ausstattung verlangen wir zwischen 300.000 und 340.000 Euro", sagt Hall um dann zu sinnieren: "Ja, ja, ich glaube, damit sind wir ein bisschen zu billig."

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