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Mühlbergers Dakar Blog (8)
Peterhansel im Wechselbad der Gefühle

auto motor und sport-Reporter Claus Mühlberger ist mit dabei, wenn es bei der Rallye Dakar 2013 einmal quer durch Südamerika geht. In seinem Blog liefert er regelmäßig persönliche Eindrücke und Bilder vom Wüsten-Marathon. Teil 8: Peterhansel im Wechselbad der Gefühle.

Rallye Dakar 2013 Tag 9
Foto: X-Raid

Dieser Rekord hält wohl bis in alle Ewigkeit. Zehn Siege hat Stéphane Peterhansel bei der Dakar-Rallye bislang eingesammelt. Und in diesem Jahr ist er auf dem besten Weg, Gesamtsieg Numero elf zu holen. Doch am Ruhetag in Tucuman musste der Franzose eine tragische Nachricht verdauen.

Journalisten haben manchmal einen ausgesprochen schlechten Ruf. Wer am Samstag mit dabei war, als Stéphane Peterhansel ins Biwak fuhr, weiß auch, warum das so ist. Der Kollege des französischen Fernsehens entblödete sich nicht, Peterhansel vor laufender Kamera zu fragen, was er denn zum Tod von Jean-Claude Olivier zu sagen habe. Peterhansel drehte sich fassungslos ab.

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Tödlicher Unfall von Jean-Claude Olivier

Jeder Reporter im Dakar-Biwak weiß - oder zumindest sollte er es wissen - dass Olivier Peterhansels sportlicher Ziehvater war. Jean-Claude Olivier, vielen bekannt unter dem Kürzel JCO, galt als Dakar-Legende, als wahres Monument des Offroadsports. Mit seiner warmherzigen Art und seiner kompromisslosen Hilfsbereitschaft machte sich Olivier viele Freunde.

Am Wochenende verlor er auf einer französischen Autobahn sein Leben, als er mit seinem Geländewagen mit einem Lastwagen aus Portugal zusammenstieß, der auf die Gegenfahrbahn geriet. JCO wurde 67 Jahre alt.

Olivier war ein Dakar-Teilnehmer der ersten Stunde: 1979 startete er in Paris mit einer Yamaha XT 500 bei der ersten Auflage des Abenteuer-Trips von Paris nach Dakar im Senegal, den sein Kumpel Thierry Sabine erfunden hatte.

1985 holte er sein bestes Ergebnis bei der Dakar. Er wurde Zweiter. Da spielte Olivier schon längst eine wichtige Rolle bei der Firma Sonauto, dem französischen Yamaha-Importeur. Er stieg rasch auf zum Geschäftsführer - fuhr aber weiter selbst in der Wüste.

Olivier brachte Peterhansel zur Dakar

Olivier hatte auch einen guten Blick für junge Talente. 1988 brachte er in seinem Yamaha-Team einen jungen Landsmann an den Start - Stéphane Peterhansel. Mit seinen 22 Jahren war Peterhansel der Rookie der Équipe.

Beim Start der diesjährigen Rallye erzählte der Dakar-Champion, wie es damals zuging, im Jahr 1988. "Kaum zu glauben, dass es schon 25 Jahre her ist, dass ich zum ersten Mal bei der Dakar gestartet bin. Ich kann mich gut daran erinnern, dass ich damals eine Menge Angst vor einem großen Unfall hatte. Das Fahrerteam bestand aus Jean-Claude, dem Motocross-Star André Malherbe und mir."

"Am vierten Tag hatte Malherbe einen schlimmen Crash. Es war für uns alle ein Schock. André erlitt eine Querschnittlähmung. Unglücklicherweise war die Verletzung ganz weit oben in der Wirbelsäule. Er ist seither nicht nur an den Beinen sondern auch an Armen gelähmt. Er kann sich nicht mal selbst kratzen." Peterhansel zog die richtige Schlüsse aus dieser Tragödie: "Spätestens da habe ich kapiert. Dieses Rennen ist kein Spiel."

Al-Attiyah muss Sieg abschreiben

Die sportlichen Nachrichten am Montag waren da schon deutlich besser. Peterhansels einzig ernstzunehmender Konkurrent Nasser Al-Attiyah hatte zunächst mit technischen Problemen zu kämpfen und kollidierte später mit einem Baum. Der Qatari ist damit aus dem Rennen. In den verbleibenden sechs Tagen kann sich Peterhansel nur noch selbst schlagen. Rang zwei übernahm übrigens das südafrikanisch-deutsche Duo Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz. Die Toyota-Pickup-Crew hat aber bereits 50 Minuten Rückstand auf den X-Raid Mini von Peterhansel.

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