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Mühlbergers Dakar Blog (6)
Manns Albtraum

Kupplung kaputt, drei Stunden Schlaf in zwei Tagen, letztes Auto auf der Piste und dann auch noch eine undichte Ölwanne. So beginnen viel Dakar-Stories. Diesmal ist es die Geschichte von Stephanie Manns und ihrem Beifahrer Benjamin Zirbus.

Rallye Dakar 2013 Tag 6
Foto: Mühlberger

Der weiße McRae-BMW der beiden Deutschen steht am Start der sechsten Etappe neben der alten Mine von Salpeterfabrik von Santa Laura, mitten in der extrem trockenen Atacama-Wüste. Die Motorhaube liegt neben dem Auto. Drei Mann beugen sich über den Diesel-Motor. Ein anderer fummelt am Kühler herum. Stephanie Manns steht daneben. Sie schaut sehr unglücklich drein. Kein Wunder angesichts ihrer Leidensgeschichte.

Ihre Stimmung schwankt zwischen Hoffen und Bangen. "Auf den 300 Kilometern haben wir drei Liter Öl nachfüllen müssen, weil die Ölwanne ein Leck hat. Schon seit gestern übrigens. Ich dachte, dass es die Jungs vom Team reparieren. Aber nichts ist passiert in der Nacht. Ich verstehe es nicht." Maßlos enttäuscht verpasst sie ihrem von einem holländischen Team gemieteten Vehikel einen herzhaften Tritt in die Flanke.

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Kegelausflug statt Profimechaniker

Würde die zierliche Blondine Formel 1 fahren, wäre sie deswegen wahrscheinlich fünf Minuten später gekündigt. Bei der Dakar-Rallye aber gelten ganz andere Regeln. Wer eine mittlere sechsstellige Summe als Leihgebühr auf den Tisch des Hauses blättert, darf eigentlich einen professionellen Service erwarten. Und ist dies nicht der Fall, kann man schon mal aus der Haut fahren. Vor dann, wenn man den eigentlich unnötigen Ausfall vor Augen hat. Da geht man nervlich auf dem Zahnfleisch.

Man muss kein Arzt sein, um Stephanie Manns den Schlafmangel anzusehen. "Am vierten Tag ging es los mit den Problemen. In den Dünen haben wir uns verbuddelt." Das dutzendfache Anfahren mündete in einen Kupplungsschaden. Erst am nächsten Tag erreichten Manns/Zirbus das Etappenziel in Arequipa/Peru. "Das Auto wurde schnell repariert. Zum schlafen blieb keine Zeit, es ging gleich weiter."

Zwischen Arequipa und dem chilenischen Arica hatten die beiden Deutschen erneut wenig Grund zur Freude. Da begann noch schon der Ärger mit der Ölwanne. Immerhin reichte es für drei Stunden Schlaf. Doch bis zum Start der 450 Kilometer-Etappe am Donnerstag hatte sich das Problem verschärft. Rettung war zunächst nicht in Sicht und auch der Renn-Truck des McRae-Teams gab keinerlei Anlass zur Hoffnung auf eine schnelle Reparatur. "Das kriegen die nie hin", sagte Manns. "Ich glaube, dass in den Truck gar keine Mechaniker sitzen. Man hat eher das Gefühl, dass es da zugeht wie auf einem Kegelausflug."

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