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Macau Grand Prix
Weiterer Todesfall bei Macau Grand Prix

Der Macau Grand Prix auf dem archaischen 6,1-Kilometer langen Stadtkurs forderte am zweiten Trainingstag erneut ein Menschleben. Nach dem Todessturz des portugiesischen Motorradfahrers Luis Carreira am Donnerstag (15.11.2012) kam am Freitag Mittag (Ortszeit) der Automobil-Pilot Phillip Yau ums Leben.

F3 Macau 2010
Foto: Sutton

Der in Hongkong lebende Chinese war mit seinem Chevrolet Cruze seitlich in die Leitplanken geprallt. Er startete nicht bei der Tourenwagen-WM sondern bei einem Support-Wettbewerb.

Der Unfall ereignete sich in der extrem schnellen Mandarin-Kurve. "Zunächst touchierte er mit der rechten Fahrzeugseite die Leitplanken und ist mit der linken Seite in die Leitplanken geprallt", sagte der ehemalige Tourenwagen-Weltmeister Gabriele Tarquini, nachdem er die Fernsehbilder studiert hatte, die mehrfach wiederholt wurden. Der Chevrolet, ein ehemaliges Auto aus der WM, rutschte mehrere hundert Meter an der Leitschiene entlang. Dabei entstand ein kleines Feuer, das aber nach wenigen Sekunden anscheinend von alleine wieder ausging.

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Chinese erlag seinen Verletzungen im Krankenhaus.

Zu diesem Zeitpunkt machte sich noch kaum jemand im Fahrerlager ernsthafte Sorgen um den Fahrer. "Ja, es war ein harter Einschlag", lautete der allgemeine Tenor. "Aber der Aufprall erfolgte in einem relativ spitzen Winkel." "Ich hatte vor ein paar Jahren genau an der gleichen Stelle einen ganz ähnlichen Unfall", bestätigte Tom Coronel später. "Bis auf ein paar Prellungen ist mir nichts passiert. Bei so einem Unfall muss man meiner Meinung nach nicht sterben", sagte der Holländer, ein Veteran der Tourenwagen-WM.

Zwei Minuten nach dem Unfall war das Bergekommando (Extrication Car) sowie ein Notarzt an der Unfallstelle. Da die demolierten Türen klemmten, benötigten die Helfer sechs Minuten, um Yau aus dem Wrack zu bergen. Der Chinese erlag seinen Verletzungen eine knappe Stunde nach dem Unfall im Krankenhaus.
Über die Todesursache machte das Organisations-Komitee keine Angaben. Rennleiter Joao Manuel Antunes betonte aber ausdrücklich, dass die Rettungsarbeiten korrekt abliefen. "Wir haben alle Anforderungen der FIA mehr als erfüllt." Innerhalb von sechs Minuten sei Choi geborgen worden. Das FIA-Toleranz-Maß liegt bei zehn Minuten.

Der Macau-GP habe kein Sicherheitsproblem

Antunes räumt aber ein, dass es schwierig gewesen sei zum Fahrer zu gelangen. Unterdessen kochte die Gerüchteküche im Fahrerlager. Einige wollten wissen, dass der Unglücksfahrer erstickt sei, möglicherweise als eine Folge des eingesetzten Feuerlöschmittels.

Das Organisations-Komitee wies jegliche Verantwortung an beiden Unfällen kategorisch zurück. "Die Strecke existiert seit 60 Jahren und sie ist in keiner Weise in Frage gestellt", betonte Antunes. "Wir werden daher auch keine Rennen absagen. Der Macau-GP hat kein Sicherheitsproblem." Antunes betonte, dass Yau ein sehr erfahrener Fahrer war, der in den letzten Jahren zwei Rahmenrennen gewann. Und im Übrigen gelte nach Meinung des Organisations-Stabs eine alte, zynisch klingende Regel: "Alle die hier herkommen kennen die Herausforderung", sagte Antunes. "Alle Fahrer haben im Training die Gelegenheit, die Strecke kennen zu lernen."

Die Unfallstelle in der Mandarin Oriental-Kurve, so benannt nach dem gleichnamigen Hotel, gilt bei den Fahrern der Tourenwagen-WM als größte Mutprobe des Jahres. Genau genommen handelt es sich nicht um eine Kurve,  sondern um einen 30-Grad-Knick. Die schnellsten Tourenwagen aus der WM werden hier mit rund 230 km/h gemessen. Die Formel 3-Renner und die GT3-Sportwagen schaffen sogar mehr als 250 km/h.

Während die Formel 3-Piloten die Kurve problemlos mit Vollgas nehmen, müssen die Tourenwagen-Piloten mangels aerodynamischem Abtrieb kurz bremsen. Ex-Champion Tarquini, ein erklärter Frontantriebs-Spezialist, erklärt die Schwierigkeit dabei so: "Man bremst kurz, muss aber sofort wieder aufs Gas, denn sonst bekommt man viel zu viel Einlenk-Übersteuern. Es besteht also die Gefahr, dass das Heck herumwischt. Das willst du dort wirklich nicht haben."

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