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Lordstown Endurance für Wüsten-Rallye
Elektro-Pickup wird zum Baja Racer

Das US-Elektroauto-Startup Lordstown baut einen Rallye-Ableger seines Endurance-Pickups auf. In Kürze nimmt er das Wüstenrennen San Felipe 250 in Angriff.

02/2021, Lordstown Endurance Baja Racer
Foto: Lordstown Motors / Facebook

Den Entscheidern beim Elektroauto-Startup Lordstown Motors lässt sich wahrlich nicht vorwerfen, dass sie Herausforderungen scheuen. Es gehört durchaus Mut dazu, ins amerikanischste aller Segmente – das der ausladend bemessenen Pickups – nicht mit einem V8-Truck, sondern mit einem rein elektrisch angetriebenen Modell einzusteigen. Zudem ein nicht gerade besonders modernes General-Motors-Werk zu übernehmen, um dort dieses Auto zu bauen. Und bei einer Wüsten-Rallye beweisen zu wollen, wozu dieses in der Lage ist.

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Lordstown Motors steigt also wahrlich nicht sachte in den internationalen Motorsport ein. Ihren Erstauftritt feiern die Amerikaner am 17. April 2021 beim San Felipe 250, einem durch den mexikanischen Bundesstaat Baja California führenden Wüstenrennen, das Teil der Rennserie "Score World Desert Championship" ist. Doch die Zahl ist etwas irreführend: Der Rundkurs ist 290 Meilen (467 Kilometer) lang, was zum Problem für den Lordstown Endurance werden könnte. Die Reichweite des Serienautos gibt der Hersteller nämlich nur mit "über 250 Meilen" (402 Kilometer) an.

Erkenntnisse sollen in die Serien-Entwicklung fließen

Der Fahrer des Renn-Pick-ups wird die Strecke, die als besonders zermürbend für Mensch und Material gilt, also nicht nur möglichst schnell, sondern auch energieeffizient absolvieren müssen. Sicherlich ist der Renn-Endurance leichter als das Serienauto, was das Reichweiten-Problem etwas abmildern dürfte, aber bummeln will die Lordstown-Truppe sicherlich auch nicht. Dennoch scheint die gefahrene Zeit eher nebensächlich zu sein. Erklärtes Ziel ist es, dass der Pickup zum ersten rein elektrisch angetriebenen Modell avanciert, welches das Rennen beendet.

04/2021, Lordstown Endurance Baja Racer
Screenshot: Lordstown Motors / Facebook
Den Überrollkäfig hat der Rennwagen exklusiv, die Antriebstechnik entspricht jener des Serienautos.

Zudem wollen Lordstown und die Firma Brenthel Industries, die als Einsatz-Team für den Renn-Truck fungiert, bei ihrem Motorsport-Ausflug möglichst viel für das Serienauto lernen. "Wir wollen möglichst viele Daten und Erkenntnisse sammeln, besonders über die Motoren und das Ladesystem", sagt Firmengründer, Rennwagen-Entwickler und Rennfahrer Jonathan Brenthel.

Überrollkäfig aus Chrom-Molybdän

Der Endurance baut sowohl als Rallyewagen als auch als Serienauto auf einer sogenannten Skateboard-Plattform auf, in die alle Antriebs- und Batterie-Komponenten bereits integriert sind. An jedem Rad sitzt je ein Elektromotor; die Gesamtleistung des Quartetts soll 608 PS betragen. An der nötigen Power mangelt es dem elektrischen Baja-Pickup also schon mal nicht. Ebensowenig an der nötigen Sicherheit: Brenthel Industries hat für den elektrischen Rallye-Pickup eigens einen Überrollkäfig aus Chrom-Molybdän angefertigt.

06/2020, Lordstown Endurance
Lordstown Motors
So sieht der Lordstown Endurance im Serienzustand aus.

Das Serienauto befindet sich aktuell in der Beta-Testphase, in der potenzielle Kunden einige Prototypen im Alltag testen. Die Serienfertigung des Endurance Pickups soll im September 2021 starten. Kürzlich geriet Lordstown in die Schlagzeilen, weil ein Shortseller dem Unternehmen vorwarf, seine Investoren zu täuschen. Daraufhin stürzte die Aktie drastisch ab und die US-Börsenaufsicht leitete Untersuchungen ein. Inzwischen scheint sich die Firma jedoch wieder gefangen zu haben.

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Das könnte klappen. Elektrische Pickups sind derzeit schließlich ein Riesenthema.Das Projekt wird scheitern. Hier sind doch zu viele Ungereimtheiten im Spiel.

Fazit

Lordstown schmeißt seinen Endurance bei dessen erstem Motorsport-Auftritt direkt ins kalte Wasser. Oder besser: in den heißen Wüstensand der Baja California. Die Aufgabe, die 290 Meilen lange Strecke mit einer Batterieladung und ohne größere Schäden zu absolvieren, ist sicher keine einfache. Die Amerikaner werden auch ein bisschen Rennglück brauchen, um das Ziel zu erreichen.

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