Sebastien Loeb geht einmal mehr als Führender in den Finaltag einer Rallye. In der Türkei verwandelte er einen 25-Sekunden-Rückstand in eine 16-Sekunden-Führung. Schlüssel zur Aufholjagd war die gute Startposition am zweiten Tag. Der Citroen-Pilot durfte erst als Fünfter auf die Schotterpisten, auf denen er deutlich mehr Grip fand als die Piloten vor ihm.
Spannendes Türkei-Finale am Sonntag
In trockenen Tüchern ist der 57. WM-Sieg von Loeb allerdings noch nicht. Mit Petter Solberg, Mikko Hirvonen und Dani Sordo sitzen dem Rekordchampion gleich drei Jäger direkt im Nacken. "Es sind alle eng beisammen. Das ist ein toller Kampf", freute sich Loebs Teamkollege Sordo, der als Vierter mit 22,4 Sekunden Rückstand noch um die Podiumsplätze fightet. "Wir werden weiter alles geben."
Auch Mikko Hirvonen will am Finaltag noch einmal angreifen. "Wir werden alles geben und einen guten Kampf bieten", kündigte der einzige Ford-Pilot im Spitzenquartett an. Mit der guten dritten Startposition und nur 17, 4 Sekunden Rückstand auf Loeb besitzt der Vizeweltmeister noch alle Chancen auf seinen zweiten Saisonsieg.
Keine Taktikspielchen am Samstag
Auf der letzten Prüfung warteten alle Beobachter gespannt, ob Loeb beim Zieleinlauf verlangsamt, um am letzten Tag nicht den Straßenfeger spielen zu müssen. Doch Loeb baute seine Führung am Ende sogar noch aus: "Ich habe wirklich alles gegeben", betonte der Franzose. "Am Sonntag ist die Position nicht ganz so wichtig. Deshalb haben wir keine Taktikspielchen gespielt. Aber es wird nicht einfach."
Petter Solberg war es am Ende egal. Mit einem Abstand von 16,2 Sekunden ist der Norweger der erste Verfolger von Loeb. "Ich hätte auch gerne die Führung übernommen. Mit ist es egal ob ich als Erster oder Zweiter auf die Piste muss. Ich denke gar nicht über Strategie nach."
Ogier mit Reifenpech auf WP 15
Auch Sebastien Ogier denkt nicht mehr über Strategien nach. Der Citroen-Junior, der die Rallye am ersten Tag noch angeführt hatte, fiel aber auf der drittletzten Prüfung des Tages mit einem geplatzten Reifen auf Rang fünf zurück. "Ich hatte einen tollen Kampf mit den anderen. Aber so spielt das Leben leider", erklärte der Franzose enttäuscht. Obwohl er als Erster auf die Piste musste, konnte er seine Führung mit großem Kampf verteidigen, bis das Reifenpech zuschlug.
Hinter Ogier konnte sich der zweite Citroen-Junior Kimi Räikkönen bis auf Rang sechs vorkämpfen. "Es war ein guter Tag", resümierte der ehemalige F1-Pilot gewohnt ausführlich. " Ich hoffe, wir können das Ergebnis ins Ziel bringen."