Es geht um die Kosten – aber auch um die Performance: FIA und ACO wollen die Aero-Performance der LMP1-Prototypen in Zukunft deutlich beschneiden. Neben den in der sogenannten Cost Saving Group beschlossenen Limits bei der Zahl der Windkanalstunden pro Jahr sollen nun offenbar für die Zukunft auch die Anzahl der pro Saison erlaubten Aero-Pakete beschnitten werden.
Zurück zu zwei Aero-Spezifikationen
Im ersten Schritt sind offenbar bereits für 2016 Änderungen im LMP1-Reglement in Vorbereitung, die das Abtriebsniveau deutlich senken sollen. Damit dürften die Rundenzeiten im nächsten Jahr tendenziell ansteigen, zumal ja auch die Energiemenge für alle LMP1-Verbrennungsmotoren einheitlich um 10 MJ pro Runde in Le Mans gekappt werden soll.
Doch offenbar planen FIA und ACO, auch die Anzahl der Aero-Pakete einzudampfen. Ein Vorschlag sieht vor, dass 2016 nur noch maximal drei Aero-Spezifikationen pro Hersteller erlaubt sind, im darauffolgenden Jahr 2017 könnte die Anzahl sogar auf zwei Aero-Versionen reduziert werden. Diese Vorschläge basieren auf der Einsicht, dass die LMP1-Hersteller Rundenzeit-Performance bevorzugt über zusätzlich entwickelte Aero-Pakete finden.
Toyota-Technikchef Pascal Vasselon hatte im sport auto-Interview (Heft 11/2015) angedeutet, dass man aus Performance-Sicht theoretisch für jede Strecke im WM-Kalender ein separates Aero-Paket entwickeln müsste. Momentan fügen die LMP1-Hersteller mehrere Strecken der Sportwagen-WM-Saison zu sogenannten Streckenfamilien zusammen und entwickeln auf dieser Basis in der Regel maximal drei Aero-Pakete.
Früher beschränkte sich der Aufwand auf maximal zwei Aero-Versionen: ein Low-Downforce-Kit für die besondere Strecken-Charakteristik in Le Mans und eine weitere Aero-Spezifikation für die restlichen WM-Rennen, wo Anpassungen beim Abtrieb über Flügeleinstellungen vorgenommen wurden. ACO und FIA möchten für die Zukunft wieder zurück zu diesem Ursprungsmodell – erstens, um die Performance der LMP1-Flitzer zu begrenzen, zweitens, um Kosteneinsparungen zu erzielen.